Bei der Umkehrosmose (auch Reverse Osmosis oder abgekürzt RO) handelt es sich um ein hochwirksames Verfahren zur Wasserfilterung, bei dem nahezu alle gelösten Stoffe und Verunreinigungen aus dem Wasser entfernt werden. Auch nahezu sämtliche Salze und Mineralien. Umkehrosmose gilt als die effizienteste Form der Membranfiltration und somit mechanischen Filterverfahren.
Umgangssprachlich ist auch häufig fälschlicherweise von Osmosefilter und Osmosewasser die Rede.
Funktionsprinzip
Bei der Umkehrosmose wird das natürliche Prinzip der Osmose umgekehrt. Normalerweise würde Wasser durch Osmose durch eine semipermeable Membran von einer Region mit niedriger Salzkonzentration in eine mit hoher fließen.
Bei der Umkehrung wird nun Druck auf das salzhaltige oder verunreinigte Wasser ausgeübt, welches durch eine halbdurchlässige Membran (Osmosemembran) gepresst wird. Die Membran lässt fast nur Wassermoleküle durch. Salze, Bakterien, Viren, Schwermetalle, Nitrat, Pestizide, Medikamente usw. werden zurückgehalten und als Konzentrat abgeleitet.
Vorteile
- Sehr hohe Filterleistung.
- Reduziert auch Kalk und Nitrat, da gelöste Salze und Mineralien auch entnommen werden.
- Ideal für reines Wasser in der industriellen Wasseraufbereitung z.B. in der Pharma- und Elektronikbranche. Mitunter auch in der Aquaristik.
Nachteile
- Großer Nachteil ist der hohe Abwasseranteil von 30-70% des eingespeisten Wassers.
- Die Osmosemembran (eine sehr dünne Kunststofffolie) ist anfällig und macht die Verwendung von Vorfilter notwendig - meistens Partikel- und Aktivkohlefilter.
- Der hohe Wasserdruck kann in der Regel nur durch elektrische Pumpen erzeugt werden, was wiederum Stromkosten erfordert.
- Die geringe Durchflussmenge begrenzt die Verfügbarkeit von gefiltertem Trinkwasser und macht oft einen Wassertank notwendig und somit einen höheren Platzbedarf.
- Fehlende Mineralien bedeuten saures und reaktionsbedürftiges Filtrat. Moderne Umkehrosmoseanlagen nutzen daher zusätzlich eine Remineralisierung um den ph-Wert des Wassers wieder in den neutralen Bereich zu bekommen.
- Insgesamt höhere laufende Kosten durch Strom, Vorfilter, Remineralisierung und höheren Wasserverbrauch.
Vergleich Membranfilter
Unterschied zu Aktivkohle-Blockfilter
Mit einer Porenfeinheit von 0,45 µm und einem Leitungsdruck von 3,5-4 bar ist die mechanische Filterung von Aktivkohle-Blockfilter im Bereich der Mikrofiltration anzusiedeln. Allerdings besitzt Aktivkohle auch katalytische und adsorptive Filtereigenschaften, womit ebenfalls ein äußerst umfangreiches Filterspektrum erreicht wird ohne das wertvolle Salze und Mineralien aus dem Wasser entnommen werden müssen.
Umkehrosmose sind in der Filterleistung unerreicht, allerdings ist der Aufwand für dieses rein synthetische Filterverfahren sehr hoch und kostspielig. Aktivkohle-Blockfilter hingegen sind ein natürliches Filterverfahren, welches Zusätze wie Strom oder weitere Filterstufen benötigt. Zusätzlich werden Ressourcen geschont, denn jeder Tropfen Wasser wird gefiltert. Mit einem Durchsatz von ca. 4 Liter die Minute ist auch durchweg eine hohe Verfügbarkeit gewährleistet.
Der Vergleich zu Umkehrosmose ist erfahrungsgemäß ein strittiges Thema. Erfahren Sie hier mehr zu den einzelnen Filterverfahren und ihren Vor- und Nachteilen.