Auf etwa 4.000 km² erstreckt sich das kleinste Bundesland Österreichs im Osten der Republik und grenzt dort an Ungarn, Slowenien und die Slowakei. Man unterteilt das Burgenland in die drei landschaftlichen Regionen Nord-, Mittel- und Südburgenland, in denen mehr als 296.000 Einwohner (Stand Januar 2021) leben.
Damit der tägliche Wasserbedarf von rund 130 Litern pro Person gedeckt werden kann, kümmern sich die einzelnen Wasserversorger zusammen mit den angeschlossenen Wasserwerken um eine kontinuierliche Wasserlieferung. Zu den Unternehmen zählen der Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland mit rund 61.500 Hausanschlüssen, der Wasserverband Mittleres Burgenland mit etwa 11.500 Hausanschlüssen sowie der Wasserverband Südliches Burgenland mit knapp 5.000 Anschlüssen.
Nützliche Informationen zu häufigen Fragen und Problemen finden Sie am Ende des Beitrags in den FAQs zum Trinkwasser in Burgenland.
Die durchschnittliche Wasserhärte liegt im Burgenland bei 8 dH und damit an der Grenze zwischen weichem und mittlerem Wasser. Ausschlaggebend für die Wasserhärte ist der Kalkgehalt, der von Calcium und Magnesium beeinflusst wird. Beide Mineralstoffe benötigt der Körper zum Aufbau und Erhalt von Zähnen und Knochen. Daher ist es empfehlenswert, dem Körper diese beiden wichtigen Komponenten auch über das Trinkwasser zuzuführen.
Trinkwasseranalysen in den Städten und Gemeinden liefern neben Werten zu anderen Parametern auch Informationen zur Wasserhärte, so etwa für Eisenstadt oder Neusiedl am See. Wie der österreichische Wasserleitungsverband in seiner Tabelle mitteilt, schwankte die Gesamthärte in Neusiedl am See vom 03.12.2020 bis 07.09.2021 zwischen 14,5 und 16,8 dH und definiert damit kalkhaltiges, hartes Wasser.
Die Wasserqualität im Burgenland ist zweifelsohne gut. Auf seiner Internetseite informiert der Wasserleitungsverband allerdings ausführlich darüber, wie schnell das Wasser verunreinigt werden kann und welche die häufigsten Ursachen dafür sind.
So weist er darauf hin, dass Verschmutzungen hauptsächlich durch organische und anorganische Chemikalien verursacht werden, zu denen Pestizide, pflanzliche Nährstoffe, infektiöse Erreger, radioaktive Substanzen und Erdöl zählen. Landwirtschaftliche, industrielle und gewerbliche Unternehmen sind ebenso verantwortlich für eine Verunreinigung wie auch private Haushalte.
Während Unternehmen beispielsweise die Regelungen für die Aufbringung von Klärschlamm und Gülle missachten, eine Überdüngung landwirtschaftlicher Nutzflächen mit Nitraten erfolgt oder eine Versickerung von schadstoffbelasteten Oberflächengewässern geschieht, entsorgt man unter Umständen im privaten Haushalt die Arzneimittel über die Toilette oder geht gedankenlos mit der Tatsache um, dass Wasserleitungen aus Blei und Kupfer Partikel abgeben, die später ebenfalls wieder ins Grundwasser gelangen – von einer möglichen gesundheitlichen Schädigung ganz zu schweigen.
Alleine durch die Einhaltung der vorgeschriebenen Grenzwerte ist leider keine völlige Schadstofffreiheit garantiert, denn längst nicht alle relevanten Stoffe wie Pflanzenschutzmittel oder Arzneimittelrückstände werden gemessen.
Hinzu kommt, dass die Wasserqualität selbst bei der Einhaltung dieser Grenzwerte auf dem Weg zum eigenen Wasserhahn oftmals einbüßt. Denn die Prüfpflicht der Wasserwerke, die vorgeschrieben maximalen Werte einzuhalten, endet wortwörtlich an der Grundstücksgrenze - Danach ist der Vermieter, bzw. Eigentümer dafür verantwortlich, dass bei Ihnen sauberes Leitungswasser aus dem Hahn kommt.
In vielen Fällen liegt das an fehlerhaften Installationen, alte Armaturen oder durch einen unbemerkten Bakterienherd, durch den die Schadstoffe in Ihr Trinkwasser gelangen - Das birgt vor allem Risiken für Babys, Kleinkinder und Menschen mit einem schwachen Immunsystem. Nicht zuletzt sind solche Verunreinigungen auch Ursachen für ungeklärte Allergien und Krankheiten.
Für die Wasseraufbereitung sind im Burgenland die regionalen Wasserwerke zuständig. In Kooperation mit den Wasserversorgern kümmern sie sich rund um die Uhr um Proben und Analysen. Dabei richten sie sich nach der Trinkwasserverordnung sowie nach weiteren gesetzlichen Vorgaben. In der Trinkwasserverordnung sind sowohl die Grenzwerte der Inhaltsstoffe angegeben als auch Richtzahlen für jene Mikroorganismen und Inhaltsstoffe, die bei Überschreitung sofortige Maßnahmen erfordern.
