Nützliche Informationen zu häufigen Fragen und Problemen finden Sie am Ende des Beitrags in den FAQs zum Trinkwasser in Berlin.
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Die dargestellten Prozentzahlen sind errechnete Mittel- oder Höchstwerte von veröffentlichten Prüfwerten im Verhältnis zum jeweiligen Grenzwert in der deutschen Trinkwasserverordnung. Technisch bedingte Durchmischungen von Leitungswasser sind an verschiedenen Knotenpunkten im Versorgungssystem möglich.
Alleine durch die Einhaltung der vorgeschriebenen Grenzwerte ist leider keine völlige Schadstofffreiheit garantiert, denn längst nicht alle relevanten Inhaltsstoffe wie Rückstände von Pestiziden und Medikamenten werden im Trinkwasser gemessen.
Hinzu kommt, dass das Leitungswasser selbst bei der Einhaltung dieser Grenzwerte auf dem Weg zum eigenen Wasserhahn oftmals an Qualität einbüßt. Denn die Prüfpflicht der Wasserwerke, die vorgeschrieben maximalen Werte einzuhalten, endet wortwörtlich an der Grundstücksgrenze - Danach ist der Vermieter, bzw. Eigentümer dafür verantwortlich, dass bei Ihnen sauberes Leitungswasser aus dem Hahn kommt.
In vielen Fällen liegt das an fehlerhaften Installationen, alte Armaturen oder durch einen unbemerkten Bakterienherd, durch den die Schadstoffe in Ihr Trinkwasser gelangen - Das birgt vor allem Risiken für Babys, Kleinkinder und Menschen mit einem schwachen Immunsystem. Nicht zuletzt sind solche Verunreinigungen auch Ursachen für ungeklärte Allergien und Krankheiten.
Nachfolgend haben wir ein paar Mineralien exemplarisch aufbereitet:
38 mg/l - Der Natriumgehalt liegt im Berliner Trinkwasser bei 38 mg/l. Der Körper benötigt den Mineralstoff zum Ausgleich des Flüssigkeitshaushaltes und zur Unterstützung der Nerven- und Muskelfunktionen.
107 mg/l - Calcium ist wichtig für den Aufbau und Erhalt der Zähne und Knochen und muss dem Körper durch Nahrung und Trinkwasser zugeführt werden, da er es selbst nicht herstellen kann.
10,9 mg/l - Magnesium ist ein wichtiger Bestandteil für die Muskelfunktionen. Bei Überbeanspruchung und einem Magnesiumdefizit kann es zu Muskelkrämpfen und anderen Befindlichkeiten kommen.
5 mg/l - Kalium ist aktiv in der Zellumgebung und unterstützt ihre Funktionen. Außerdem wirkt er ausgleichend auf Basen und Säuren.
56 mg/l - Chlorid unterstützt im Magensaft die Verdauung und hilft dem Organismus bei der Abwehr von Krankheitserregern.
104 mg/l - Sulfat ist eine verdauungsfördernde Schwefelverbindung, die zudem die Bauchspeicheldrüse und Galle anregt und eine wichtige Rolle beim Proteinaufbau spielt.
* Die dargestellten Werte dienen nur zur groben Orientierung. Die errechneten Prozentzahlen stellen das Verhältnis der veröffentlichten Prüfwerte zur empfohlenen Tagesdosis für einen Erwachsenen laut DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.) dar. Abweichungen ergeben sich z.B. aufgrund von Geschlecht, Schwangerschaft & Stillzeit, Alter und Gesundheitszustand.
Mineralien kommen auf natürliche Art und Weise im Leitungswasser vor. Sie sind als mineralische Salze oder anorganische Mineralien im Wasser gelöst. Das Wasser legt einen langen Weg zurück, bis es aus unserer Leitung kommt. Auf der “Wanderung” durch die verschiedenen Erdschichten und Gesteine nimmt es die Mineralien aus dem Boden auf. Dabei gilt die Faustregel: Je wärmer das Wasser, desto mehr Mineralien können aus dem Boden gelöst werden.
Wie viele Mineralstoffe im Wasser gelöst sind, hängt also von der Temperatur, aber auch der Fließgeschwindigkeit ab. Wenn das Wasser länger Zeit hat, die Mineralstoffe aufzunehmen, enthält es auch mehr Mineralien. Deshalb unterscheidet sich der regionale Gehalt der Mineralien im Leitungswasser ziemlich stark. Lesen Sie gerne auch was entmineralisiertes Wasser ist.
