Aluminium im Trinkwasser - eine Gefahr für die Gesundheit?
Aluminium im Trinkwasser - eine Gefahr für die Gesundheit?

Aluminium im Trinkwasser - eine Gefahr für die Gesundheit?

Nach aktuellen Forschungsergebnissen ist der Aluminiumgehalt im deutschen Trinkwasser nicht gesundheitsschädlich und überschreitet auch in keinem Gebiet den festgelegten Grenzwert. Als normaler Privatverbraucher ist es nicht nötig, über eine Wasserfilterung für Aluminium nachzudenken.
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In den letzten Jahren wurde viel über mögliche Gesundheitsschäden, ausgelöst durch Aluminium, diskutiert. Man nimmt jedoch nur sehr wenig Aluminium über das Trinkwasser auf und Langzeitschäden konnten bei dieser Menge nicht bewiesen werden. In einer höheren Dosis ist es jedoch schädlich, wobei das Thema aber noch nicht ausreichend erforscht ist. Im Folgenden wird dargestellt, welche Rolle der Stoff im Trinkwasser spielt und welche ökologischen und gesundheitlichen Konsequenzen bei einer erhöhten Darreichung drohen.

Was ist Aluminium und wo wird es eingesetzt?

Aluminium ist das häufigste Metall in der Erdkruste. Jedoch kommt es aufgrund seiner hohen Reaktionsfähigkeit in der Natur nur gebunden und nicht als reines Metall vor. Reines Aluminium muss erst industriell gewonnen werden. Da das Metall leicht und einfach zu verarbeiten ist und es zudem nicht rostet, kann es vielfältig verwendet werden. Dabei wird es hauptsächlich im Fahrzeugbau, in der Elektrotechnik, im Bauwesen, in der Optik und in der Verpackungsindustrie eingesetzt. Weiterhin kommt Aluminium unter anderem in Nahrungsmitteln und Kosmetik vor. Zudem wird es auch in Impfstoffen verwendet [1][6].

Wie kommt das Element ins Trinkwasser?

Aluminium wird bei der Verwitterung von Mineralien und von glimmer- und feldspathaltigen Gesteinen in der Natur freigesetzt und gelangt so ins Grundwasser. Besonders gut löst sich der Stoff in saurem Wasser, ab einem pH-Wert von unter 4,5. Zudem wird Aluminiumsulfat zur Wasseraufbereitung eingesetzt. Davon bleibt jedoch nur ein sehr geringer Teil im Leitungswasser zurück. Aluminium kann auch über Kochtöpfe und Trinkgefäße ins Wasser gelangen. Außerdem werden Aluminiumverbindungen in vielen verschiedenen Mitteln eingesetzt, die mit dem Wasser in Berührung kommen, wie z.B. Düngemittel [2] [3].

Grenzwert im Trinkwasser

Der maximal erlaubte Grenzwert von Aluminium im Trinkwasser beträgt 0,2 mg/l, wie es in der EU-Trinkwasserrichtlinie festgelegt ist. Wird der Grenzwert überschritten, darf das Wasser nicht mehr als Trinkwasser benutzt werden. Die Konzentration in natürlichen Grundgewässern beträgt jedoch nur 0,01 bis 0,1 mg/l. Auch für das Trinkwasser in Deutschland stellt es grundsätzlich kein Problem dar. Zudem wurde der Grenzwert vor allem auch aus optischen Gründen festgelegt. Denn bei höheren Aluminiumwerten ist mit Farbveränderungen des Wassers zu rechnen. Somit geht eine Überschreitung des Grenzwertes nicht sofort mit gesundheitlichen Folgen einher [5].

Gesundheitliche Auswirkungen

In geringen Mengen hat Aluminium keine gesundheitlichen Folgen für Sie. Größere Mengen können jedoch gesundheitsschädlich sein. Da das Schwermetall die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann, kann es zu Kopfschmerzen, Gedächtnis- und Sprachstörungen und weiteren neuronalen Schäden führen. Aluminium kann sich jedoch auch an Zellen binden und viele wichtige Prozesse im menschlichen Körper verändern. So kann es zu Knochenweiche, Knochenmasseverlust sowie Nieren- und Gewebeschäden kommen [1] [5]. Eine übermäßige Aufnahme des Stoffes kann auch zu erhöhten Blutwerten führen [6]. Außerdem gibt es Menschen, die eine Allergie gegen Aluminium entwickeln können.

