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Leitungswasser milchig weiß – woher kommt das und was hilft dagegen?

Vitalhelden Redaktion
Aktualisiert: 17. Februar 2023
Lesedauer: 5 Minuten

Wasser aus der Leitung ist gleichermaßen Gebrauchsgegenstand wie auch Lebensmittel. Jeden Tag wird es für die Körperhygiene, die Wäsche und eben auch zum Trinken genutzt. Daher erwarten Verbraucher sauberes als auch genießbares Leitungs- beziehungsweise Trinkwasser. Wenn aber stattdessen eine Färbung auftritt, liegt die Vermutung einer Verunreinigung nahe.

Nun ist in Deutschland verfärbtes Trinkwasser zwar nicht die Regel aber auch keineswegs eine Seltenheit. Milchig weißes Wasser kann beispielsweise dann vorkommen, wenn die Wasserversorger Wartungsarbeiten an Rohrleitungen vornehmen. Das ist allerdings nur eine von mehreren möglichen Ursachen – manche davon auch gesundheitlich durchaus bedenklich. Folglich besteht also die Frage, was genau dahinter steckt und wie akut gehandelt werden sollte.

Mögliche Ursachen für milchig weißes Leitungswasser

Für jede Art der Verunreinigung oder Verfärbung von Leitungswasser gilt dasselbe: Sie kann schon ursprünglich beim Wasserversorger ebenso wie auf den letzten Metern kurz vor dem Wasserhahn entstehen. Insbesondere durch das komplexe System der kommunalen Wasserleitungen betrifft ein dortiger Schaden oft viele Haushalte, wird aber in der Regel schnell und fachmännisch behoben. Sind jedoch die Installationen eines Haushalts ursächlich, muss individuell gehandelt werden.

1) Luft sorgt für trüb weiß Wasser

Ein möglicher Grund für trüb weißes Leitungswasser ist schlicht und ergreifend Luft. Denn Wasser wird stets unter hohem Druck durch die weiten Leitungen befördert. Befindet sich an gewissen Stellen dann überschüssige Luft im System, nimmt das Wasser diese auf. Erst später bei der Entnahme des Wasser löst sich die Luft wieder, da auch der Wasserdruck abfällt. [1]

Dadurch kommt es zu kleinen Gasbläschen im Wasser, die in der Summe dafür sorgen, dass das Wasser anfangs milchig erscheint. Im Grunde ist ein solches Phänomen, wenngleich unappetitlich, aus gesundheitlicher Sicht unbedenklich. Je nach Menge an Luft, fällt die Färbung unterschiedlich stark aus und es dauert unterschiedlich lang, bis das Wasser nicht mehr trüb weiß sondern klar erscheint.

2) Chlor sorgt für Desinfektion und auch milchiges Leitungswasser

Im Übrigen ist es seitens der Versorger auch ein normaler Vorgang, dass mittels Kompressor Luft in das Wasser gepumpt wird. [1] Ähnliches gilt für die Beimischung von Chlor. Eine Chlorung des Leitungswassers geschieht zumeist als Desinfektion und zur Beseitigung von Keimen und Bakterien. Allseits bekannt und üblich ist das auch beim Badewasser in Badeanstalten.

Da die Wasserversorger entsprechend der Trinkwasserverordnung gewisse Grenzwerte einhalten müssen, kann es vorkommen, dass eine erhöhte Chlorung notwendig ist. [2] Dadurch nimmt das Wasser eine leicht milchige Farbe an. Das ist etwa der Fall, wenn bei einer Kontrolle vermehrt Keime und Bakterien festgestellt wurden. Bei solcherlei Maßnahmen werden die Verbraucher in der Regel informiert. Wobei ohnehin Geruch und Geschmack des Trinkwassers dann auf den erhöhten Chlorgehalt hinweisen.

3) Kalk macht Leitungswasser trüb

Eine weitere für viele bereits bekannte Ursache für trübes Wasser ist Kalk. Wasser besitzt von Natur aus Mineralien, die unter gewissen Umständen zu Reaktionen und Verbindungen neigen, welche letztlich zu Kalk führen. Vor allem gilt das für warmes und heißes Wasser. Jeder kennt beispielsweise etwaige Kalkablagerungen in einem Wasserkocher.