Viele Menschen halten Mineralwasser für besser als Wasser aus der Leitung und glauben es enthalte mehr Mineralstoffe. Dazu gibt es jedoch mittlerweile keinen Grund mehr, da die EU vor einigen Jahren ein Gesetz aufgehoben hat, das besagte, dass das sogenannte “Mineralwasser” besonders mineralreich sein muss. Tatsächlich ist deshalb der Mineralstoffgehalt des Leitungswassers in vielen Fällen höher als der des Mineralwassers!
Schon 2016 hat Stiftung Warentest dies belegt: „Leitungswasser ist so gesund wie Flaschenware, unschlagbar günstig und umweltschonend obendrein“, so Hubertus Primus, Vorstand der Stiftung Warentest.
Wenden Sie sich in den folgenden Fällen an Ihren Wasserversorger:
Zahlreiche Spurenstoffe können das Trinkwasser verunreinigen. Dazu zählen künstliche Süßstoffe, Industriechemikalien, Mikroplastikpartikel und Arzneimittelstoffe. Arzneimittelrückstände entstehen beispielsweise durch unsachgemäße Entsorgung; Industriechemikalien gelangen ins Grundwasser durch Altlasten oder Kläranlagen. Durch aufwendige Verfahren müssen solche chemischen Verbindungen dem Grundwasser entzogen werden.
Doch auch im Wohnhaus gibt es Gefahrenherde, die die Gesundheit schädigen: Verfügt ein Haus noch über alte Wasserleitungen aus Blei oder Kupfer, besteht die Möglichkeit, dass sich Partikel lösen und ins Trinkwasser gelangen.
Wasser testen oder
direkt filtern?
Unzählige Anbieter von Wassertest raten dazu Ihr Wasser testen zu lassen. Wir halten davon wenig, denn:
Das Berliner Trinkwasser stammt aus dem städtischen Grundwasser sowie aus Staubecken, die durch vorgereinigte Flüsse und Seen aufgefüllt werden. Neun Wasserwerke verwalten etwa 650 Tiefbrunnen zwischen 30 und 140 Metern. Horizontal- und Vertikalfilterbrunnen nutzt man zur Aufbereitung des Grundwassers; sie befördern zwischen 400 und 1.600 m³ Wasser pro Stunde.
Zum Schutz des Wassers wurden sowohl Wasserschutzzonen der Kategorien I bis III also auch Wasserschutzgebiete festgesetzt. Eine Karte auf der Webseite der BWB zeigt deutlich die entsprechenden Areale im weitläufigen Stadtgebiet.
Da das Thema Spurenstoffe auch in Berlin Relevanz hat, informieren die Berliner Wasserbetriebe auf ihrem Internetportal darüber, wie sie gegen diese Verunreinigungen im Wasserkreislauf angehen. Generell prüft man an mehr als 3.300 Messstellen das Trinkwasser: Sie befinden sich in den Grundwasserbrunnen, in den zuständigen Wasserwerken und natürlich in den Rohrsystemen.
Im Labor erfolgen mehrmals wöchentlich Analysen von Roh- und Trinkwasser in den Wasserwerken und jährlich mindestens einmal Untersuchungen aller Brunnen und Messstellen in den jeweiligen Einzugsgebieten der Wasserwerke. Kooperationen mit wissenschaftlichen Institutionen und zahlreiche Forschungsprojekte halten den Blick offen auf die Zukunft gerichtet und darauf, wie man Spurenstoffen derart entgegenwirken kann, dass sie erst gar nicht mehr ins Grund- und Trinkwasser gelangen.
Das Leitungswasser in Berlin wird gemäß der deutschen Trinkwasserverordnung regelmäßig von den Wasserversorgern kontrolliert, bevor es bei Ihnen aus der Leitung kommt. Dabei werden verschiedene Parameter eingehalten. Es ist demnach nicht schädlich, das Berliner Leitungswasser zu trinken. Aber ist es damit gesundes Trinkwasser?
