Die wahlweise schwarzen, weißen, gelben, grünen und roten Schimmelpilze mögen Keller, denn die unterirdischen Lagerräume bieten ihnen exzellente Bedingungen zum Wachsen: Die Luftfeuchtigkeit ist hoch, die Wände feucht und die Luftzirkulation ist schlecht.
Da Schimmelpilze dazu neigen, sich schnell zu vermehren, ist nun schnelles Handeln angesagt, denn der Schimmel springt schnell auf die Materialien, um sich von diesen zu ernähren, und der Keller verliert seine Lagerfunktion.
Vor allem bei Allergikern besteht beim Kontakt mit dem Schimmel Gesundheitsgefahr vor allem in Bezug auf die Atemwege, wo Schimmel unter anderem die ernsthafte Atemwegserkrankung Asthma bronchiale verursachen kann. Neben den unübersehbaren Spuren an den Wänden sind ein dumpfer modriger Geruch sowie das verstärkte Auftreten von Kellerrasseln und Silberfischchen Indikatoren, die Schimmelgefahr anzeigen.
Auch wenn Kellerräume schon an sich anziehend auf Schimmelpilze wirken, gibt es natürlich Faktoren, die eine Schimmelbildung begünstigen.
Zunächst machen viele den Fehler, den Keller im Sommer zu durchlüften in dem Glauben, sie täten ihm damit etwas Gutes.
Doch dies ist ein Trugschluss, denn trifft warme auf kalte Luft, dann beginnt sie zu kondensieren und der Wasserdampf lagert sich schnell auf den Wänden ab, wo er von den Schimmelsporen begierig aufgesogen wird. Auch eine Dauerbelüftung des Kellers trägt nicht gerade dazu bei, dass die Luftfeuchtigkeit auf ein moderates Level zurückgehen kann.
Gut zu Wissen:
Beim Lüften von Kellern gilt deshalb: Nur lüften, wenn die Außentemperatur nicht wärmer als die Innentemperatur ist.
Zum typischen Verhalten, das Schimmel begünstigt, gehören vollgepackte Kellerräume, bei denen die Luft kaum zirkulieren kann. Auch Gegenstände wie Kartons, die ohne Ablage einen direkten Bodenkontakt haben, ziehen die Feuchtigkeit, die aus dem Grundwasser herrührt, an wie einen Schwamm.
Als Folge findet der Schimmelpilz in vollgepackten Kellern überall dankbare Einfallstore und schlecht belüftete Nischen, in denen er sich ungestört verbreiten kann.
Tipp:
Achten Sie auf eine moderate Lagerung, schützen Sie den Boden der gelagerten Gegenstände durch einen Puffer zum Beispiel in Form von Holzleisten und sorgen Sie bei den Materialien für einen Abstand zur Wand von mindestens 10 Zentimetern, um stets eine ausreichende Luftzufuhr zu gewährleisten.
Der Keller wird selten betreten. Von daher nutzen viele Mieter diesen Umstand, um hier ihre Wäsche zu trocknen. Von der dadurch bedingten erhöhten Luftfeuchtigkeit scheinen sie ja nicht betroffen zu sein. Doch auch das Trocknen der Wäsche im Keller begünstigt den Schimmelpilz, weil dieser Vorgang die ohnehin schon hohe Luftfeuchtigkeit weiter erhöht.
Im Zweifel:
Falls die Gegenheiten es notwendig machen, schaffen Sie sich lieber einen Wäschetrockner an und vermeiden Sie hohe Luftfeuchtigkeit.
Baumängel und Materialschäden können für den Schimmelbefall ebenfalls verantwortlich sein. Schimmelbildung tritt nämlich vor allem dann auf, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
Auch feuchtes Mauerwerk kann zur Schimmelbildung beitragen. Immer wieder sind verstopfte Regenrinnen in der Fassade der Grund für feuchte Außenmauern im Haus, denn da das Regenwasser nicht mehr richtig absickern kann, dringt es stattdessen durch die Wände ins Haus.
Liegt ein Rohrbruch vor, dann ist die Lage besonders dramatisch, denn dann gelangt die Feuchtigkeit durch das Leck in die Wände. Aufgrund der hohen Mengen an Nässe, die das Mauerwerk stark beschädigen kann, muss in diesem Fall sofort gehandelt werden.
Wichtig:
Mit einer Horizontalsperre im Mauerwerk sorgen Sie dafür, dass die Feuchtigkeit im Grundwasser nicht mehr aufsteigen und sich im Mauerwerk festsetzen kann. Für Fachkräfte ist die nachträgliche Einbringung einer solchen Sperre eine reine Routineangelegenheit.
Das im Mauerwerk verwendete Material hat insofern einen Einfluss auf die Schimmelbildung, dass jeder Werkstoff unterschiedliche Eigenschaften bei der Abweisung von Nässe besitzt.
Außerdem unterscheiden sich die Materialien dadurch voneinander, wie stark sie die Partikelbildung auf den Oberflächen zulassen oder inwiefern sie selbst aus Substanzen bestehen, die ein Nährboden für die Schimmelsporen sind. Beim Thema Schimmel sind hochwertige Materialien solche, die kapillaraktiv sind und damit diffusionsoffen, damit die Feuchtigkeit in ihnen versickern kann und die Wandoberflächen trocken bleiben.
