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Mikroorganismen im Trinkwasser

Vitalhelden Redaktion
Aktualisiert: 17. Januar 2022
Lesedauer: 4 Minuten

Das Ausbreiten von Mikroorganismen im Trinkwasser ist eine Gesundheitsgefahr, die nicht nur in Entwicklungsländern auftritt. Auch Industrienationen sind davon betroffen. Der folgende Beitrag erklärt Ihnen, was Mikroorganismen im Leitungswasser sind, wie sie dort eingetragen werden, welche gesundheitlichen Probleme auftreten und wie Sie sich davor schützen können.

Im Jahr 1993 kam es in Minnesota (USA) zur wohl größten Epidemie, die jemals durch Mikroorganismen im Trinkwasser ausgelöst wurde. Über 400.000 Einwohner erkrankten an Enterocolis. Aber auch in Deutschland zeugen wiederholt Zeitungsberichte davon, dass auch hier die Verunreinigung durch Mikroorganismen wie Darmkeime (z.B. E.Coli)  ein andauerndes Problem darstellt.

Was sind Mikroorganismen und wo treten sie auf?

Der Begriff Mikroorganismus beschreibt Lebewesen, die mikroskopisch klein sind und einen einfachen Aufbau besitzen. Die Verbreitung dieser Kleinstlebewesen umfasst die Luft, Gewässer, jegliche Art von Böden und andere Organismen. Mikroorganismen im Trinkwasser werden in drei Bereiche unterteilt.

Umweltassoziierte Mikroorganismen umfassen unter anderem Nitrobacter und coliforme Bakterien. Aquatische Mikroorganismen bezeichnen beispielsweise Pseudomonas und Legionellen. Als fäkale Mikroorganismen werden zum Beispiel Cirobacter, E. coli und coliforme Bakterien aus dem Darmtrakt bezeichnet.

Im Trinkwasser gibt es Mikroorganismen, die, eine gewisse Konzentration vorausgesetzt, schädlich für die menschliche Gesundheit sein können [9]. Zu den gefährlichen Kleinstlebewesen, die Ihr Wasser verunreinigen können, gehören Legionellen, E. coli und coliforme Bakterien. Bei einem messbaren Gehalt führen sie dazu, dass das Trinken des belasteten Wassers verboten wird.

Einige Mikroorganismenarten wie unter anderem Enterokokken erfüllen im menschlichen Darm lebensnotwendige Funktionen, indem sie die Verdauung und das Immunsystem unterstützen.

Gut zu Wissen:

Zu den Mikroorganismen, die gesetzlich nicht im Trinkwasser nachweisbar sein dürfen, also mit 0KBE pro 100 ml Wasser, zählen E. coli, Enterokokken, Pseudomonas aeruginosa und coliforme Bakterien.

Grenzwerte der Mikroorganismen im Trinkwasser

Die Trinkwasserverordnung sieht vor, dass das Leitungswasser generell hinsichtlich bestimmter Mikroorganismen überprüft wird, die für die menschliche Gesundheit ein Risiko darstellen.

Zu den Mikroorganismen, die gesetzlich nicht im Trinkwasser nachweisbar sein dürfen, also mit 0 KBE pro 100 ml Wasser, zählen E. coli, Enterokokken, Pseudomonas aeruginosa und coliforme Bakterien. So gelten E. coli und coliforme Bakterien als Indikator für verunreinigtes Wasser durch Fäkalkeime. Die Einheit KBE beschreibt die „koloniebildende Einheit“ und somit die Anzahl der Kleinstlebewesen.

Weitere auschlaggebende Größen für die Gesundheitsgefährdung sind neben der Legionellenanzahl auch die Art der Mikroorganismen, der Gesundheitszustand des Verbrauchers und das eventuelle Auftreten von Amöben .

Als Amöben werden Einzeller bezeichnet, deren Körperform sich fortlaufend ändert. In Hochrisikobereichen wie zum Beispiel Krankenhäusern, in denen oft auch Patienten mit einem geschwächten Immunsystem stationär behandelt werden, ist eine messbare Konzentration von Legionellen untersagt. Übertragung auf den Menschen

Die Mikroorganismen können hauptsächlich auf zwei Arten in den Körper gelangen: zum einem über das direkte Trinken des verunreinigten Wassers, beispielsweise bei E. coli und coliformen Bakterien - zum anderen aber auch indirekt, über das Einatmen von Wasserdampf.

Diese Infektionsform ist vor allem bei Legionellen üblich. Im Haushalt können Sie die ungesunden Dämpfe in der Dusche einatmen. Ein weiterer Übertragungsweg in die Atemwege sind Aerosole, eine Mischung aus Luft und Schwebeteilchen, in Klimaanlagen, Schwimmbädern und Kühltürmen.

Gesundheitliche Auswirkungen

Die Gesundheitsgefahr ist sowohl von der Mikroorganismenart als auch von der Konzentration abhängig. Beispielsweise dürfen Indikatoren einer fäkalen Verunreinigung mit E. coli und coliformen Bakterien gar nicht im Leitungswasser messbar sein.

Eine nennenswerte Konzentration kann Durchfallerkrankungen auslösen. Sollten Fäkalkeime in andere Körperregionen vordringen, wie in die Blutbahn oder Lunge, so können Harnwegsinfekte und Lungenentzündungen verursacht werden.

Eine Legionelleninfektion kann „Pontiac Fieber“ und die Legionärskrankheit auslösen. Als Betroffener leiden Sie beim „Pontiac Fieber“ an Fieber und Muskelschmerzen. Die Legionärskrankheit verursacht eine schwere Lungenentzündung, begleitet durch hohes Fieber und kann tödlich verlaufen. Besonders Menschen mit einem schwachen Immunsystem, wie Babys, Raucher und ältere Menschen gehören zur Risikogruppe.

Fazit

Um eine Konzentration von gesundheitsgefährdenden Mikroorganismen in Ihrem Trinkwasser zu vermeiden, sind regelmäßige Überprüfungen der Trinkwasserinstallationen im Haushalt notwendig, die vom Betreiber durchzuführen sind. In Schulen und Krankenhäusern ist eine jährliche Überprüfung durchzuführen.

Bei Mietshäuser und Arbeitsstätten wird das Leitungswasser alle drei Jahre überprüft. Als erste Hilfe kann im Falle von coliformen Bakterien das Wasser zunächst 20 Minuten abgekocht werden. Die thermische Desinfektion wird auch beim Legionellenbefall angewandt. Dafür ist eine Spüldauer der Leitungen von mehr als drei Minuten bei über 70 Grad notwendig.

Im Privathaushalt können Sie sich dauerhaft mit technischen Verfahren vor Mikroorganismen im Trinkwasser schützen. Bei der Anschaffung sollten Sie darauf achten, dass die Anlage für den Hausgebrauch entweder auf Aktivkohle-Blockfilter oder Membranfiltration (Umkehrosmose) setzt.

Quellen & Weiterführende Informationen
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