Sauberes Trinkwasser wird in Deutschland oftmals als gegeben hingenommen. Nur wenige machen sich über die Beschaffenheit des Leitungswassers Gedanken. Entsprechend ist dies ebenso der Fall, wenn es um die Qualität des Wassers in nahen Urlaubsländern geht. Gerade für Frankreich, als direktes Nachbarland, gehen wohl die meisten von einer guten Wasserqualität aus.
Dabei ist die Qualität des Leitungswassers nicht nur beim Trinken sondern etwa auch beim Zähneputzen oder Duschen von Belang. Vor einem Aufenthalt in Frankreich sollten die Gegebenheiten also durchaus hinterfragt werden. Wie sauber ist Leitungswasser in Frankreich? Mit welchen Schadstoffen ist zu rechnen und welche Rolle spielen vielleicht sogar Trockenheit und Dürre?
Frankreich ist ein fortschrittliches Land und ähnlich stark industrialisiert wie Deutschland. Insofern besteht dort insofern eine gute Wasserqualität, als dass es sich um ein gut ausgebautes Versorgungsnetz handelt. Da Frankreich Mitglied der Europäischen Union ist, unterliegt es außerdem den EU-Richtlinien für Trinkwasser. Das heißt, es müssen wie auch in Deutschland Grenzwerte eingehalten werden und die Qualität regelmäßig überprüft werden. [1]
Wer sich mit der Thematik etwas näher auskennt, weiß allerdings, dass schon in Deutschland eben solche Richtlinien und Grenzwerte keine absolute Reinheit des Trinkwassers garantieren. Vielmehr müssen Verbraucher damit rechnen, dass sich sehr wohl viele verschiedene Schadstoffe im Wasser befinden – nur eben meist in geringen, tolerierten Konzentrationen. Darüber hinaus sind freilich Grenzwertüberschreitungen aus verschiedenen Gründen jederzeit denkbar, wie sich im folgenden noch zeigt.
Umfrageergebnisse zeigten, dass in Frankreich etwa ein Drittel der Bevölkerung über zu hohen Kalzium- und Chlorgehalt im Trinkwasser klagt. Während ersteres eine Sache des Geschmacks ist, deutet letzteres auf die stärkere Notwendigkeit der Desinfektion des Wassers hin. [2]
Für die Überwachung der Wasserqualität im Hinblick auf die festgelegten Grenzwerte sind in Frankreich die regionalen Wasserversorger zuständig. Insgesamt gibt es etwa 15.000 Versorgungsnetze, welche wiederum auf einige wenige Unternehmen aufgeteilt sind. Allerdings gilt die Verantwortung der Versorger wie auch hierzulande nur bis zu den Hausanschlüssen.
Ab dem jeweiligen Anschluss sind somit die Besitzer einer häuslichen Einrichtung selbst für die Qualität des Leitungswassers verantwortlich. So kann es also, wenn auch selten, der Fall sein, dass Bleirohre oder Schäden an den Installationen das Trinkwasser verunreinigen. Da Frankreich jedoch, wie erwähnt, fortschrittlich aufgestellt ist, besteht dahingehend jedoch weniger ein Risiko – insbesondere nicht in modernen Hotels oder ähnlichen Einrichtungen.
Frankreich bezieht sein Trinkwasser einerseits aus Oberflächengewässern wie Flüssen, Seen, Talsperren und zu sehr geringen Teilen auch aus dem Meer. Für letzteres werden Meerwasserentsalzungsanlagen genutzt, was allerdings ökologisch bedenklich ist und glücklicherweise nur sehr wenig stattfindet. Andererseits kommt das Nutzwasser aus Grundwasserdepots im ganzen Land.
Frankreich bezieht den größten Teil seines Trinkwassers aus dem Grundwasser. Entsprechend hoch ist der Einfluss der Landwirtschaft auf die Wasserqualität. (Bildquelle: ID 532983450 Mvelishchuk / depositphotos.com)
Tatsächlich ist das Grundwasser mit 31.000 von etwa 33.000 Entnahmestellen sogar der absolute Hauptlieferant für die Trinkwasserversorgung. [2] Insofern ist die Wasserqualität in Frankreich maßgeblich von der Beschaffenheit des Bodens abhängig und so beeinflussen nicht zuletzt landwirtschaftliche Gegebenheiten auch die allgemeine Wasserqualität.
