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Basenfasten – was ist das, was bringt das und wie geht das?

Vitalhelden Redaktion
Aktualisiert: 12. Juli 2023
Lesedauer: 10 Minuten

Ernährungstrends jeglicher Art sind so individuell wie ihre Vertreter, Befürworter und Kritiker selbst. Es gab und gibt unzählige spezielle Speisepläne, Diäten und Kuren. Eine relativ moderne Erscheinung ist das sogenannte Basenfasten. Während jedoch bei vielen anderen Arten des Fastens, wie etwa dem Heilfasten, vor allem Verzicht und höchste Disziplin notwendig sind, ist dies beim Basenfasten anders.

Vielmehr wird der folgende Ratgeber als eine Art Anleitung aufzeigen, dass sich eine Basenkur allzu einfach in den Alltag integrieren lässt und dabei dennoch eine enorme positive Wirkung entsteht. Eine solche Fastenzeit kann tatsächlich jeder (mit Ausnahme vielleicht von gesundheitlich eingeschränkten Personen) ohne großen Aufwand, mühsame Umstellung oder gar Unkosten durchführen. Zum Abschluss gibt es hier schließlich noch einige Tipps, mit denen das Basenfasten umso effektiver und effizienter gelingt.

Der Hintergrund: die basische Ernährung

Um sich ganz vom Basenfasten zu überzeugen, empfiehlt es sich, auch die namensgebende Thematik zu kennen. Dabei handelt es sich um die basische Ernährung bzw. die basenüberschüssige Ernährung. Gemäß dieser Ernährungslehre der modernen Alternativmedizin sollte der Körper zumindest 80 Prozent basenbildende Lebensmittel als Nahrung aufnehmen. Der Grund dafür ist einfach: Schon ganz natürlich besteht der menschliche Organismus zu 80 Prozent aus Basen und zu 20 Prozent aus Säuren. [1]

Entsprechend liegt es auf der Hand, dass eine Ernährung, die einen bedeutsamen Säureüberschuss bewirkt, den Körper belastet. Eine genaue Beschreibung der Vorgänge, Risiken und Hintergründe liefert ein eigener Ratgeber zum großen Thema. An dieser Stelle sei aber bereits verraten, dass einige Experten eine latente Übersäuerung als mögliche Ursache für verschiedene Knochenabbau, Gicht, Haarausfall, ständige Kopfschmerzen und andere Erkrankungen sehen. [2]

Frau im Supermarkt vor Fertigprodukten
In der heutigen Gesellschaft fällt die Ernährung nur selten gesund aus. Industriell verarbeitete und vor allem tierische Produkte können den Körper auf Dauer sehr belasten. (Bildquelle: Jorge Fakhouri Filho von pexels.com)

Die Ernährung für einen gesunden Säure-Basen-Haushalt

Der Sinn vom Basenfasten beziehungsweise einer generellen Basenernährung ist der maßgebliche Einfluss auf den Säure-Basen-Haushalt des Körpers. Damit gemeint sind die erwähnten 80 zu 20 Prozent an Basen zu Säuren in der täglichen Nahrung. Der moderne Alltag bringt es jedoch mit sich, dass eben dieses Verhältnis nur selten eingehalten wird. Allzu oft greifen die Menschen auf stark verarbeitete und wenig naturbelassene Produkte zurück.

Zudem sind tierische Erzeugnisse und Getreideprodukte bei den meisten regelrechte Grundnahrungsmittel. Eben dies sind allerdings tatsächlich Säurebildner. Ein zeitweises Basenfasten ist hingegen der absolute Kontrast zur gängigen Ernährungsweise vieler Menschen und in gewisser Hinsicht somit sogar zeitweise dringend empfehlenswert. Es lohnt sich also ohne Frage für jeden, es zumindest einmal auszuprobieren und damit den ein oder anderen Effekt selbst zu spüren.

Also was ist Basenfasten genau?

Zunächst sei noch gesagt, dass zwar die Begriffe basische Ernährung und basenüberschüssige Ernährung oftmals synonym gebraucht werden, jedoch ein entscheidender Unterschied besteht. Bei der rein basischen Ernährung nämlich wird auf jegliche säurebildender Lebensmittel verzichtet. Die basenüberschüssige Enährung hingegen geschieht im Sinne des natürlichen Säure-Basen-Haushalts, sodass in geringem Maße Säurebildner (vorzugsweise gute Säurebildner) erlaubt sind.

