Ist Leitungswasser gesund?
Leitungswasser gesund?

Ist Leitungswasser gesund?

Jeder Mensch muss täglich ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, und Leitungswasser ist dabei für viele die erste Wahl. Doch wie gesund ist unser Leitungswasser wirklich? Kann man es bedenkenlos direkt aus dem Hahn trinken, oder lauern darin verborgene Risiken?

Kann man Leitungswasser in Deutschland trinken?

Grundsätzlich lautet die Antwort: Ja. In Deutschland können Sie Leitungswasser in der Regel ohne Bedenken trinken. Es unterliegt der strengen deutschen Trinkwasserverordnung und gilt damit als eines der am besten kontrollierten Lebensmittel. Berichte des Umweltbundesamtes bestätigen immer wieder, dass das Trinkwasser hierzulande eine gute bis sehr gute Qualität aufweist. Bei den meisten Tests werden die gesetzlichen Grenzwerte bei 99 bis 100 Prozent der Proben eingehalten.

URSPRUNG

Unser Trinkwasser stammt zu etwa 70 % aus Grund- und Quellwasser. Die restlichen 30 % werden aus Flüssen, Seen, Talsperren oder Uferfiltrat gewonnen. In den Wasserwerken wird dieses Rohwasser aufbereitet und gründlich analysiert, bevor es über ein weitverzweigtes Netz aus Rohrleitungen zu den Haushalten gelangt. Trotz dieser hohen Standards gibt es Faktoren, die die Wasserqualität auf dem letzten Abschnitt des Weges beeinträchtigen können.

Welche Mineralstoffe enthält Leitungswasser?

Leitungswasser ist nicht nur ein Durstlöscher, es versorgt uns auch mit wichtigen Mineralien. Die genaue Zusammensetzung und Konzentration hängt stark von der Region ab, aus der das Wasser stammt. Zu den Mineralstoffen, die im Leitungswasser enthalten sein können, gehören:

Kalzium im Leitungswasser

Calcium: Wichtig für den Aufbau von Knochen und Zähnen.

Magnesium im Leitungswasser

Magnesium: Unterstützt die Funktion von Muskeln und Nerven.

Natrium im Trinkwasser

Natrium: Reguliert den Wasserhaushalt im Körper.

Kalium im Leitungswasser

Kalium: Essenziell für die Muskelfunktion und den Flüssigkeitshaushalt.

Mineralstoff Eisen im Wasser

Eisen: Spielt eine zentrale Rolle beim Sauerstofftransport im Blut.

Sulfat im Wasser

Sulfat: Fördert die Verdauung und ist gut für Haare und Nägel.

Allerdings sollte man wissen, dass Wasser – egal ob aus der Leitung oder der Flasche – unseren täglichen Mineralstoffbedarf nur zu einem kleinen Teil deckt. Den Großteil der notwendigen Mineralien nehmen wir über eine ausgewogene Ernährung auf.

Leitungswasser vs. Mineralwasser: Was ist gesünder?

Viele glauben, Mineralwasser aus der Flasche sei grundsätzlich gesünder und mineralstoffreicher als Leitungswasser. Das ist jedoch ein weitverbreiteter Irrtum. Tatsächlich unterliegt Wasser aus der Leitung in Deutschland strengeren Kontrollen und Grenzwerten als abgefülltes Mineralwasser, da letzteres aus tieferen Erdschichten gefördert wird und somit als mutmaßlich "sicherer" gilt.

Kiste Mineralwasser

Die Bezeichnung „Mineralwasser“ ist seit 1980 nicht mehr an einen Mindestgehalt an Mineralstoffen gebunden. Früher musste ein Liter 1000 mg gelöste Mineralstoffe enthalten, heute erreichen viele Produkte nicht einmal mehr 500 mg pro Liter.

Darüber hinaus birgt Mineralwasser aus Plastikflaschen eigene Risiken. PET-Flaschen können Mikroplastik an das Wasser abgeben. Enthält die Flasche zudem Bisphenol A (BPA), kann dieser hormonähnliche Stoff ins Wasser übergehen, was besonders für Kinder bedenklich ist.

Nicht zuletzt ist Leitungswasser deutlich preiswerter und umweltschonender. Die Umweltbelastung durch Verpackung, Transport und Recycling ist bei Mineralwasser um ein Vielfaches höher.

Wann kann Leitungswasser ungesund sein?

Obwohl die Wasserwerke sauberes Wasser liefern, kann es auf dem Weg zu Ihrem Wasserhahn verunreinigt werden. Die größten Risiken lauern in den eigenen Hausinstallationen und durch Umweltbelastungen.

Schwermetalle im Leitungswasser Schaubild altes Rohr

Schwermetalle wie Blei und Kupfer

Die größte Gefahr geht von den Wasserleitungen im eigenen Haus aus. Alte Rohre oder ungeeignete Armaturen können Schadstoffe ins Wasser abgeben.

  • Blei: In Gebäuden, die vor 1973 errichtet wurden, können noch Bleirohre verbaut sein. Blei ist ein Nerven- und Blutgift und besonders für Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder gefährlich, da es die Entwicklung des Nervensystems stören kann.
  • Kupfer: Neu installierte Kupferrohre können ebenfalls Metall ins Wasser abgeben. Insbesondere Babys reagieren empfindlich auf erhöhte Kupferwerte, was zu Magen-Darm-Beschwerden führen kann.
  • Nickel: Auch Armaturen können Schwermetalle wie Nickel abgeben, das bei manchen Menschen allergische Reaktionen auslöst.

