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Schimmelsporen in der Lunge können sichtbare Spuren hinterlassen und die Gesundheit ernsthaft schädigen. @bojanstory /istockphoto.com

Schimmelsporen in der Lunge lösen Aspergillose aus

Vitalhelden Redaktion
Aktualisiert: 8. Juli 2021
Lesedauer: 4 Minuten

Mit einer Aspergillose ist nicht zu spaßen und die Symptome sind schwerwiegend. Die durch eine Schimmelpilzart hervorgerufene Lungenerkrankung wird über eine Allergie oder Infektion auf den Menschen übertragen. In diesem Ratgeber erfahren Sie mehr über die Störung, wie Sie der Krankheit vorbeugen und was Sie bei einem Ausbruch tun können.

Reizhusten
Wer an chronischem Husten leidet, kommt nur selten darauf, dass Schimmelsporen in der Lunge der Auslöser sein können. @DjelicS /istockphoto.com

Unter anderem diese Symptome sind die Folgen einer Aspergillose die Folgenden:

  • Kopfschmerzen
  • Atemnot
  • blutiger Auswurf
  • Ausfluss aus Nasen und Ohren
  • Fieber und Schüttelfrost

Die Erreger: Zu 90 % Schimmelsporen

Die Aspergillose ist eine gefährliche Erkrankung, die durch Schimmelsporen in der Lunge verursacht wird. Zu 90 % ist für den Ausbruch der Krankheit der Schimmelpilz Aspergillus fumigatus verantwortlich. Die anderen rund 200 Ableger dieser Gattung führen Namen wie Aspergillis nodilans, Aspergillus niger, Aspergillus flavus und Aspergillus terreus.

Der lateinische Begriff steht im Deutschen für „Wedel“ und weist auf die charakteristische Form dieser Gattung hin. Die Schimmelpilze besitzen eine ausgeprägte Gefährlichkeit als Allergene und Infektionsträger. In den Körper dringen die Schimmelsporen dadurch, dass sie eingeatmet werden.

Aspergillus-Erreger bevorzugen wie andere Schimmelpilze feuchte Milieus. In der Natur finden sie sich auf Falllaub, Pflanzen, Bäumen, Heu und Getreidefeldern.

Auch der Kompost im eigenen Garten bildet ein beliebtes Biotop für die Gattung. In Innenräumen wuchern Aspergillus-Schimmelpilze hingegen auf Stoffen, Papier, Tapeten, Holz und Lebensmitteln sowie in der Erde von Topfpflanzen.

Einen starken Einfluss für seine Ausbreitung haben außerdem Renovierungsarbeiten und Abrisse von Häusern, die dazu führen, dass die Gattung die umliegenden Gebäude befällt.

Die Risikofaktoren

Der Aspergillus fumigatus kann wie andere Arten von einem gesunden Immunsystem bekämpft werden. Menschen mit einem geschwächten Immunsystem gehören hingegen zu den Risikogruppen. Weitere Indikatoren für ein erhöhtes Infektionsrisiko sind die chronische Lungenkrankheit Asthma bronchiale und die Stoffwechselstörung Mukoviszidose.

Da weiße Blutkörperchen die Aufgabe haben, Infektionen zu bekämpfen, kann auch ein Mangel an weißen Blutkörperchen die Erkrankung Aspergillose verursachen. Der Facharzt spricht hierbei von der "Neutropenie". Weitere Risiken für den Ausbruch sind Krankenhausaufenthalte im Allgemeinen und Organtransplantationen sowie Kortison-Therapien im Speziellen.

Zunahme der Bedrohung durch Antibiotika-Resistenz

Seit Mitte der 1990er Jahre beobachten Mediziner mit wachsender Sorge ein verstärktes Auftreten der Aspergillus-Schimmelpilze in Europa. Die Ursache dafür sei eine Resistenz der Erreger gegen Azol-Antimykotika und damit gegen eine Medizin, die Betroffenen von Aspergillose verabreicht wird. Diese Resistenz entwickelten immer mehr Pilze dieser Gattung.