Allein beim Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland entnimmt man jährlich 1.400 Trinkwasserproben zur Analyse. Diese umfasst die physikalischen, chemischen und bakteriologischen Untersuchungen.
Wenden Sie sich in den folgenden Fällen an Ihren Wasserversorger:
Schaut man sich die oben angeführten Möglichkeiten der Wasserverschmutzung an, wird deutlich, um welch sensibles System es sich beim Quell- und Grundwasser handelt.
Damit diese Ressourcen auch in Zukunft geschützt werden, sind alle Wasserbetriebe und -versorger dazu verpflichtet, Analysen entsprechend der geltenden Trinkwasserverordnung durchzuführen. Schließlich regelt sie die Anforderungen an die Güte eines der wohl wichtigsten Lebensmittel und schreibt gleichzeitig vor, welche Konzentration der Stoffe für den Menschen ungefährlich ist. Wünschenswert wäre eine Vereinbarung, die auch Grenzwerte für Arzneimittel, Mikroplastik und zahlreiche Pestizide in der Trinkwasserverordnung vorschreibt.
Zusätzlich zu den in den Wasserwerken durchgeführten Proben und Analysen, nehmen unabhängige Institute und Ämter regelmäßige Kontrollen vor und machen damit das Trinkwasser zum am strengsten kontrollierten Lebensmittel.
Doch alle Kontrollen und Werte sagen nichts über den Zustand des Trinkwassers in den Haushalten aus. Schließlich sind vielerorts noch alte Blei- und Kupferleitungen verbaut, die Tag für Tag Partikel an das Leitungswasser abgeben und damit die Gesundheit in Mitleidenschaft ziehen.
Wasser testen oder
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Unzählige Anbieter von Wassertest raten dazu Ihr Wasser testen zu lassen. Wir halten davon wenig, denn:
Rund 200.000 Einwohner und Feriengäste im Nordburgenland vertrauen auf die Versorgung durch den Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland. Das Wasser stammt als oberflächennahes Grundwasser aus den beiden Horizontalfilterbrunnen Neudörfl I und II am Rande der Mitterndorfer Senke. Zudem erlaubt die Seeleitung durch den Neusiedler See die Wasserversorgung des Seewinkels.
Das Mittlere Burgenland (Bezirk Oberpullendorf) bezieht über den gleichnamigen Wasserverband das Wasser ausschließlich aus Tiefengrundwasservorkommen. Diese werden in 70 bis 230 Metern Tiefe in den Brunnenanlagen Lackendorf und Neckenmarkt gefördert. Aus Quellen des Geschriebensteins bezieht der Wasser- und Abwasserverband Lockenhaus das Wasser.
Im Südburgenland sind es gleich sechs Wasserverbände, etwa 120 Wassergenossenschaften sowie Gemeindewasserversorger, die aus Quellen, oberflächennahen Grundwasser- sowie Tiefengrundwasservorkommen das Wasser fördern, um die dortigen Haushalte zu versorgen.
Damit auch in Zukunft noch gutes Wasser in die Häuser fließen kann, ist es umso wichtiger, die Ressourcen zu schützen. Zu diesem Zweck legt man Wasserschon- und Wasserschutzgebiete an und schränkt damit Nutzungen und Handlungen ein, die in quantitativer und qualitativer Hinsicht schaden könnten. Zu den Wasserschongebieten gehören beispielsweise Neufeld, Purbach, Neudörfl, Oggau, Frauenkirchen, Kittse, Kleylehof und Winden.
Bereits seit 1959 investierte man rund 40 Mrd. Euro in den Gewässerschutz und den Ausbau der Trinkwasserversorgung. Mit Hilfe weiterer Fördergelder und Investitionen sollen die Sanierung und Instandhaltung bestehender Infrastrukturen gewährleistet werden können.
Eine kleine Besonderheit findet man mit dem Zicksee im Seewinkel südöstlich von Wien. Man bezeichnet ihn als Steppensee, da er ein eigenständiges Gewässersystem ohne Zu- und Ablauf bildet. Im Zuge einer Wasseranalyse im Jahr 1928 attestierte man ihm „Mineralwasserqualität“. Da er in den 2000er Jahren zum Baden freigegeben wurde, konnte die Trinkwasserqualität nur noch außerhalb der Badesaison aufrechterhalten werden, da ansonsten die Badenden das Wasser zu sehr aufwirbelten.
Weil aufgrund der geringen Wassertiefe und der daraus resultierenden, relativ hohen Wassertemperatur einer Austrocknung des Sees entgegengewirkt werden muss, beschäftigt man sich derzeit in der Gemeinde St. Andrä mit der Planung zur Renaturierung und Sanierung des ungewöhnlichen Burgenländer Gewässers.
Das Leitungswasser in Burgenland wird gemäß der österreichischen Trinkwasserverordnung regelmäßig von den Wasserversorgern kontrolliert, bevor es bei Ihnen aus der Leitung kommt. Dabei werden verschiedene Parameter eingehalten. Es ist demnach nicht schädlich, das Burgenländer Leitungswasser zu trinken. Aber ist es damit gesundes Trinkwasser?
