Allergiker haben es oft nicht leicht. Einige von ihnen können ihren Problemfeldern aus dem Weg gehen, indem sie beispielsweise keine Nüsse oder Zitrusfrüchte essen. Andere haben diese Möglichkeit kaum, denn Hausstaub oder andere, in der Luft befindliche, Allergene sind quasi überall. Während es außerhalb kaum möglich ist, eine Änderung zu erwirken, können Betroffene daheim durchaus etwas tun. Dieser Artikel verrät, welche Möglichkeiten Allergiker haben und wie diese ihre Lebensqualität erhöhen können.
Längst gibt es unzählige Produkte auf dem Markt, die für Allergiker die Luft in Innenräumen reinigen sollen. Leider taugen nicht alle Produkte etwas oder sind zu klein, um das nötige Luftvolumen reinigen zu können.
Aber was gilt nun für Luftreiniger bei Allergie?
Hier einige wichtige Faktoren im Überblick:
Wie funktioniert der Luftreiniger? Dies ist immer die erste Frage. Etliche Geräte basieren praktisch auf dem Prinzip der Wasserpfeife und reinigen die Luft, indem sie durch Wasser geführt und wieder herausgegeben wird. In der Praxis zeichnen sich diese Geräte durch ihre Einfachheit und ihren hohen Nutzen aus.
Wichtig ist allerdings, dass das Wasser regelmäßig und nicht erst bei Meldung des Geräts gewechselt und der Tank ordentlich gereinigt wird. Denn wo Wasser ist, können sich auch Bakterien breit machen, die wiederum das Immunsystem empfindlicher Menschen angreifen können. Andere Geräte arbeiten mit Filtern, wie sie auch aus Staubsaugern bekannt sind. Diese Filter müssen regelmäßig gereinigt oder getauscht werden, was durchaus Kosten verursacht.
Jeder Luftfilter bewältigt nur eine gewisse Luftmenge. Ein zu kleiner Filter schafft also mitunter weder das Schlaf- noch das Wohnzimmer. Um eine gute Wirkung zu erzielen, müssen die Filter in ihrer Reichweite und Anzahl passend gewählt werden. Umgerechnet auf die Fläche schaffen gängige Luftfilter zwischen 40 und 79 Quadratmeter.
Eigentlich müssen die Filter rund um die Uhr laufen, damit die Luft für Allergiker auch entsprechend gereinigt wird. Immerhin reinigen sie je Durchgang nur einen Teil der Raumluft und sobald Bewegung mit ins Spiel kommt, vermischt sich die gereinigte Luft wieder mit der ungereinigten.
Da Luftfilter gerade in der Nacht ihre Arbeit tun sollen, ist die Lautstärke ein wichtiges Kaufkriterium. Hier hängt es allerdings ganz von den eigenen Bedürfnissen ab. Einige Menschen stören schon leiste Geräusche, während andere auch mit lauten Nebengeräuschen gut schlafen können. Gängige Luftreiniger liegen zwischen 19 und 66 dB. Tipp: Ist der Luftreiniger zu laut, helfen Ohrstöpsel.
Generell sind Luftreiniger praktisch und für Allergiker empfehlenswert. Die meisten Menschen werden sich auf die häufig frequentierten Räume konzentrieren, was auch in Ordnung ist. Da sich Menschen zuhause häufig im Wohn- und Schlafzimmer aufhalten, ist eine Luftreinigung in der Küche oder im Flur eher nachrangig. Im Sommer eignen sich Luftfilter, die zugleich eine Kühlung integrieren und somit als Klimaanlage fungieren.
Allergiker kennen die Problematik: Es braucht nur ein Körnchen Allergen in der Nähe zu sein, schon laufen die Augen, die Nase trieft oder das Atmen fällt schwer. Eine Verringerung der Allergene ist also für Allergiker stets ein großer Vorteil. Aber wie sieht das mit der eigenen Lebensqualität aus?
Weniger messbar, doch für den Einzelnen absolut wichtig, ist die psychische Komponente, die einem Leben in gereinigter Luft innewohnt. Der gereinigte Raum wird zur Schutzzone, in der sich ein Allergiker wohlfühlen und erholen kann. Es ist längst bewiesen, dass schlechter Schlaf Burn-out und Depressionen, wie auch viele körperliche Krankheiten, fördert.
Kein Luftreiniger konzentriert sich ausschließlich auf die Allergene. Hochwertigen Filter arbeiten nicht allein nach dem Prinzip, Allergene aus der Luft zu filtern, sondern sie sieben die Luft komplett durch. Und das zeigt Wirkung:
In Kombination mit einer Klimaanlage sorgen Luftfilter zudem dafür, dass die Luft nicht zu warm wird. Übrigens gibt es die Modelle auch einer Variante, der es gelingt die Luftfeuchtigkeit in einem Raum konstant zu halten und überschüssige Feuchtigkeit aufzufangen.
Dennoch ist eines klar: Luftfilter können nur einzelne Räume oder auch das eigene Haus vor einem Großteil der Allergene bewahren. Allergiker müssen weiterhin ihren Weg finden, mit der Außenwelt zurechtzukommen. Außerdem funktionieren Luftfilter schlechter, wenn nicht zugleich dafür gesorgt wird, dass wenig Pollen ins Haus gelangen. In Verbindung mit Insekten- und Pollenschutzgittern ist der Effekt deshalb wesentlich größer. Am Ende verbessert eine gute Luftreinigung den Alltag von Allergikern zwar, aber es bleiben trotzdem noch viele Hürden.
Ob Hausstaub, Tierhaare oder Pollen: Wer allergisch ist, fürchtet oft die aufkommenden Nächte. Die Folgen: Schlaflosigkeit, Schwächegefühl und Atemprobleme. Mit einem Luftfilter, gerade in Kombination mit entsprechenden Fenstersicherungen, können Allergiker mitunter endlich wieder durchschlafen und die Nächte als erholsam empfinden. Wichtig ist allerdings, auf die richtigen Geräte zu setzen – und sie auch zu nutzen. Selbst der beste Luftfilter wird kaum eine Wirkung erzielen, wenn er zwischendurch mal für eine Stunde eingeschaltet wird.
Abbildung 1: unsplash © Álvaro Bernal abn