Schimmelsporen in der Lunge können nicht mit Medikamenten bekämpft werden
Medikamente lindern die Beschwerden der von den Schimmelsporen verursachten Lungenreizung, wichtig ist jedoch, die Ursache am Keim zu bekämpfen. @AsiaVision /istockphoto.com

Krankheitsverlauf und Symptome

Die Aspergillose befällt vor allem die Ohren, aber auch Ohren und Nasennebenhöhlen sind häufig betroffen. Im fortgeschrittenen Stadium kann sich die Lungenkrankheit auf andere Organe ausweiten.

Eine ärztliche Behandlung ist in jedem Fall geboten. Die Erkrankung wird in mehrere Krankheitsbilder unterschieden, die mit spezifischen gesundheitlichen Folgen einhergehen:

  • Aspergillom: Ansammlung von Pilzbestandteilen und Schleim in einem Hohlraum der Lunge oder in den Nasennebenhöhlen. Ein Aspergillom verursacht im befallenen Bereich Einschränkungen der Lungenfunktion und Nase sowie Schmerzen. Weitergehende Folgen können Kopfschmerzen, Ausfluss aus Nase und Ohr sowie eine Druckempfindlichkeit der Nebenhöhlen sein.
  • Aspergillus-Lungenentzündung: Bei der invasiven Aspergillose dringen die zwei bis vier µm großen Pilze bis in die Alveolen der Lunge ein und verursachen eine Entzündung. Befallen werden Personen mit geschwächtem Immunsystem. Die Entzündung kann sich auf benachbarte Organe und Körperregionen ausweiten.
  • Schimmelpilzallergie: Hier tritt die Aspergillose infolge einer Allergie in Erscheinung. Das Immunsystem registriert im ansonsten „harmlosen“ Schimmelpilz einen Feind und reagiert über. Dadurch kommt es zu Symptomen wie Fieber, Auswurf, Atemnot, Husten und Schnupfen. Betroffen sind vor allem Personen mit Asthma bronchiale, Bronchiektasen und Alveolitis

Die Behandlung der Aspergillose: was tun?

Behandelt wird die Aspergillose mit Antimykotika, von denen Voriconazol und Itraconazol die bekanntesten sind. Bilden die Pilze Resistenzen, dann wechselt der Arzt auf ein anderes Antimykotikum.

Liegen Entzündungen aufgrund einer allergischen Reaktion vor, dann werden die Entzündungen mit entzündungshemmenden Mitteln wie Kortison eingedämmt. Bei einem Aspergillom entfernen die Ärzte die eingedrungenen Fremdpartikel durch chirurgischen Eingriff aus den Hohlräumen im Körper.

Vorbeugung gegen Aspergillose

Vorsorge ist besser als Nachsorge. Generell weist der Aspergillus-Schimmelpilz die typischen Vorlieben seiner Gattungsvertreter auf. Er bevorzugt eine Luftfeuchtigkeit von 80 %, nährstoffreiche Beläge und Zimmertemperaturen zwischen 21 und 25 °C. Das bedeutet, dass eine spezifische Vorsorge nicht nötig ist.

Wer sich generell durch die bewährten Methoden gegen den Schimmelpilz im Allgemeinen schützt, der trägt dafür Sorge, dass sich auch der Aspergillus fumigatus nicht in die Wohnung einnisten. Bei Renovierungen und Abrissarbeiten in der Nähe ist auf eine gründliche Durchlüftung zu achten.

Mit Luftreinigern die Schimmelsporen in der Luft bekämpfen

Sämtlicher Schimmel, der Möbel, Böden und Wände zu zerfressen beginnt, waberte vormals als Schimmelsporen durch die Luft. Hier kommen Luftreiniger vom Typ HEPA ins Spiel, die dazu fähig sind, die Schimmelsporen aus der Luft abzufangen und im Filter zu entsorgen. Auf diese Weise können sie sich nicht mehr in der Wohnung einnisten.

HEPA-Filter haben auch bei Kleinstpartikeln bis zu einer Partikelgröße von 0,1 bis 0,3 µm eine Treffergenauigkeit von bis zu 99,995%. Die Schimmelsporen der Aspergillus-Schimmelpilze sind mit ihrer Größe von zwei bis vier mµ kein Problem für diese universellen Hochleistungsluftfilter.

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