Nitrat im Leitungswasser Schaubild Güllewagen

Nitrat im Trinkwasser

Ein bekanntes Problem ist der hohe Nitratgehalt im Grundwasser, der hauptsächlich durch Überdüngung in der Landwirtschaft verursacht wird. Nitrat selbst ist zunächst ungefährlich, wird im Körper aber zu schädlichem Nitrit umgewandelt. Nitrit kann bei Säuglingen den Sauerstofftransport im Blut behindern. Werden Grenzwerte überschritten, mischen die Wasserversorger in der Regel unbelastetes Wasser bei, um die Konzentration zu senken.

Mikroplastik im Leitungswasser Schaubild

Industrielle Chemikalien und Mikroplastik

Auch Chemikalien aus der Industrie oder Mikroplastik aus Kosmetik, Kleidung und Verpackungsabrieb finden ihren Weg in den Wasserkreislauf. Die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen von Mikroplastik sind noch nicht vollständig erforscht, aber erste Studien deuten darauf hin, dass es Entzündungen im Körper fördern kann.

Pestizide und Herbizide Schaubild

Pestizide und Herbizide

Stoffe aus der Landwirtschaft, wie Düngemittel oder Pflanzenschutzmittel (z. B. Glyphosat), können durch Regen ins Grundwasser sickern. Auch wenn Wasserwerke diese Stoffe teilweise filtern, können Rückstände im Trinkwasser verbleiben. Viele dieser Substanzen stehen im Verdacht, hormonell wirksam oder anderweitig gesundheitsschädlich zu sein.

Icon Arzneimittel

Medikamentenrückstände

Medikamente wie Antibiotika, Schmerzmittel oder Hormone gelangen über die Toilette oder Krankenhausabwässer ins Abwassersystem. Heutige Kläranlagen können diese mikroskopisch kleinen Rückstände nicht vollständig entfernen. Obwohl die Konzentrationen derzeit noch als gering eingestuft werden, ist mit einer alternden Bevölkerung und einem steigenden Medikamentenkonsum eine Zunahme dieser Belastung zu erwarten.

Achtung bei Stagnationswasser

Wasser, das länger als vier Stunden in der Leitung steht (z. B. über Nacht oder nach dem Urlaub), wird als Stagnationswasser bezeichnet. In dieser Zeit können sich Bakterien vermehren und Metalle aus den Rohren ins Wasser lösen. Lassen Sie das Wasser morgens oder nach längerer Abwesenheit immer erst einige Sekunden laufen, bis es kühl und frisch aus der Leitung kommt.

Für gesundes Leitungswasser sorgen: Wasserfilter

Verunreinigungen lassen sich nie zu 100 % ausschließen, insbesondere auf den letzten Metern bis zum Wasserhahn. Wer auf Nummer sicher gehen und stets reines Wasser genießen möchte, kann auf einen hochwertigen Wasserfilter zurückgreifen. Besonders empfehlenswert sind Aktivkohle-Blockfilter, die direkt am Wasserhahn installiert werden. Sie reduzieren effektiv Schadstoffe wie Schwermetalle, Pestizid- und Medikamentenrückstände, Chlor und Mikroplastik, während die wertvollen Mineralien im Wasser erhalten bleiben.

Fazit: Leitungswasser ist gesund, aber Vorsicht ist geboten

Das Trinkwasser in Deutschland ist qualitativ hochwertig und größtenteils gesundheitlich unbedenklich. Dennoch können verschiedene Faktoren, allen voran die eigenen Hausleitungen und Umweltbelastungen, die Qualität mindern. Wer sichergehen will, lässt das Wasser morgens kurz laufen und investiert in einen guten Wasserfilter, um unerwünschte Stoffe zuverlässig zu entfernen.

FAQs - Häufige Fragen und Antworten

Ja, Trinkwasser kann je nach Region unterschiedlich schmecken. Der Geschmack wird vor allem durch die verschiedenen Mineralstoffe wie Calcium und Magnesium beeinflusst, die im Wasser enthalten sind. Auch die Art der Wasseraufbereitung durch die örtlichen Wasserwerke kann den Geschmack leicht verändern. Deshalb nehmen viele Menschen bei einem Ortswechsel den Unterschied im Trinkwasser wahr.

Nein, kalkhaltiges Wasser ist nicht ungesund. Der „Kalk“ besteht aus den wertvollen Mineralien Calcium und Magnesium. Die Annahme, hartes Wasser würde die Gefäße „verkalken“, ist ein Mythos. Die Wasserhärte hat keinen Einfluss auf die gesundheitliche Qualität des Wassers.

Auch Schwangere können Leitungswasser in der Regel unbesorgt trinken. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn die Hausinstallationen veraltet sind (Bleirohre). Im Zweifel gibt ein Wassertest oder ein Filter Sicherheit.

Grundsätzlich ja. Die größte Gefahr geht von alten Blei- oder neuen Kupferrohren im Haus aus. Wenn Sie unsicher sind, können Sie das Wasser für die Zubereitung von Säuglingsnahrung in den ersten Lebensmonaten vorsichtshalber abkochen oder einen Wasserfilter verwenden.

Ja, solange es frei von schädlichen Konzentrationen an Schadstoffen ist, können Sie Leitungswasser bedenkenlos und dauerhaft trinken. Ein Wasserfilter bietet zusätzliche Sicherheit.

Quellen und weiterführende Informationen
Marco Fabian Profilbild

Marco Fabian | Ihr Wasserfilter-Experte

Marco Fabian ist Gründer und Geschäftsführer der Vitalhelden GmbH mit Sitz in Berlin. Seit über 10 Jahren nun schon leidenschaftlicher Anbieter für professionelle Wasserfilter und erstklassigem Kundenservice. Seine Leidenschaft für reines und leckeres Trinkwasser ist ungebrochen und sogar ansteckend... -> Jetzt Gratis Termin vereinbaren

Mehr über Vitalhelden erfahren...