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Wasserqualität in
Italien

Flagge Italien

Leitungswasser in Italien trinken

Vitalhelden Redaktion
Aktualisiert: 27. März 2023
Lesedauer: 12 Minuten

Sommer, Sonne, Strand und Meer locken Jahr für Jahr viele Urlauber nach Italien. Nicht zuletzt auch kulinarisch hat das Land am Mittelmeer einiges zu bieten. Gerade aufgrund des warmen Klimas ist dabei ein Aspekt sehr wichtig: das Trinkwasser. Jeden Tag aus gekauften Wasserflaschen zu trinken ist möglich, doch für viele schon im Sinne der Umwelt nicht wünschenswert.

Wie auch hierzulande ist Leitungswasser dann die Alternative. Aber wie sauber ist das Leitungswasser in Italien? Welche Qualität bieten öffentliche Einrichtungen sowie Hotels oder Campingplätze? Was ist bei einer eventuellen Dürre wie zuletzt rund um den Gardasee zu beachten? Diese und andere Fragen soll der folgende Ratgeber beantworten.

Wie ist die Wasserqualität in Italien allgemein?

Im größten Teil des Landes ist von zumindest trinkbarem Leitungswasser auszugehen. Italien unterliegt als Mitglied der Europäischen Union der EU-Richtlinie über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch. Wie in Deutschland müssen also auch in Italien viele Qualitätsnormen für Trinkwasser eingehalten werden. Dies schließt beispielsweise die regelmäßige Prüfung auf 48 gängige Schadstoffe und die Einhaltung von Grenzwerten mit ein. [1]

Theoretisch und großteils praktisch ist also die Wasserqualität in Italien ähnlich wie in Deutschland. Allerdings schwankt diese je nach Region stark, insbesondere weil die Leitungen vielerorts noch veraltet sind. Die teils marode Infrastruktur sorgt sogar dafür, dass ein großer Teil des Trinkwassers auf dem Weg zu den Verbrauchern verloren geht. [2]

Wer überwacht die Trinkwasserqualität in Italien?

Die Verantwortungen bezüglich der Qualität des Leitungswassers in Italien sind ähnlich wie in Deutschland verteilt. Grundsätzlich stellen die Wasserversorger bis zu den Hausanschlüssen eine hinreichende Güte entsprechend der Richtlinien sicher. Ab jenem Punkt dann sind Hauseigentümer für die Sauberkeit des Trinkwassers zuständig.

Marode Wasserleitungen Italien

Marode Wasserleitungen sind in Italien vielerorts ein Problem, dass nicht nur zu Verlust von Trinkwasser sondern auch zu Verunreinigungen führen kann. (Bildquelle: ID 29419529 leungchopan / depositphotos.com)

Allerdings gibt es auch Regionen, in denen die Wasserversorger die Wasserqualität nicht wie gefordert einhalten. Dies zeigte 2021 der Beschluss einer Europäischen Kommission, Italien aufgrund der Überschreitung von Grenzwerten (unter anderem bei Arsen) vor dem Gerichtshof zu verklagen. Im Detail betraf dies sechs Wasserversorgungsgebiete im Norden Italiens. [3]

Vor allem aufgrund der schlechten Infrastruktur ist in vielen Regionen eine stärkere Chlorung des Leitungswassers notwendig, was sich vor allem im Geschmack bemerkbar macht. In bestimmten Fällen kann der Chlorgehalt gesundheitlich zumindest bedenklich sein – etwa bei Schwangerschaft.

Woher stammt das Leitungswasser in Italien?

Italien bedient sich der üblichen Trinkwasserquellen. Hauptsächlich stammt das Leitungswasser aus Oberflächengewässern, also Seen, Stauseen und Flüssen sowie auch Bergquellen. Je nach Lage werden außerdem Grundwasserdepots genutzt. Insofern variieren die Trinkwasserquellen je nach geografischer Verfügbarkeit, wie es auch in Deutschland der Fall ist.

Bedenklich ist allerdings, dass durch die zunehmende Brunnenbohrungen die unterirdischen Reserven angegriffen werden. Dadurch sinkt der Wasserspiegel zahlreicher Oberflächengewässer. [4] Kommt es dann zu Dürren, wie beispielsweise jüngst im ganzen Land, zeigen Gewässer wie der Gardasee die Knappheit der tatsächlichen Trinkwasserquellen des Landes. [5]

Ist das Leitungswasser in italienischen Hotels trinkbar?