Bevor das Wasser jedoch aus Ihrer Leitung kommt, muss es erst ihr hausinternes Versorgungssystem durchströmen. Wie gut dieses gewartet ist, liegt in den Händen des Hauseigentümers. Oftmals sind veraltete Rohre, etwa aus Blei, oder auch Bakterienherde der Grund für verunreinigtes Leitungswasser, das tatsächlich gesundheitsschädlich sein kann.
Auf dem Weg vom lokalen Wasserwerk zu Ihnen nach Hause ist das Leitungswasser vielen unbekannten Einflüssen ausgesetzt:
Die Burgenländer Wasserwerke kontrollieren das Leitungswasser regelmäßig auf gesundheitsschädliche Parameter wie Schwermetalle, Blei und mikrobakterielle Belastungen. Dabei haften sie jedoch nur bis zur Übergabe an Ihre Türschwelle - Ab dort sind Hauseigentümer selbst für die Qualität des Trinkwassers verantwortlich.
In veralteten Leitungen des Hauses stecken oft Blei, Kupfer und Bakterienherde wie Legionellen oder Darmkeime, die dann so in Ihr Trinkwasser gelangen. Dies kann hochgradig schädigend für Babys und Kleinkinder sein; ebenfalls sind gesundheitliche Folgebelastungen nicht abzusehen. Es wurde von Ärzten und Medizinern bereits herausgefunden, dass Blei im Wasser zu einer verminderten Intelligenzbildung führen kann, Legionellen können schwere Lungenentzündungen (Pneumonie) auslösen. Oft werden diese Zusammenhänge jedoch erst sehr viel später mit dem belasteten Trinkwasser erkannt.
Wir legen Ihnen deshalb ans Herz: Schützen Sie den jungen Organismus Ihres Kindes und kümmern sich frühzeitig um gefiltertes Wasser in Ihrem Zuhause!
Ein Wassertest mag auf den ersten Blick Sicherheit bringen, doch sollte man folgendes beachten:
“Kalk” im Leitungswasser wird auch als “Härtegrad” bezeichnet. Es bezeichnet die Konzentration von Kalzium und Magnesium. Diese Stoffe sind für den menschlichen Körper nicht schädlich - Im Gegenteil, in gewisser Konzentration ist es sogar essentiell, um gesund zu bleiben. Lediglich für manche Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen und Geschirrspüler kann Kalk zum Verhängnis werden, wenn er sich dort absetzt. Lernen Sie diese einfachen Tipps zum Wasser entkalken.
Für die Messung der Wasserhärte gibt es spezielle Teststreifen. Dabei gilt folgendes:
Experten definieren das Leitungswasser ab folgenden Parametern als “hart”, bzw “weich”:
Ein professioneller Wasserfilter kann in vieler Hinsicht eine große Unterstützung sein:
Sie kennen das Prinzip sicherlich aus dem Schwimmbad: Chlor wird Wasser beigefügt, um mikrobakteriellen Verunreinigungen entgegen zu wirken. Normalerweise wird dem Trinkwasser nur in den Fällen Chlor beigefügt, wenn dies absolut notwendig ist. Es kann also schon einmal vorkommen, dass dem Trinkwasser in Burgenland über einen kurzen Zeitraum Chlor beigefügt wird, um Keime und Bakterien unschädlich zu machen. Der Grenzwert für Chlor im Trinkwasser wird dabei jedoch nicht überschritten. Chlor schadet in niedriger Dosierung dem menschlichen Körper nicht direkt.
Die Burgenländer Wasserwerke liefern grundsätzlich genießbares Wasser. Legionellen, so wie andere gefährliche Keime und Bakterien, befinden sich daher eher selten im Leitungswasser. Allerdings vermehren sich Legionellen gerne vor allem in Warmwassertanks und -leitungen. Befinden sich in Ihrem Leitungswasser Legionellen, so ist das fast mit ausnahmsloser Sicherheit auf Ihre interne Wasserinstallation zurückzuführen. Durch ausbleibende Wartungen und fehlende Erhitzungen des Warmwassers können sich in den Leitungen unbemerkt größere Mengen an Legionellen bilden, die Ihnen gefährlich werden könnten. Ein Wasserfilter für die Dusche z.B. von Alb Filter kann hier als Absicherung dienen.
Kolibakterien leben im menschlichen und tierischen Därmen. Verschiedene Stämme der Koli-Bakterien lösen beim Menschen Magen-Darm-Erkrankungen hervor, unter denen vor allem Babys und Kleinkinder, aber auch Immunschwache sehr leiden können.
Kolibakterien können vor allem durch Tierfäkalien über den Weg von Brunnen- oder Grundwasser in das Trinkwasser geraten. Bei Temperaturen über 37 Grad können sie knapp zwei Wochen im Wasser überleben. Betroffen sind deshalb vor allem Betreiber:innen eigener Hausbrunnen, die das Trinkwasser nicht von offiziellen Institutionen kontrollieren lassen. Eine professionelle Wasserprobenentnahme wird vor allem empfohlen, wenn Durchfallerkrankungen innerhalb von kurzer Zeit auffällig oft auftreten.
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