Ob das Basenfasten nun also einen rein basenbildenden Ernährungsplan vorsieht oder Ausnahmen erlaubt, kann individuell entschieden werden. In jedem Fall handelt es sich um eine zeitlich begrenzte Fastenzeit, bei der nicht etwa generell weniger gegessen oder getrunken wird, sondern einfach zu den Mahlzeiten überschüssig bzw. rein basenbildende Lebensmittel auf den Tisch kommen. Empfehlenswert ist ein Zeitraum von ein bis zwei Wochen.

Anders als bei anderen Diäten und Fastenkuren geht es beim Basenfasten also weniger darum Gewicht zu verlieren, zu entgiften oder ähnliches. Hauptziel bleibt das gesunde und natürliche Säure-Basen-Verhältnis im Körper, was aber natürlich Nebeneffekte wie Gewichtsverlust durchaus mit sich bringen kann.

Was ist erlaubt und was nicht?

Wie erwähnt, muss individuell entschieden werden, ob die Basenkur einem rein basischen oder aber einem basenüberschüssigen Ernährungsplan entspricht. Ist ersteres der Fall, sind entsprechend alle Säurebildner tabu, wozu sämtliche tierische Produkte, Getreideerzeugnisse, sowie unter anderem einige Hülsenfrüchte und Nüsse zählen. Als bessere Übersicht für Basen- und Säurebildner und ihre Wirkungsstärke dienen spezielle Tabellen zur basischen Ernährung.

Sind Ausnahmen hingegen gestattet, sollte dennoch auf alle schlechten Säurebildner verzichtet werden. In Frage kommen dann also ausschließlich pflanzliche Produkte, welche nur schwach säurebildend wirken. Wer nun einen spärlichen Speiseplan befürchtet, kann beruhigt sein: Allein die Fülle an Gemüse und Obst, welche allesamt Basenbildner sind, ergibt eine beinah grenzenlose Rezeptvielfalt.

Brotstand auf Markt
Getreideprodukte machen ein Großteil der gängigen Speisen aus, sind aber Säurebildner. Spezielle Tabellen geben Aufschluss über die Säure-Basen-Wirkung aller Lebensmittel. (Bildquelle: Uriel Mont von pexels.com)

Neben der festen Nahrung sind freilich die Getränke von Belang. Generell empfehlenswert und für das Basenfasten perfekt ist ganz normales Leitungswasser zur täglichen Flüssigkeitszufuhr. Wer Probleme mit dem Geschmack oder der Qualität hat, kann praktische Wasserfilter nutzen. In jedem Fall besitzt das Trinkwasser passenderweise einen leicht basischen pH-Wert. Ansonsten sind reine Obst- und Gemüsesäfte eine Alternative, während Limonaden wie Cola und ähnliche zuckerhaltige Getränke außen vor bleiben.

Welche Vorteile hat ein Basenfasten?

Der eigentliche Sinn und Zweck und damit der größte Vorteil von Basenfasten wurde bereits genannt: Eine Ernährung im Sinne des ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalts entspricht der Natürlichkeit des menschlichen Körpers. Damit wird gegebenenfalls sogar gewissen Krankheitserscheinungen entgegen gewirkt. Darüber hinaus gehen mit einer Basenkur aber auch weitere Vorteile einher.

  • konstanter und gesunder Blutzuckerspiegel
  • bessere Verdauung der Speisen und Getränke
  • bessere Verstoffwechselung von Mikronährstoffen
  • dadurch erhöhte Energie und somit bessere Konzentration
  • verminderter Heißhunger
  • Gewichtsverlust durch Verzicht auf tierische Fette und Zucker
  • Ernährung im Sinne von Nachhaltigkeit und Umweltschonung

All diese Effekte und Vorteile kommen schon bei einer einzigen Woche Basenfasten zur Geltung und können natürlich auch langfristig wirken, wenn durch die zeitweise Basenkur auch generell eine gewisse Umstellung in der Ernährung stattfindet. Immerhin lässt sich eine basenüberschüssige Ernährung, wie erwähnt, letztlich doch sehr leicht in den Alltag integrieren.

Im Übrigen kann Basenfast vor allem für ältere Menschen wirkungsvoll und ratsam sein, da die Nierenfunktion mit den Lebensjahren abnimmt. Da die Niere eine wichtige Funktion für den Säureabbau im Körper übernimmt, ist es entsprechend wichtig, dass im Alter die Ernährung entsprechend ausgerichtet, also möglichst wenig säurelastig ist. [3]

Gibt es auch Probleme oder Nachteile beim Basenfasten?

Wie sich gezeigt hat, ist Basenfasten weniger eine Sache des Verzichts und mühevoller Disziplin als viel mehr eine zeitweise Umstellung der Ernährung. Es müssen keine Mahlzeiten ausgelassen und kein Hunger ausgehalten werden. Insofern bereitet vor allem eine kurzzeitig befristete basische Ernährung kaum Probleme oder Nachteile.

