Das Themenfeld der Ernährung ist so vielfältig wie schier endlose Auswahl an Lebensmitteln. Immer wieder kommen neuen Kuren, Diäten und allgemeine Ernährungslehren auf, bei denen es darum geht, den Körper zu unterstützen oder gar in einer gewissen Form zu heilen. Gesundheit steht also als oberstes Gebot.
Ganz entscheidend darin inbegriffen ist der Aspekt der Verdauung. Hier kommt die Schonkost ins Spiel. Ohne den Begriff explizit zu gebrauchen, ist schonende Kost Bestandteil vieler Diäten und speziellen Ernährungsweisen. Auf der anderen Seite ist Schonkost wiederum titelgebend für diverse angepasste Speisepläne. Was aber ist Schonkost genau und inwiefern schont sie?
Eine eng eingrenzende Definition gibt es für den Begriff Schonkost nicht. In der Regel wird damit allerdings stets eine Kost bezeichnet, die leicht verdaulich ist. Das heißt, es geht vornehmlich um Nahrungsmittel und deren Verarbeitung im Sinne einer Schonung des Magen-Darm-Trakts, also den Hauptorganen der Verdauung. Am Rande sei bemerkt, dass selbst gewisse Ernährungsarten wie etwa die basische Ernährung für sich genommen, dahingehend als schonend bezeichnet werden könnten.
Davon abgesehen, war Schonkost im klassischen Sinne vor allem jene Kost, die es im Rahmen einer Krankenhausbehandlung gehabt. In früheren Zeiten wurde dabei für die Mahlzeiten auf eine Reihe von Lebensmitteln verzichtet, die Magen oder Darm zu stark belasten. Heute jedoch betrachtet man eine solche Ernährung zu einseitig und setzt daher auf die sogenannte angepasste Vollkost.
Schon zum Ende der 1970er Jahre ging man in Krankenhäusern dazu über, Patienten möglichst schnell wieder auf die Beine zu kriegen und zu stabiliseren, statt sie bis zur Genesung zu schonen. Im Zuge dessen wurde schließlich eine abwechslungsreichere und vollwertige Ernährungsweise angestrebt. Daraus entstand die „leichte Vollkost“, welche auch heute noch auf den meisten Speiseplänen in Krankenhäusern steht.
Vor wenigen Jahren wurde jedoch auch diese Ernährung noch einmal überdacht. Dank neuer Erkenntnisse und als ernährungstherapeutischer Ansatz ist nunmehr die „angepasste Vollkost“ oberstes Gebot. Bei ihr geht es also darum, eine vollwertige Nährstoffzufuhr zu gewährleisten und dabei aber die Bedürfnisse und Verträglichkeiten des Patienten zu berücksichtigen. [1]
Wenn nun heute die Rede von Schonkost ist (etwa im Zuge von Diäten), so handelt es sich zumeist um die leichte Vollkost beziehungsweise angepasste Vollkost. Im privaten Gebrauch ist der Begriff als solches nach wie vor üblich.
Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass Schonkost (im Sinne einer leichten, angepassten Vollkost) gewiss für jeden geeignet ist. Die Schonung des Magen-Darm-Traktes und eine Förderung der Verdauung ist generell eine sinnvolle Zielsetzung. Allerdings fällt die Anwendbarkeit der Schonkost individuell aus und zwar aus natürlichen Gründen. Denn während der eine beispielsweise Blumenkohl bestens verträgt, erhält der andere davon Blähungen.
Daher ist Schonkost schon deswegen stets einen Versuch wert, um sich Verträglichkeiten und Unverträglichkeiten besser gewahr zu werden. In jedem Fall angezeigt ist schonende Kost insbesondere bei Magen-Darm-Beschwerden jeglicher Art, Darmentzündungen oder auch ganz einfach bei Durchfall (beispielsweise während einer anderen Erkrankung).
Weniger sollte man im Übrigen auf Schonkost setzen, bloß weil im Zuge einer Erkältung etwa ein Schlappheitsgefühl besteht und deshalb der Appetit ausbleibt. In solchen Phasen brauch der Körper die gewohnten Nährstoffe schließlich erst recht.