Kalk kann sich überall entlang des Wasserleitsystems ablagern, nicht zuletzt auch in den Armaturen der Haushalte. Entsprechend wird dieser Kalk auch stets erneut vom Wasser aufgenommen und offenbart sich schließlich als milchig weiße Färbung des Leitungswassers. Ähnlich wie Luft und Chlor gilt auch bei Kalk, dass der Verzehr geringer Mengen für den Menschen unbedenklich sind. Wenig appetitlich und für Geräte wie Kaffeemaschinen oder Waschmaschinen schädlich ist er aber durchaus.

trübes Glas Wasser
Milchiges, trübes oder weißes Wasser kann viele Ursachen haben, von Luft und Kalk über Chlor bis hin zu durchaus schädlichen Stoffen. (Bildquelle: amixstudio / depositphotos.com)

Viele andere Verunreinigungen und Schadstoffe sind denkbar

Abgesehen von den genannten weniger drastischen Ursachen für trübes Leitungswasser gibt es gleichwohl noch viele andere mögliche Faktoren. Für Verbraucher von Bedeutung sind dabei nicht zuletzt Keime und Krankheitserreger, Mikroplastik oder auch Rückstände von Arzneien und Industrieprodukten, die allesamt in gewissen Konzentrationen zu einer Färbung des Trinkwassers führen können.

Darüber hinaus sind auch Fehlfunktionen auf Seiten der Wasserversorger durchaus denkbar. So sorgte beispielsweise in Kanada ein defektes Ventil für die Einleitung von Kaliumpermanganat in die Wasserleitungen und eine pinke Färbung des Wassers. [3] Dieser Hilfsstoff wird auch in Deutschland zur Entkeimung von Anlagen eingesetzt und kann bei Menschen je nach Menge zu Reizungen und Verätzungen von Gewebe führen.

Was tun, wenn Leitungswasser milchig wird?

Sprudelt plötzlich trübes und weißes Wasser aus dem Wasserhahn, sollte zunächst geschaut werden, ob dies alle Hähne des Haushaltes betrifft. Ebenso ist es sinnvoll, die Nachbarn zu fragen, ob dort das gleiche passiert. So lässt sich eingrenzen, woher das Problem rührt. Gegebenenfalls geben die Wasserversorger auch direkt Auskunft über den Zustand.

Davon abgesehen kann zumindest geschaut werden, ob es sich nur um Luft im Wasser handelt. Ist ein Glas Wasser anfangs milchig und wird in Kürze klar, deutet das darauf hin. Interessant ist außerdem, ob nur warmes Wasser trüb weiß wird oder auch kaltes. Je nach Fall könnte eine Kalkbelastung somit nur bestimmte Armaturen betreffen.

Wasserfilter als Hilfe gegen weißes und trübes Wasser

Woher auch immer eine Färbung des Leitungswassers kommt und egal, ob das Wasser milchig weiß, braun oder andersfarbig ist – sinnvoll ist die Nutzung eines effektiven Wasserfilters. Denn selbst bei keiner akuten Gesundheitsgefahr ist trübes Leitungswassers doch stets unappetitlich. Durch einen Wasserfilter hingegen erhält das Leitungswasser wieder die gewünschte Klarheit und währenddessen auch definitiv von Schadstoffen befreit worden.

Wasserfilter von Vitalhelden helfen

Aktivkohle-Wasserfilter beispielsweise erreichen dies über einen gesinterten Aktivkohleblock, der durch seine feine Porung eine enorme Filtereffizienz erreicht. Eine schützende Wirkung hat das nicht zuletzt deshalb, da eben auch solche schädlichen Stoffe entfernt werden, die selbst in klarem Leitungswasser nicht ersichtlich sind. Kleinstes Mikroplastik oder gar Rückstände von Arzneien, die ein zunehmendes Risiko darstellen, sind dann ruhigen Gewissens kein Problem mehr. [4]

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