Problematisch ist es freilich am ehesten für jene, deren Speiseplan bisher sehr ausgiebig mit tierischen Produkten gefüllt ist oder die aus gesundheitlichen Gründen in der Ernährung ohnehin eingeschränkt sind. In solcherlei Fällen ist das Basenfasten dann zumindest organisatorisch ein etwas höherer Aufwand. Für letztere ist nicht zuletzt das Gespräch mit dem Hausarzt oder einem Ernährungsexperten ratsam. Ein grundlegendes Risiko stellt Basenfasten über einige Tage hinweg jedoch gewiss nicht dar.

Anleitung zum Basenfasten: wann, was essen?

Im Grunde liegt die praktische Umsetzung einer Basenkur auf der Hand. Mit etwas Kreativität oder aber ein paar recherchierten Rezepten beziehungsweise gar einem Kochbuch ergeben die erlaubten Lebensmittel genügend Spielraum für einen Speiseplan über mehrere Wochen hinweg. Nichtsdestotrotz lohnt es sich, einer kleinen Anleitung wie hier folgend gewahr zu sein.

Die Vorbereitung

Das wichtigste für jedes Projekt ist bekanntlich die Vorbereitung und so ist es ratsam, auch das Basenfasten für ein bis zwei Wochen zumindest gedanklich oder eben besser noch praktisch vorzubereiten. Dazu gehört zunächst einmal die Überlegung der Lebenssituation für den entsprechenden Zeitraum. Handelt es sich um Urlaub oder den ganz normalen Arbeitsalltag? Wo, wann und wie sind Mahlzeiten möglich?

Basenfasten zuhause geht ganz einfach, während für unterwegs oder auf Arbeit mitunter entsprechend vorgekocht werden muss. Demzufolge ist ein gut durchdachter Wochenplan sinnvoll, der jegliche Umstände berücksichtigt. Wer die Basenkur mit einer Urlaubsreise verbinden möchte, muss zudem prüfen, ob das Hotel oder ähnliches dieser Absicht entspricht.

Außerdem ist es von Bedeutung, ob das Basenfasten ganz allein oder aber beispielsweise mit dem Partner durchgeführt wird. Vielleicht müssen sogar Süßigkeiten und andere Snacks für eine Zeit aus dem täglichen Blickfeld verbannt werden. Zudem ist es vorteilhaft im Vorfeld einmal den Kühlschrank beziehungsweise die Speisekammer ordentlich aufzuräumen und die unliebsamen Säurebildner noch vor der Fastenzeit aufzubrauchen.

Der Wochenplan für eine basische Ernährung

Versierte Köche entscheiden über die täglichen Mahlzeiten spontan, während ansonsten also vor allem Kochbücher für die basische Ernährung eine sinnvolle Anschaffung sind. Der Einkauf von Lebensmitteln ist freilich in beiden Fällen nötig. Wer direkt einen ganzen Wochenplan an Mahlzeiten erstellt, kann direkt vor der Fastenzeit vieles nötige anschaffen, so es der idealerweise freigeräumte Platz im Kühlschrank hergibt.

  • Frühstück: Direkt nach dem Aufstehen sollte zunächst ein Glas warmes Wasser oder ein leichter Ingwer-Aufguss getrunken werden. Das hilft als Start in den Tag, reinigt noch einmal Magen und Darm und bereitet den Körper auf die kommende Mahlzeit. Zu Essen gibt es dann wahlweise Obst, basisches Müsli oder auch ein Smoothie aus verschiedenem Gemüse beziehungsweise Obst. Smoothies sind insbesondere für Frühstücks-Muffel ideal und können zudem auch auf dem Weg zur Arbeit nach und nach verzehrt werden.
  • Mittagessen: Zur Mittagszeit bieten sich Salate, deftige Suppen oder gedünstetes Gemüse. Schon jeder dieser drei Kategorien garantiert eine bunte Vielfalt an Möglichkeiten, sodass jeder Tag Abwechslung bietet. Obendrein verleihen Dressings, eine reichhaltige aber sparsam genutzte Gewürzpalette und Desserts wie (ungezuckertes) Obstkompott der Mahlzeit am Mittag das gewisse Etwas. Das Mittagessen kann und sollte gern warm sein aber auch Rohkost kommt in Frage – ab dem Nachmittag sollte jedoch keine Rohkost mehr verzehrt werden, damit die Verdauung besser funktioniert.
  • Abendessen: Zum Abend und Abschluss des Tages gibt es am besten eine leichte Gemüsemahlzeit. Dafür bieten sich zum Beispiel Kartoffeln als Hauptzutat an, die am besten aus dem Ofen statt aus der Pfanne kommen. Damit kommt auch das nötige Sättigungsgefühl und der Hunger danach bleibt möglichst aus. Wer am Abend weniger Hunger verspürt, kann sich eine Gemüsebrühe zubereiten.