Während zwar grundsätzlich von trinkbarem Leitungswasser in Italien ausgegangen werden kann, muss also immer auf die regionalen Unterschiede hingewiesen werden. Darin inbegriffen sind mitunter gravierende Unterschiede bei Hotels, Campinganlagen und ähnlichen Reisezielen. Die bereits erwähnten zum Teil maroden Leitungen im Wassernetz Italiens sind logischerweise auch in Häusern keine Seltenheit.

Insofern empfiehlt es sich für Urlauber immer, beim jeweiligen Betreiber eines Feriendomizils die Gegebenheiten zu erfragen. Ein gutes Zeichen ist dahingehend, wenn direkt Auskunft darüber erteilt werden kann, wann die Leitungen zuletzt erneuert beziehungsweise überprüft wurden. Es sollte keinesfalls eine Scheu bestehen, auch auf die eigene Sensibilität gegenüber der Wasserqualität hinzuweisen.

Vitalhelden

Mit dem Wohnmobil
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Gute Wasserqualität ist unterwegs mit einem Wohnmobil, Wohnwagen oder Camper nicht immer gewährleistet. Professionelle und praktische Campingfilter können hier helfen:

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Wie gut ist die Badewasserqualität in Italien?

Gerade in Italien ist der Urlaub auch oft mit dem Aufenthalt am Strand oder am Pool verbunden. Entsprechend wichtig ist die Badewasserqualität. Passenderweise gibt es eine Europäische Kommission, die genau dies überprüft und für Verbraucher transparent berichtet. Im Bericht von 2019 war Italien das Land mit der höchsten Anzahl an Badestellen mit mangelhafter Qualität. Dabei handelte es sich um 89 Stellen, was einen Anteil von 1,6 Prozent entspricht.

Wichtig zu wissen ist, dass dieser Anteil im Vergleich zu 2017 sogar gestiegen war – von 79 auf 89. Zum Vergleich: in Deutschland wurden für 6 Badestellen (0,3 Prozent) eine mangelhafte Qualität bescheinigt. Insofern lässt sich sagen, dass die Badewasserqualität in Italien insgesamt ausreichend gut ist aber keinesfalls überall bedenkenlos als solches angenommen werden kann. [6]

Interessant:

Die Anforderungen hinsichtlich der Badewasserqualität sind in der EU-Badegewässerrichtlinie festgelegt. Sie umfassen viele verschiedene Aspekte, inklusive Verschmutzungen durch Kunststoffe, und betreffen alle amtlich ausgewiesene Badestellen – also künstliche und natürliche.

Wie sauber ist das Wasser von Brunnen und ähnlichem?

Italien ist seit jeher für seine Wasserkultur bekannt. Davon zeugen nicht zuletzt die vielen Brunnen im ganzen Land und vor allem in Rom. Ein Vorteil von solchen Brunnenanlagen ist der, dass das Wasser quasi ständig in Bewegung ist und es zu keiner Stagnation kommt. Somit ist auch das Risiko der bakteriellen Verunreinigung bei Brunnenwasser geringer.

Nichtsdestotrotz darf bei Brunnen nicht ohne weiteres trinkbares Wasser erwartet werden. Vielmehr gilt es, auf eine eventuelle Beschilderung zu achten. Bei mit „Non bere. Aqua non potabile“ ausgewiesenen Brunnen handelt es sich um nicht trinkbares Wasser, während „Aqua potabile“ entsprechend für trinkbares Wasser steht. Ist gar kein Schild vorhanden, darf ebenfalls ohne akutes Risiko zumindest gekostet werden.

Wie sauber sind „Case dell’acqua“?

Neben Brunnen gibt es in Italien zudem immer mehr Case dell’acqua – sogenannte Wasserhäuser. Bei einer Casa dell’acqua handelt es sich um kleine Stände beziehungsweise Häuschen, an und in denen frisches Wasser gezapft werden kann. Dabei ist meistens sowohl stilles als auch kohlensäurehaltiges Wasser verfügbar und der Wasserpreis liegt bei etwa 5 Cent pro Liter.

Da es sich hierbei, ebenso wie bei den Nasoni Trinkbrunnen in vielen Urlaubsstädten, um wirklich aufbereitetes, sauberes Trinkwasser handelt, spricht absolut nichts gegen die Nutzung. Zumal auch Einheimische diese Einrichtungen nutzen, um Pfand und Plastikmüll einzusparen.

