Kalium im Trinkwasser – gut für die Muskeln und Nerven
Kalium im Trinkwasser – gut für die Muskeln und Nerven

Kalium im Trinkwasser – gut für die Muskeln und Nerven

Von Natur aus kommt Kalium im Wasser vor. Es wird durch die Verwitterung von Mineralien freigesetzt und gelangt somit in den natürlichen Kreislauf. Dieses unverzichtbare Element ist von entscheidender Bedeutung für die Nervenfunktion, Muskelaktivität und Blutdruckregulierung.
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Was ist Kalium?

Kalium ist ein unverzichtbarer Mineralstoff, den der Körper nicht selbst produzieren kann. Aufgrund seiner Teilnahme an vielen biochemischen Prozessen und der Notwendigkeit in jeder Zelle, ist es von großer Bedeutung, ausreichend Kalium über die Nahrung aufzunehmen. Das reaktionsfreudige Element ist in zahlreichen Mineralien als Kaliumverbindungen im Boden vorhanden, weshalb es reichlich vorkommt. Durch seine Verwendung als Düngemittel ist Kaliumnitrat eine wichtige Quelle für Kalium [1], von der etwa 95 % des genutzten Kaliums stammen.

Kaliumverbindungen werden zusätzlich vielseitig verwendet. Beispielsweise für die Herstellung von Hartglas sowie Waschmittel und Flüssigseifen.

Wie kommt Kalium in unser Trinkwasser?

Das Element Kalium löst sich nicht in Wasser auf, sondern lediglich seine Verbindungen können dies tun. Aufgrund von Verwitterungsprozessen gelangt Kalium in den Boden und durchdringt das Grundwasser, wodurch es auch in den Meeren zu finden ist. Dort lagert es sich in den Sedimentschichten ab.

Zudem gelangt das Element durch den Urin von Tieren und Menschen in den Boden und somit auch in das Wasser. Eine bemerkenswerte Anwendung von Kaliumchlorid ist die künstliche Herbeiführung von Regen in trockenen, landwirtschaftlich genutzten Gebieten. Ferner kann die Kaliumkonzentration im Abstrom von Mülldeponien als Indikator für Schadstoffe im Grundwasser dienen.

Welche Wirkung besitzt Kalium auf den Körper?

Kalium ist ein unverzichtbares Element, das jeder Mensch täglich über die Nahrung aufnimmt. Der Körper enthält insgesamt etwa 110 bis 140 g und es verteilt sich hauptsächlich auf das Gehirn, rote Blutkörperchen und Muskelgewebe. Das reibungslose Funktionieren des Nervensystems, der Muskeln und des Blutdrucks hängt maßgeblich von diesem Mineralstoff ab. Zusätzlich reguliert Kalium in Zusammenarbeit mit Natrium das osmotische Gleichgewicht in den Zellen und somit den Flüssigkeitshaushalt des Körpers. Als Elektrolyte sind Natrium und Kalium besonders wichtig für Sportler, die nach einem intensiven Training oder Wettkampf Krämpfen und Erschöpfungszuständen vorbeugen möchten. Bananen sind dafür bekannt, besonders reich an Kalium zu sein.

Nierenkrankheiten können dazu führen, dass der Körper nicht genug Kalium aufnehmen kann. Dies kann zu Depressionen, Muskelschwäche oder Herzmuskelstörungen führen. Jedoch ist Vorsicht geboten, da die Einnahme einiger Kaliumverbindungen wie Kaliumchlorid, Kaliumcarbonat oder Kaliumpermanganat toxisch sein und schwere gesundheitliche Schäden verursachen kann.

Empfohlene Verzehrmenge von Kalium

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät dazu, täglich bis zu 4.000 mg Kalium [2] zu sich zu nehmen. Mineralwasser ist jedoch keine gute Wahl, um diesen Bedarf zu decken, da es in der Regel zu wenig Kalium enthält. Stattdessen empfiehlt es sich, auf andere Nahrungsmittel wie Gemüse oder Pilze zu setzen, um den täglichen Kaliumbedarf zu decken.

Kaliummangel vorbeugen

Die Vorschrift der Trinkwasserverordnung (TrinkwV 2001) [3] gibt eine zulässige Obergrenze von 12 mg Kalium pro Liter Wasser vor. Überschreitungen bis zu 50 mg pro Liter werden toleriert. Kalium ist ein wichtiger Bestandteil des menschlichen Körpers und kommt am stärksten in Muskel-, Gehirn- und Blutzellen vor. Der Kaliumhaushalt wird von den Nieren reguliert. Eine Überdosierung kann bei chronischem Nierenversagen oder der Einnahme bestimmter Medikamente, die die Ausscheidung von Kalium hemmen, auftreten. Ein Mangel an Kalium kann durch plötzlichen Flüssigkeitsverlust, beispielsweise durch Erbrechen, Durchfall, Schwitzen oder Blutverlust, entstehen. Müdigkeit und allgemeine Schwäche sind erste Anzeichen für einen Mangel. Auch Herzrasen, Muskelkrämpfe und Verdauungsprobleme können auf einen Kaliummangel hinweisen.

Zu viel Kalium ist auch nicht gut

Der normale Kaliumwert im Blut (genauer gesagt im Serum) liegt bei Erwachsenen zwischen 3,6 und 4,8 mmol/l (Millimol pro Liter) [4]. Bei kleinen Kindern hängen die Normalwerte vom Alter ab und für Kinder und Jugendliche ab sechs Monaten gilt ein Normwert von 3,5 bis 6,1 mmol/l. Im Urin sollte der Kaliumspiegel (gemessen im 24-Stunden Sammelurin) zwischen 30 und 100 mmol/24h liegen. Fasten kann den Kaliumwert im Urin auf bis zu 10 mmol/24h senken.

Überdosierung von Kalium kann durch Einnahme von zu vielen Kaliumpräparaten, Nierenerkrankungen, Diabetes oder schweren Verbrennungen verursacht werden. Das offensichtlichste Symptom für einen Kaliumüberschuss ist ein abnormaler Herzschlag.

Der Mangel oder Überschuss an Kalium kann schnell Konsequenzen für die Gesundheit haben, weshalb er immer ausgeglichen werden sollte. Vorsicht ist jedoch geboten, denn die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sollte nie ohne ärztliche Empfehlung erfolgen, da zu viel Kalium der Gesundheit schaden kann. Daher sollten nicht mehr als 500 Milligramm pro Tag über Kaliumpräparate wie Nahrungsergänzungsmittel und Tabletten zugeführt werden.

Wissenswert:

Kalium findet sich in nahezu allen Nahrungsmitteln und ist daher bei gesunden Menschen selten mangelhaft. Allerdings kann ein Mangel durch starken Wasserverlust, verursacht durch Durchfall, Erbrechen, Diuretika oder den übermäßigen Verzehr von Lakritz oder Salz, auftreten. Auch hormonelle Störungen wie das Cushing-Syndrom oder akutes Nierenversagen können zu einem Kaliummangel führen. Typische Symptome eines Kaliummangels sind:

  • Depressionen
  • Schlafstörungen
  • Verwirrtheit
  • Muskelschwäche
  • Verstopfung
  • Herzrhythmusstörungen

Quellen & Weiterführende Informationen

  1. Umweltbundesamt - Düngemittel
  2. DGE - Referenzwert für Kalium
  3. Trinkwasserverordnung aktuelle Fassung 2023
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