Nachspeisen, Zwischenmahlzeiten und Snacks: Das Frühstück sollte in jedem Fall so ausfallen, dass es bis zum Mittag keine weiteren Speisen Bedarf. Beim Mittagstisch ist die ein oder andere Nachspeise freilich erlaubt, sodass auch danach bis zum Abend kein Hunger aufkommt. Knurrt der Magen allerdings doch einmal, lässt er sich oft schon mit einem warmen Tee befriedigen. Ansonsten sind Bananen, Trockenfrüchte und Mandeln erlaubte Snacks. Nach dem Abendessen soll der Körper allerdings seine Ruhe zur Verdauung haben.

Der Ausklang und die Ernährung danach

Zum Ende der Fastenwoche stellt sich nicht selten ein merklich verändertes Körperempfinden ein. Unter Umständen bleiben zuvor oft verspürte Heißhungerattacken gänzlich aus, der Schlaf wirkt erholsamer und Tagesmüdigkeit bleibt aus. Die möglichen Effekte sind vielfältig. In jedem Fall besteht aus gutem Grund das gute Gefühl, etwas geschafft zu haben.

Nach dem Basenfasten gilt es dann allmählich in die alltägliche Ernährung zurückzufinden und somit auch wieder auf einen etwas höheren Anteil an Säurebildnern zurückzugreifen. Im Idealfall werden diese allerdings fortan generell reduziert und eine möglichst basenüberschüssige Ernährung angestrebt. Wer zudem zuletzt ohne Zwischenmahlzeiten und Snacks nach dem Abendbrot auskam, sollte auch diese Angewohnheiten möglichst nicht wiederfinden.

Gibt es spezielle Produkte für das Basenfasten?

An sich bedarf es für ein Basenfasten kaum Produkte, die es nicht ohnehin in jedem Supermarkt gibt. Nichtsdestotrotz kann für ein Mehr an Effizienz, Effektivität und Vielfalt nachgeholfen werden. Erwähnt wurden bereits Wasserfilter, durch das Trinkwasser aus der Leitung nach natürlicher schmeckt und eben qualitativ aufgewertet wird.

Zudem gibt es spezielle basische Müsli-Mischungen, Teesorten und Pulver als Nahrungsergänzung. Davon abgesehen eignen sich beispielsweise spezielle Nudeln wie etwa solche aus gekeimten Dinkelmehl als Alternative zu herkömmlichen Sorten, die säurebildend wirken.

Nicht zuletzt gibt es sogar basische Produkte zur außerkörperlichen Anwendungen, wie beispielsweise basisch-mineralisch Pflegecremes und Badesalze. So beliebt wie die basische Ernährung inzwischen ist, so vielfältig ist entsprechend die Produktpalette. Wer vom Basenfasten überzeugt ist, kann dies somit noch auf die ein oder andere Weise unterstützen.

Badesalz und Bürste
Bildquelle: Tara Winstead von pexels.com

Abschließende Tipps zum Basenfasten

Zum Abschluss sei noch erwähnt, dass sich eine Basenkur einerseits immer neu erleben als auch andererseits immer mehr optimieren lässt. Ersteres ergibt sich durch die erwähnte Vielfalt an Rezepten und Produkten, letzteres aus einigen weiteren Tipps zum Bastenfasten:

Nicht nur die Nahrung, sondern auch der generelle Alltag und bestimmte Angewohnheiten sind Säurebildner. Intensive körperliche Anstrengung, Stress sowie Trauer bis hin zur Depression, Alkohol und Nikotin sind allesamt starke Säurebildner. Ein Verzicht auf Zigaretten beispielsweise ist somit in dienlicher Aspekt für effektives Basenfasten.

Tägliche Bewegung ist generell ratsam und somit sind etwa Yoga, entspannende Sportarten und ähnliches für die Fastenzeit sinnvoll. Dadurch wird der Stoffwechsel angespornt und der Schlaf fällt umso erholsamer aus. Bei alledem darf freilich die täglich notwendige Flüssigkeitszufuhr nicht vernachlässigt werden.

Ebenso wie ein sanfter Einstieg ist auch ein sanfter Ausklang in beziehungsweise aus der Fastenzeit wichtig, damit dem Körper durch die Ernährungsumstellung kein Stress zugemutet wird. Auf diese Weise lässt sich das Basenfasten regelmäßig ohne Probleme durchführen und kann zum gängigen Ritual werden.

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