Was ist bei Dürre und Wassermangel zu beachten?

Der hohe Trinkwasserverbrauch in Italien beziehungsweise auch die Verschwendung, wie weiter oben angedeutet, wird vielfach zum Thema. Speziell ist dies in Zeiten der Dürre von Belang. Als es beispielsweise in 2022 zu einer solchen Phase kam, sodass sogar der Po oder der Gardasee alarmierende Pegelstände aufwiesen, kam es vielerorts zur Rationierung von Trinkwasser und weiteren Maßnahmen.

Solche Maßnahmen führen unter anderem auch dazu, dass weniger Wasser durch das Netz fließt und es demnach häufiger zu Stagnation kommt. Dies begünstigt unter Umständen die Bildung von Biofilmen und Bakterienkolonien innerhalb der Rohre. Außerdem werden sogar Tanklaster eingesetzt, um Wasserspeicher aufzufüllen. [7] Inwiefern all dies die Trinkwasserqualität negativ beeinflusst, ist für Urlauber gegebenenfalls schwer überschaubar.

Lohnen sich Wassertests und Wasserfilter im Urlaub?

Wie gesagt, ist es sinnvoll, beim Einchecken in Hotels oder auf Campingplätzen jeweils die Gegebenheiten zur Wasserversorgung zu erfragen. Davon abgesehen sind allerdings auch einfache Wassertests eine Möglichkeit, die Qualität bis zu einem gewissen Grad zu überprüfen. Teststreifen für verschiedene mögliche Schad- beziehungsweise Inhaltsstoffe gibt es schon in Deutschland in Apotheken. Eine gänzliche Reinheit können solche Tests allerdings nicht garantieren.

Wer möglichst sicher gehen will, kann indes mit mobilen Wasserfiltern für ein höheres Maß an Reinheit und Trinkbarkeit sorgen. So gibt es beispielsweise effiziente Aktivkohle-Wasserfilter, welche einerseits praktisch klein sind und andererseits leicht an bestehende Armaturen wie etwa auch Duschen angebracht werden können. Dank eines Aktivkohleblocks besteht dabei eine hohe Filterleistung für ein ebenso hohes Wasservolumen.

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Mit einem kleinen Trinkwasserfilter direkt am Wasserhahn können Sie Schadstoffe und Chlor am Urlaubsort sicher entnehmen.

-> Ideal für Ferienwohnungen 

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Sauberes Leitungswasser im Urlaub ist wichtig

Ganz gleich, auf welche Weise es bezogen wird – sauberes Leitungswasser ist wichtig. Zähneputzen, Duschen und eben der tägliche Durst. Gerade im Urlaub sollten dabei gesundheitlich keine Bedenken bestehen. Nicht zuletzt gilt dies speziell für schwangere Frauen, Kleinkinder, Senioren und natürlich immungeschwächte Personen. Eine Belastung durch Schadstoffe durch das Trinkwasser kann auf jeden Fall zum Gesundheitsrisiko werden.

Vor dem Hintergrund der erwähnten infrastrukturellen Probleme, möglicher klimabedingter Umstände und genereller Minderung der Wasserqualität ist dieses Gesundheitsrisiko auch nicht immer minimal. Schon deshalb setzen freilich die meisten Menschen im Urlaub einfach auf Getränke aus dem Handel. Die damit verbundene Umweltbelastung, bleibt jedoch ein grundsätzliches Argument für Leitungswasser. Nicht zuletzt mithilfe der erwähnten Wasserfilter kann dieses ruhigen Gewissens genutzt werden – unabhängig aller sonstigen Umstände und Probleme.

Häufige Fragen zum Trinkwasser in Italien?

Kann man in Italien das Leitungswasser trinken?

Das Leitungswasser in Italien gilt allgemein als trinkbar. Allerdings sollten Sie zur Sicherheit immer vor Ort nachfragen, ob das Wasser direkt aus der Leitung getrunken werden kann oder nicht. Nicht immer kommt das Wasser aus der öffentlichen Versorgung.

Warum schmeckt das Wasser in Italien nach Chlor?

Wie in vielen Ländern mit wärmeren Klima wird auch in Italien Chlor zur Desinfektion des Trinkwassers eingesetzt. Nach Chlor schmeckendes und riechendes Trinkwasser aus der Leitung sind gerade in den heißen Sommermonaten und dem südlichen Teil des Landes ganz normal.

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