Das, was wir im alltäglichen Sprachgebrauch unter "reinem oder reinstem Wasser" verstehen, muss im technischen Sprachgebrauch nicht unbedingt als "rein" angesehen werden. Wasser kann durch mehrere Verfahren in verschiedene Reinheitsgrade eingestuft werden.
Sogenanntes Reinstwasser wird hierbei nicht mehr nur noch in der Industrie verwendet, sondern hat auch Einzug in den Alltag gefunden. Im Folgenden sollen Möglichkeiten zur Beurteilung des Reinheitsgrades von Wasser vorgestellt werden. Außerdem werden der Nutzen und mögliche Anwendungen von aufgereinigtem Wasser beschrieben.
Während es sich bei dem sogenannten Reinwasser um das Wasser nach der Wasseraufbereitung handelt, d. h. das Wasser, welches z. B. auch als Trinkwasser verwendet wird, enthält Reinstwasser hingegen keinerlei Mineralien und anderweitige Fremdstoffe und wird im chemischen Sinne auch als "H2O" bezeichnet [1] [2].
Reinstwasser wird u.a. für die Herstellung von Medikamenten, für Injektionsflüssigkeiten, bei der chemischen Analytik, bei der Herstellung von Computerchips, oder auch in der medizinischen Forschung verwendet. Es kann durch verschiedene Verfahren in unterschiedlichen Abstufungen hergestellt werden [3].
Technisch gesehen gibt es verschiedene Abstufungen von Reinheitsgraden beim Reinstwasser. So ist beispielsweise eine sogenannte Mehrfach-Destillation möglich, um möglichst viele Fremdstoffe aus dem Wasser zu entfernen. Je öfter die Destillation durchgeführt wird, desto höher ist der Reinheitsgrad.
Eine andere Möglichkeit, das Maß der Reinheit des Wassers zu beurteilen, ist die sogenannte elektrische Leitfähigkeit. Je geringer die Leitfähigkeit hierbei ist, desto weniger Fremdstoffe sind enthalten und umso reiner ist das Wasser [4].
Reinstwasser kann oftmals in zwei Schritten hergestellt werden. Zunächst wird Wasser mittels einer sogenannten Membranfiltration oder mithilfe von Ionenaustauschern demineralisiert, um eine Leitfähigkeit von 10 µS/cm zu erreichen. Im zweiten Schritt wird das demineralisierte Wasser dann durch weitere Verfahren, wie z. B. durch ein Hochdurchsatz-Mischbett oder mittels elektrischer Deionisation zu Reinstwasser aufbereitet [5].
Reinstwasser spielt längst nicht nur in der Industrie eine Rolle. Auch im Alltag kann es sinnvoll sein, Trinkwasser zu Reinstwasser aufzubereiten. Bei der Gebäudereinigung etwa lassen sich viele Rückstände durch Stoffe im Trinkwasser vermeiden, wenn das Wasser zuvor mit Verfahren wie z.B. der Umkehrosmose oder Ionenaustauschharzen gereinigt wird.
Außerdem wird ein Abziehen oder Nachtrocknen durch Verwendung des zuvor entmineralisierten Wassers nicht mehr notwendig.
Auch im Haushalt spielt die weitere Aufbereitung von Trinkwasser eine große Rolle. So wird in Geschirrspülmaschinen der Ionentausch als ein Prinzip angewandt, bei dem kalkbildende Mineralien gegen Natrium getauscht werden und unschöne Kalkflecken vermieden werden können [6].
"Reines Wasser" im allgemeinen Sprachgebrauch kann aus Sicht der Technik mit ihren zahlreichen Möglichkeiten der Wasseraufbereitung eine unterschiedliche Bedeutung haben. So weist das Trinkwasser, das in Wasseraufbereitungsanlagen gereinigt wird, nicht den höchsten Grad der Reinheit auf.
Es kann mit weiteren Verfahren wie z. B. dem Ionenaustauscher und Umkehrosmose-Verfahren weiter aufgereinigt werden. Diese Verfahren können aber nicht nur für die Industrie eine wichtige Rolle spielen, sondern nehmen auch immer mehr Einzug in unseren Alltag.
Es besteht schließlich auch die Möglichkeit, dass Sie als Privatverbraucher mit einem Anspruch an qualitativ hochwertiges Wasser solche Verfahren in Anspruch nehmen können, um zu verhindern, dass Ihr Trinkwasser möglicherweise mit Krankheitserregern oder Schadstoffen verunreinigt ist.
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