Wie Bedeutsam die Belastung des Grundwassers durch die landwirtschaftliche Nutzung ist, zeigen aktuelle Berichte. So beklagte beispielsweise die Verbraucherschutzorganisation UFC-Que Choisir, dass die Grenzwerte für Pflanzenschutzmittel bei den meisten Fließgewässern und einem Drittel der Grundwasserdepots überschritten werden. Demzufolge erhalten mehr als 2 Millionen Verbraucher Leitungswasser, das mit Nitraten und ähnlichen Schadstoffen verunreinigt ist. [3]
Wie gefährlich der Nitratgehalt ist, zeigt auch ein Bericht von 2017 aus der Bretagne. Dort kommt es an der Küste zu starkem Algenwuchs durch viel Nitrat im Grundwasser in Verbindung mit Sonne und Wärme. Die Algen bilden giftigen Schwefelwasserstoff, der für Wanderer in der Gegend beim Einatmen lebensgefährlich sein kann. [4]
Mit dem Wohnmobil
unterwegs?
Gute Wasserqualität ist unterwegs mit einem Wohnmobil, Wohnwagen oder Camper nicht immer gewährleistet. Professionelle und praktische Campingfilter können hier helfen:
Wassertank wird geschützt
Ob das Leitungswasser in Hotels, Pensionen und ähnlichen Urlaubsdomizilen in Frankreich ohne Bedenken trinkbar ist, lässt sich freilich nicht pauschal sagen. Hier kommt es maßgeblich auf den Zustand der im Haus verlegten Leitungen und Armaturen an. Je neuer ein Gebäude als ist, desto eher ist von sauberem und den Richtlinien entsprechendem Trinkwasser auszugehen.
Idealerweise erfragen Reisende ganz einfach beim jeweiligen Betreiber die Gegebenheiten und weisen dabei auf die Sensibilität im Hinblick auf die Wasserqualität hin. Sinnvoll ist es dabei auch, sich aus oben genannten Gründen über die landwirtschaftliche Nutzung der Umgebung zu informieren. Im Zweifelsfall kann zumindest für das tägliche Zähneputzen immer noch stilles Mineralwasser aus dem Handel genutzt werden.
Für Urlauber und Einheimische gleichermaßen ist nicht nur die Trinkwasserqualität sondern auch die des Badewassers wichtig. Auch hierzu hat die Europäische Union Richtlinien geschaffen, an die sich Frankreich halten muss. Dies wird von einer Kommission regelmäßig überprüft. In einem 2019 veröffentlichten Prüfbericht gehörte Frankreich, neben Italien und Spanien, allerdings zu den Ländern mit den meisten als mangelhaft ausgewiesenen Badestellen.
Im Detail wurden insgesamt 3351 Badestellen in Frankreich überprüft – 2041 an der Küste und 1310 im Inland. Für 78.8% (2640 Badestellen) dieser Badestellen wurde eine exzellente Badewasserqualität bescheinigt, während bei 1.6% (54 Badestellen) das Urteil mangelhaft ausfiel. Insofern ist die Badewasserqualität in Frankreich zum allergrößten Teil gut bis sehr gut und nur in vereinzelten Fällen bedenklich. [5]
Vereinzelt gibt es in Frankreich vor allem in Großstädten Trinkwasserspender und Brunnen, die speziell in der Sommersaison verlockend erscheinen. Bei diesen ist in aller Regel eine Beschilderung angebracht, die Aufschluss darüber gibt, ob es sich um trinkbares Wasser handelt oder nicht. Insbesondere bei Brunnen sollte daher auf das entsprechende Symbol beziehungsweise eine Aufschrift mit „Eau non potable“ geachtet werden.
Die meisten würden Phasen der Dürre und Trockenheit sicherlich eher in südlichen Ländern wie Italien oder Frankreich vermuten. Tatsächlich jedoch besteht diese Problematik nicht zuletzt aufgrund klimatischer Veränderungen mitunter auch in Frankreich. So kam es erst 2022 zu einer historischen Hitzewelle und Dürre, die für die Trinkwasserversorgung von Bedeutung war.
Dies führte soweit, dass Grundwasservorräte aufgebraucht wurden und teils drastische Maßnahmen angeordnet wurden. In einem Dorf in Südfrankreich kam es dabei sogar dazu, dass das Zähneputzen mit Leitungswasser verboten war. Der Grund dafür ist, dass wegen der anhaltenden Trockenheit besondere Hygienemaßnahmen für die Trinkwasserversorgung notwendig waren, die die Wasserqualität zeitweise negativ beeinflussten. [6]
In vielen Ländern ist es üblich, dass in Dürrephasen und wenn Wasservorräte aufgebraucht sind, diese mittels Tankwagen künstlich befüllt werden. Wie dies die Qualität des Leitungswassers beeinflusst, ist dann fraglich und nicht selten kommt es zu Verordnungen wie einem Abkochgebot.