Bevor das Wasser jedoch aus Ihrer Leitung kommt, muss es erst ihr hausinternes Versorgungssystem durchströmen. Wie gut dieses gewartet ist, liegt in den Händen des Hauseigentümers. Vorsorglich sollte man den ersten Schwall Wasser ablaufen lassen.
Auf dem Weg vom Berliner Wasserwerk zu Ihnen nach Hause ist das Leitungswasser vielen unbekannten Einflüssen ausgesetzt:
Die Berliner Wasserwerke kontrollieren das Leitungswasser regelmäßig auf gesundheitsschädliche Parameter wie chemische und mikrobakterielle Belastungen. Dabei haften sie jedoch nur bis zur Übergabe an Ihre Türschwelle - Ab dort sind Hauseigentümer selbst für die Qualität des Trinkwassers verantwortlich.
Durch alte Wasserleitungen können leicht schädliche Schwermetalle oder Mikroorganismen in Ihr Trinkwasser gelangen. Dies kann hochgradig schädigend für Babys und Kleinkinder sein. Leider werden derartige Zusammenhänge jedoch erst sehr viel später mit dem belasteten Trinkwasser in Verbindung gebracht. Zum Beispiel kann Blei zu einer verminderten Intelligenzbildung führen.
Eine Wasseranalyse mag auf den ersten Blick Sicherheit bringen, doch sollte man folgendes beachten:
Kalk im Leitungswasser wird auch mit dem “Härtegrad des Wassers” bezeichnet. Es bezeichnet die Konzentration von Kalzium und Magnesium. Kalkhaltiges Wasser zu trinken ist demnach nicht ungesund für den menschlichen Körper. Lediglich für manche Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen und Geschirrspüler kann es sich lohnen sein Trinkwasser zu entkalken.
Für die Messung der Wasserhärte gibt es spezielle Teststreifen. Dabei gilt folgendes:
Experten definieren das Leitungswasser ab folgenden Parametern als “hart”, bzw “weich”:
Passend hierzu können Sie in diesem Artikel nachlesen welche Rolle der pH-Wert von Wasser spielt.
Warum Sie ihr Wasser filtern sollten zeigen folgende Aspekte:
Sie kennen das Prinzip sicherlich aus dem Schwimmbad: Das Wasser aus dem Hahn schmeckt nach Chlor. In Deutschland wird Chlor dem Trinkwasser nur in den Fällen beigefügt, wenn schädliche mikrobakterielle Verunreinigungen vorliegen. Es kann also schon einmal vorkommen, dass dem Trinkwasser in Berlin über einen kurzen Zeitraum Chlor beigefügt wird, um Keime und Bakterien unschädlich zu machen. Der Grenzwert für Chlor im Wasser wird dabei jedoch nicht überschritten. Chlor schadet in niedriger Dosierung dem menschlichen Körper nicht direkt.
Die Berliner Wasserwerke liefern ausnahmslos aufbereitetes Wasser. Legionellen befinden sich daher im deutschen Leitungswasser eher selten. Allerdings vermehren sich Legionellen gerne vor allem in Warmwassertanks und -leitungen. Eine regelmäßige Legionellenprüfung ist daher Pflicht. Befinden sich Legionellen in ihrem Leitungswasser, so ist das fast mit ausnahmsloser Sicherheit auf Ihre interne Wasserinstallation zurückzuführen. Durch die fehlerhafte Wartung und die zu niedrige Erhitzung des Warmwassers können sich in den Leitungen unbemerkt Legionellenpopulationen bilden, die Ihnen gefährlich werden könnten. In solchen Fällen sollte man insbesondere in der Dusche Legionellen filtern.
Coliforme Keime leben im menschlichen und tierischen Därmen. Verschiedene Stämme der Koli-Bakterien lösen beim Menschen Magen-Darm-Erkrankungen hervor, unter denen vor allem Babys und Kleinkinder, aber auch Immunschwache sehr leiden können.
Kolibakterien können vor allem durch Tierfäkalien über den Weg von Brunnen- oder Grundwasser in das Trinkwasser gelangen. Wasserversorger messen derartigen Bakterienstämme in koloniebildenden Einheiten. Werden Grenzwerte überschritten sind sie angehalten dem Gesundheitsamt Bescheid zu geben. In solchen Fällen dürfen Anwohner nur noch abgekochtes Wasser trinken.
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