Die Gründe für die Ernährung mit Schonkost ergeben sich also fast wie von selbst und es spricht selten etwas dagegen, dem Verdauungsapparat mal eine Schonung zu gönnen. Für private Anwender einer solchen Diät besteht jedoch überhaupt erst einmal die Frage, welche Lebensmittel in Frage kommen und wie Schonkost funktioniert.
Die gute Nachricht ist, dass alle Grundnahrungsmittel grundsätzlich erlaubt sind. Entscheidend ist zumeist eher die Art der Zubereitung und die Beschaffenheit der Lebensmittel und Zutaten. Krankenhäuser servieren beispielsweise eher altbackenes Brot statt frisches und warmes. Auch beim Obst wird auf Reife geachtet und Trockenobst sowie Nüsse vermieden. Was Gemüse anbelangt, so gilt es einfach auf die schwer verdaulichen Sorten zu verzichten, also Gurken, Kohlgemüse, Mais sowie auch Pilze. Wenn es Rohkost sein soll, dann nur sehr fein zerkleinert.
Beim Fleisch soll es mager und zart sein und gekocht oder gegrillt statt gebraten oder geräuchert. Salami, geräucherten Schinken sowie stark gepfefferte oder gewürzte Wurstsorten werden weggelassen. Entsprechend kommen auch Räucherfisch sowie fettreiche Fischarten nicht in Frage. Eier werden am besten verrührt und bei Milchprodukten soll es möglichst fettarm sein. Ganz allgemein gilt schließlich für die Zubereitung: schonend, also lieber gedämpft oder gedünstet und nicht paniert oder frittiert. [2]
Wie bei jeder Ernährungsweise bleibt auch in Verbindung mit Schonkost eine grundlegende Ernährungsregel unverändert. Die tägliche notwendige Flüssigkeitszufuhr, nämlich zwei bis drei Liter Wasser, gilt es weiterhin einzuhalten. Ideal sind dahingehend Kräutertees oder stilles Wasser. Wer sich also schonend ernähren möchte, erhält das besten Getränk ganz einfach aus der Leitung.
Zu vermeiden sind indes Limonaden wie Cola und stark gezuckerte Säfte sowie solche mit geschmacksverstärkenden Zusatzstoffen. Auch kohlensäurehaltiges Wasser ist weniger geeignet, während alkohol- und koffeinhaltige Getränke ohnehin alles andere als schonend sind.
Neben den Hinweisen auf die gängigen Lebensmittel und ihre Zubereitungsart gibt es abschließend noch einige weitere Tipps für eine schonende Kost. Allem voran empfehlen Experten stets langsam und in Ruhe zu essen und dabei auf ein bewusstes, intensives Kauen zu achten. Denn die Verdauung beginnt bereits im Mund.
Darüber hinaus ist es gängige Praxis in Phasen der Schonkost eher fünf bis sechs kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt zu haben, anstatt der drei üblichen Hauptmahlzeiten. Zu jeder Zeit sollten die Speisen und Getränke dabei weder zu kalt noch zu heiß sein. So ist der Körper während beziehungsweise direkt nach der Nahrungsaufnahme nicht noch mit dem Temperaturausgleich beschäftigt.
Kräuter und Gewürze sind ein wichtiger Aspekt. Keinesfalls sollten Gerichte jedoch zu stark gewürzt (insbesondere nicht zu sehr gesalzen) oder scharf sein. Verdauungsfördernde Gewürze sind indes unter anderem: Anis, Bockshornklee, Ingwer, Kardamom, Koriander, Kurkuma, Nelke, Oregano und Zimt.
Nach Möglichkeit empfiehlt es sich nicht zuletzt, Lebensmittel portionsweise zu testen. Insbesondere gilt das, wenn bisher keinerlei Informationen über eventuelle Unverträglichkeiten bestehen aber doch ab und zu mal ein Blähbauch entsteht. Wer für letzteres eventuelle Ursachen kennt, kann seine Schonkost entsprechend individuell danach ausrichten.
[1] Apotheken Umschau, Elena Zelle (2020) – Warum niemand mehr von Schonkost spricht. URL: https://www.apotheken-umschau.de/gesund-bleiben/ernaehrung/warum-niemand-mehr-von-schonkost-spricht-753361.html
[2] Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn (2020) – Patienten-Information Angepasste Vollkost. URL: https://www.bk-paderborn.de/media-bkp-mhm/docs/2020_Angepasste_Vollkost.pdf
Quellen:
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