Gerade in Phasen, da die Trinkwasserversorgung eingeschränkt ist und beispielsweise das Abkochen von Wasser empfohlen wird, gibt die Wasserqualität Anlass zur Besorgnis. Generell kann es sinnvoll sein, für den Urlaubsaufenthalt einfache Wasserteststreifen zur Überprüfung des Leitungswassers zu nutzen. Solche Tests, die unter anderem in Apotheken erhältlich sind, geben Aufschluss über verschiedene Inhaltsstoffe – unter anderem Nitrate. Eine gänzliche Wasseranalyse bieten sie jedoch nicht.
Ein höheres Maß an Sicherheit ergeben wiederum Wasserfilter. Speziell für Urlaube und Reisen eignen sich mobile Aktivkohle-Wasserfilter, welche sich ohne Mühe an Armaturen anschließen lassen. Diese können entsprechend in der Küche und im Bad gleichermaßen genutzt werden. Dank Aktivkohleblock besteht dabei eine effiziente Filterleistung für eine Vielzahl an möglichen Schadstoffen, von Mikroplastik bis hin zu Bakterien und Pestizid-Rückständen.
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Es ist vielsagend, wenn selbst ein modernes Land wie Frankreich Probleme bei der Wasserversorgung offenbart. Wie auch hierzulande kann leider schlichtweg nicht von einer absoluten und überall gegebenen Reinheit des Trinkwassers ausgegangen werden. Aspekte wie die Nitratbelastung sind sicherlich den meisten Menschen nicht einmal bewusst.
Dabei können latente aber beständige Belastungen durch das täglich getrunkene Leitungswasser durchaus ein Gesundheitsrisiko darstellen. Schon allein für schwangere Frauen, Kleinkinder und immungeschwächte Personen wie auch Senioren ist sauberes Trinkwasser daher umso wichtiger. Kommt es zukünftig häufiger zu Dürren und Maßnahmen wie oben beschrieben, ist die Wasserqualität umso fraglicher.
Deshalb auf umweltbelastende Alternativen aus dem Handel zu setzen, schafft eher neue Probleme. Wasserfilter sind stattdessen gewiss die beste Möglichkeit, Trinkwasser nachhaltig und mit ruhigerem Gewissen zu nutzen – dank mobiler Varianten auch ganz einfach im Urlaub, ohne ein akutes Gesundheitsrisiko zu befürchten.
Das Trinkwasser in Frankreich ist für gewöhnlich gut und trinkbar. Doch insbesondere in sehr landwirtschaftlich geprägten Regionen kann es stark mit Nitrat und Pestiziden belastet sein. Hier helfen professionelle Wasserfilter.
Wie in vielen Südeuropäischen Ländern wird auch in Frankreich Chlor zur Trinkwasserdesinfektion eingesetzt. Damit werden schädliche Keime und Bakterien vermieden.
Ja, eigentlich schon. Allerdings wird auch das Trinkwasser in Frankreichs Hauptstadt zum Teil stark gechlort. Das ist für den Konsum nicht ideal, aber angeblich nicht schädlich.
[1] Europäische Union (2020): Richtlinie über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch. URL: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32020L2184&from=DE
[2] Ecologic.eu (2003): Internationaler Vergleich der Siedlungswasserwirtschaft Band 3: Länderstudie Frankreich. (Seite 353) URL: https://www.ecologic.eu/sites/default/files/publication/2015/1973_band3.pdf
[3] topagrar online (2019): Nitratbelastung Frankreich: Belasteungen aus der Landwirtschaft verteuern Trinkwasser. URL: https://www.topagrar.com/panorama/news/frankreich-belastungen-aus-der-landwirtschaft-verteuern-trinkwasser-11508340.html
[4] Deutschlandfunk (2017): Gefährliche Algen in der Bretagne – Nitratgehalt im Wasser nur schwer in den Griff zu kriegen. URL: https://www.deutschlandfunk.de/gefaehrliche-algen-in-der-bretagne-nitratgehalt-im-wasser-100.html
[5] Europäische Union (2019): Sorglose ins kühle Nass. URL: https://germany.representation.ec.europa.eu/news/sorglos-ins-kuhle-nass-mehr-als-90-prozent-der-deutschen-badegewasser-von-ausgezeichneter-qualitat-2019-06-06_de
[6] RND (2022): Anhaltende Trockenheit – Dürre in Frankreich: Dorf verbietet Zähneputzen mit Leitungswasser. URL: https://www.rnd.de/panorama/duerre-in-frankreich-dorf-verbietet-zaehneputzen-mit-leitungswasser-T3XPR76MNP6EJEIYG6ROUNLGGA.html
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