Oberflächenwasser

Oberflächenwasser beschreibt das Wasser, welches sich offen und ungebunden an der Erdoberfläche befindet. Hierbei wird sowohl die natürliche Ansammlung von Wassermengen wie die Meere, Ozeane und auch Seen beschrieben als auch die künstliche Anlegung von Talsperren.

Oberflächenwasser meint lediglich, dass sich dieses Wasser an der Erdoberfläche befindet. Ob Süßwasser oder Salzwasser ist hierbei zunächst egal. Nach der Definition ist demnach auch Regenwasser als Oberflächenwasser zu beschreiben.

Hierbei ist es jedoch wichtig, dass das Wasser sich auf einer festen Unterfläche (einer wasserundurchlässigen Bodenschicht) befindet und somit nicht in das Erdreich eindringen kann. Dann wird es zu einem Teil des Oberflächenwassers.

Nur etwa 3,8 % des Oberflächenwassers ist Süßwasser, der Rest ist Salzwasser.

Nutzung

Oberflächenwasser wird auf vielfältige Weise genutzt, wie zur Bewässerung, als Brauchwasser in Haushalten, zur Kühlung in der Industrie oder um den Trinkwasserbedarf zu decken.

In Deutschland werden rund 70 % des Trinkwassers aus Grundwasser gewonnen. Der Rest stammt aus Oberflächenwasser und Quellwasser.

Oberflächenwasser als Trinkwasser

Oberflächenwasser ist, anders als das Grundwasser, vielen Umwelteinflüssen ausgesetzt, weshalb es die unterschiedlichsten Inhaltsstoffe vorzuweisen hat. Im Meer werden Salze aus Gestein gelöst, bei Regen können sich Spurenelemente aus der Erdkruste lösen, welche ebenfalls Einfluss auf die Beschaffenheit des Oberflächenwassers haben.

Zudem ist es ein wichtiger Teil in der Trinkwassergewinnung im Rahmen der Trinkwasserverordnung. Vor der Nutzung als Trinkwasser muss Oberflächenwasser in der Regel aufwendig gefiltert und desinfiziert werden, weil es anfälliger für Verunreinigungen ist als z. B. Grundwasser. Problematische Belastungen sind  Haushaltschemikalien und Medikamentenrückstände, die Wasserwerke nicht vollständig herausfiltern können bzw. gar nicht reguliert sind.

Ist Oberflächenwasser genießbar?

Es ist empfehlenswert, da Oberflächenwasser ständig Umwelteinflüssen wie Regen, Wind, Tiere, Landwirtschaft, Industrieabflüsse ausgesetzt ist. Es kann biologisch (Algen, Bakterien) und chemisch (Pestizide, Dünger, Schwermetalle) belastet sein. Je nach Region ist es somit stark unterschiedlich in Qualität und Zusammensetzung.

Trinkwasseraufbereitung

Aufgrund genannter Einflüsse werden je nach Bedarf folgende Reinigungsschritte im Wasserwerk umgesetzt:

  • Mechanische Filterung zur Entnahme grober Verunreinigungen durch Rechen und Siebe.
  • Vorfilter- und Vorklärbecken um Schwebstoffe (z. B. Sand, Schlamm) am Boden abzusetzen.
  • Fällung & Flockung um feinere Teilchen zusammenklumpen. Dies geschieht durch die Zugabe von Fällmitteln (z. B. Aluminiumsalzen), um feinste Schmutzteilchen zu Flocken zu binden, die sich leichter abscheiden lassen.
  • Sedimentation & Filtration um die gefällten Flocken und Mikroschmutz entfernen. In einem Absetzbecken sinken die Flocken zu Boden.
  • Sand- oder Kiesfilter oft als letzte Stufe um letzte Trübungen zu entfernen.

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