Welche Menschen sind besonders gefährdet?

Es ist immer noch in der Forschung ein Thema, dass Aluminium eine Enzephalopathie (Funktionsstörung des Zentralen Nervensystems) und Knochenerkrankungen bei Dialyse-Patienten verursachen könnte. Dies liegt daran, dass sich das Metall im Hirngewebe ablagert und die Konzentration im Plasma erhöht wird. Dadurch werden dann verschiedene Enzymaktivitäten gehemmt. Eine langfristige Folge kann daher auch Demenz sein [7]. Grund für diese Erkrankungen sind wohl mit Aluminium versetzte Dialyseflüssigkeiten.

Zudem sind auch Neugeborene besonders empfindlich, da die Blut-Hirn-Schranke noch nicht ausgereift ist und die Nieren noch eine geringe Filterrate aufweisen. Es wird außerdem vermutet, dass eine zu hohe Aluminiumkonzentration die Entwicklung von Kindern beeinflussen kann [5].

Welche Folgen kann eine Aluminiumintoxikation noch aufweisen?

Aluminium steht im Verdacht, das Alzheimer-Risiko zu erhöhen. Dies liegt daran, dass bei Alzheimerpatienten hohe Aluminium-Konzentrationen im Blut gefunden wurden. Jedoch ist unsicher, ob dies tatsächlich eine Ursache oder ein Symptom von Alzheimer ist. Auch die Hypothese, dass das Metall Krebs auslösen kann, ist nicht wissenschaftlich bewiesen [4] [5].

Auswirkungen auf die Umwelt

Aluminium ist für Lebewesen nicht überlebenswichtig, kann jedoch in geringer Menge einen positiven Effekt auf das Wachstum von Pflanzen haben. Da es erst ab einem geringen pH-Wert löslich ist, sind saure Gebiete besonders von den Folgen betroffen. Daher ist eine erhöhte Aluminiumkonzentration auch eine Folge von saurem Regen. Gelöste Aluminiumionen sind giftig für Pflanzen, da sie Wurzelschäden verursachen und die Phosphataufnahme verringern. Die Pflanzen werden also erheblich geschädigt [2].
Auch auf Tiere, insbesondere auf Fische hat das Metall negative Auswirkungen. Aluminium ist dabei das primäre Gift, das zum Fischsterben führen kann. So verstopft es die Kiemen von Fischen und behindert die Atmung. [5]

Fazit

Die Aufnahmen von Aluminium über das Trinkwasser macht nur 10% der täglichen Aufnahme des Metalls aus. Da auch die Grenzwerte nicht überschritten werden, ist es vermutlich nicht ungesund. Es ist daher nicht nötig, sich als Verbraucher dagegen zusätzlich zu schützen. Betreiben Sie jedoch einen privaten Brunnen ist ein Wasserfilter gegen Aluminium sinnvoll, damit der Gehalt des Metalls nicht den Grenzwert übersteigt. Dennoch sollte man darauf achten, wie viel Aluminium im täglichen Leben insgesamt einnimmt.

Quellen & Weiterführende Informationen

  1. Unbekannt (Jahr unbekannt): „Aluminium“. URL: https://www.chemie.de/lexikon/Aluminium.html
  2. Lenntech BV (Jahr unbekannt): „Aluminium (Al) und Wasser“. URL: https://www.lenntech.de/pse/wasser/aluminium/aluminium-und-wasser.htm
  3. European Aluminium Association (2001): "Aluminium und Gesundheit". URL: https://alu.ch/download/gesundheit/trinkwasser.pdf
  4. BR (2015): „Aluminium – Gefährlich für die Gesundheit?“. URL: https://www.br.de/themen/wissen/aluminium-gefaehrlich-gesundheit-100.html
  5. Bundesministerium für Gesundheit (2014): „Aluminium – Toxikologie und gesundheitliche Aspekte körpernaher Anwendungen“. URL: https://www.bmgf.gv.at/cms/home/attachments/3/9/6/CH1146/CMS1402477436830/aluminium_studie_2014.pdf (S. 74-124)
  6. Thomas Seilnacht (Jahr unbekannt): „Aluminium“. URL: https://www.seilnacht.com/Lexikon/13Alu.htm
  7. DocCheck (Jahr unbekannt): „Dialyse-Enzephalopathie“. URL: https://flexikon.doccheck.com/de/Dialyse-Enzephalopathie

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