Ideal sind Experten zufolge die Arbeit mit Kalkputz und Kalkfarben, weil Kalk viel Feuchtigkeit in sich aufnehmen und dadurch eine hohe Luftfeuchtigkeit „puffern“ (1) kann. Außerdem ist Kalk alkalisch, sodass die Schimmelsporen beim Kontakt mit dem Material absterben. Baustoffe, die Feuchtigkeit gut aufnehmen können, heißen in der Fachsprache „kapillaraktiv“.
Kapillaraktive Baustoffe sollten im Kampf gegen Schimmel grundsätzlich bevorzugt werden. Ein weiteres Beispiel für einen kapillaraktiven Baustoff sind Bauplatten aus Polyurethan. Hier ist es die eingebaute Silikatschicht, die für die gute Absorptionsleistung von Feuchtigkeit verantwortlich (2) ist.
Nicht alle Bewohner sind so gut betucht, dass sie sich problemlos einen externen Dienst für die Schimmelbeseitigung leisten können. Das ist auch nicht in jedem Fall notwendig.
Auch wenn der Grad der Möglichkeiten, sich im Schimmelfall selbst helfen zu können, vom eigenen handwerklichen Qualifikationsstand abhängt, so gilt als Faustregel dennoch, dass kleinere vom Schimmelpilz befallenen Flächen selbst gereinigt werden können und erst bei größeren Flächen der Dienstleister den Auftrag erhält. Experten empfehlen für die Reinigung eine Schutzkleidung:
Das sollten Anwender bei der Schimmelbeseitigung tragen:
Solange der Schimmel wuchert, ist das im Keller gelagerte Material gefährdet. Die Schimmelsporen wabern in der Luft umher und können von Gegenstand zu Gegenstand springen.
Dort finden sie neuen Nährboden und beginnen damit, die Gegenstände zu zersetzen. Sogar Mutationen (3) sind in diesem Fall möglich. Bei Schimmelbefall sollte der Keller also ausgeräumt und die befallenen Materialien entsorgt werden. Der Keller verliert in dieser Zeit seine Lagerfunktion.
Der Schimmel kann im Keller mit handelsfertigen Spezialprodukten gelöst werden, die für ihre Aufgabe durchaus effektiv sind, aber aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung Umwelt und Haus schädigen können. Unter anderem tragen sie zur Schadstoffbelastung in der Wohnung bei.
Um das zu vermeiden, können Bewohner zu ökologischen Haushaltsmitteln greifen. Wirksam gegen Schimmel sind in erster Linie Essig, Alkohol und Wasserstoffperoxid.
Die Wahl für das richtige Haushaltsmittel hängt von äußeren Faktoren ab. So sollte Essig nicht bei Kalk zur Anwendung kommen, weil es mit dem Kalk chemische Verbindungen eingeht, die einen Nährboden für Schimmel bilden.
Alkohol ist aufgrund der Brandgefahr in schlecht belüfteten Kellern problematisch. Außerdem verflüchtet Alkohol schnell, sodass die Anwendung mehrmals wiederholt werden muss, bis sie Wirkung zeigt.
Während Essig erst bei einem hohen Säuerungsgrad wie beim weißen Essig wirksam ist, ist dies beim Alkohol erst ab einer Konzentration von 70 % der Fall. Als idealer Alkohol für die Schimmelbeseitigung gilt Brennspiritus.
Wasserstoffperoxid wiederum, eine Verbindung aus jeweils zwei Wasserstoff- und Sauerstoffmolekülen, hat eine oxidierende und desinfizierende Wirkung gegen Schimmel und ist nach Ansicht von Experten bereits ab einer Konzentration von zwei bis fünf Prozent (4) wirksam. Mögliche Alternativen für die Schimmelreinigung sind schließlich die Verwendung von Teebaumöl und Grapefruitkernextrakten (5).
Liegen Schutzbekleidung an und ist das gewählte Hausmittel in Reichweite, dann wird das Mittel auf einen Lappen geträufelt und die vom Schimmel befallenen Stellen werden damit eingerieben.
Der Vorgang muss höchstwahrscheinlich mehrmals wiederholt werden, bis die ersten Ergebnisse sichtbar werden und der Schimmel sich zurückbildet. Etwas hartnäckiger ist der Einsatz einer Bürste, der bei stärkerem Befall dem Schimmelpilz das Leben schwer machen kann.
Bewohner verfügen also über ein breites Reservoir an möglichen Hebeln zur Vermeidung von Schimmelbildung im Keller. Die Volkswahrheit: „Vorsorge ist besser als Nachsorge“ bewahrheitet sich insbesondere im Umgang mit Schimmel, denn neben den gesundheitlichen Risiken ist der Materialverschleiß durch Schimmelbefall enorm und der Schimmel weist eine schnelle Streuung auf.
Neben den aufgezeigten Methoden zur Vorbeugung bieten Luftreiniger einen vorzüglichen Schimmelschutz.
Einerseits sorgen Luftreiniger durch die Beseitigung von Feinstaub dafür, dass Schimmelpilze weniger Möglichkeiten zur Ernährung vorfinden. Andererseits werden die Schimmelsporen von leistungsfähigen Luftreinigern wie vom Typ HEPA bereits in der Luft abgefangen und somit daran gehindert, sich im Keller einzunisten.
Wir haben tatsächlich die Vermutung, dass eins der Wasserrohre in unserem Haus beschädigt sein könnte. Damit wir das Leck möglichst schnell finden, haben wir bereits einen Fachmann kontaktiert. Bestimmt kann der Schaden repariert werden.