Wenn das Leitungswasser komisch riecht oder gar stinkt, ist es mit dem Genuss vorbei. Dabei sollte Trinkwasser hierzulande stets sauber und gesund sein, immerhin wird in Deutschland für gewöhnlich eine hohe Wassergüte attestiert. Nichtsdestotrotz sind Verunreinigungen und mangelhafte Qualität keine Seltenheit.
Die häufige Folge davon ist schlecht schmeckendes, seltsam verfärbtes oder eben übelriechendes Leitungswasser. Ein Beispiel dafür ist der strenge Geruch nach faulen Eiern. Derartig stinkendes Wasser ist ohne Frage unappetitlich. Doch wie schädlich ist das und was steckt dahinter?
Das Wasser riecht nach Schwefel – so lautet immer mal wieder die Beschwerde von Verbrauchern. Vor allem gilt das für Nutzer von Hausbrunnen aber eben auch jene, die ihr Trinkwasser von regionalen Wasserwerken beziehen. Dabei ist zunächst festzuhalten, dass es nicht Schwefel an sich ist, was den fauligen Geruch bringt.
Stattdessen sind es Schwefelverbindungen, hauptsächlich Schwefelwasserstoffgas, welches sich im Wasser befindet und schließlich den markanten Gestank bringt. Schwefel selbst kommt ganz natürlich in der Umwelt und in Gewässern vor und damit auch im Trinkwasser. Allerdings befördern beispielsweise Rückstände von Pestiziden noch zusätzliche Mengen über das Grundwasser hinein. [1]
Einmal im Wasser befindlich kann daraus durch entsprechende Reaktionen und auch Aktivitäten von Mikroorganismen Schwefelwasserstoff entstehen. Begünstigt wird dies insbesondere durch sogenannte Biofilme, die sich schädlicherweise in Rohren, Leitungen und weiteren Bauteilen bilden können.
Für viele mögliche Schadstoffe im Trinkwasser ist die deutsche Trinkwasserverordnung ein gewisser Schutz. Diese garantiert strenge Kontrollen seitens der Wasserwerke. Allerdings besteht dabei aufgrund der festgelegten Grenzwerte ein gewisser Spielraum und einige Risikostoffe werden gar nicht berücksichtigt. [2] Dass es immer mal wieder zur Beschwerde über faulig stinkendes Trinkwasser kommt, verwundert somit nicht.
Schwefelwasserstoffgas gilt als giftig und dürfte somit freilich in keinem Trinkwasser vorkommen. Je höher die Konzentration ausfällt, desto gefährlicher ist dies für den Menschen. Darüber hinaus schadet die Schwefelverbindung aber auch Wasserrohren aus Eisen, da sie korrosiv wirkt und das Material auf lange Sicht entsprechend zersetzen kann.
Um den schlechten Geruch aus dem Leitungswasser gänzlich heraus zu bekommen, ist es nötig, die tatsächliche Quelle dafür zu entfernen. Wie erwähnt, sind dafür hauptsächlich Biofilme und die dort stattfindende Aktivität von Mikroorganismen verantwortlich. Wenn dieser Mangel jedoch innerhalb der Leitungen des Wasserversorgers liegt, können Verbraucher selbst wenig ausrichten.
Im anderen Fall besteht das Problem wiederum im eigenen Haushalt. Dahingehend ließen sich also die entsprechenden Installationen sorgsam überprüfen. Vor allem zu kontrollieren sind dafür Warmwasserleitungen, Schläuche und Dichtungen sowie eventuelle Kunststoffrohre. All dies bietet für die Vermehrung von Bakterien günstige Bedingungen. [3] Doch selbst in metallenen Kaltwasserleitungen können Biofilme entstehen, wenn beispielsweise Stagnation von Wasser zustande kommt.
Eine andere und auf schnelle Art effektive Maßnahme gegen jeglichen Wassergeruch sind wiederum Wasserfilter. Ein Aktivkohle-Blockfilter zum Beispiel entfernt auf natürliche Weise geruchs- und ebenso geschmacksstörende Stoffe aus dem Trinkwasser. Damit ist es im Ergebnis oftmals bekömmlicher, als gewöhnliches und vermeintlich sauberes Leitungswasser.
Überdies sorgt der gesinterte Aktivkohleblock des Wasserfilters für eine effiziente Filterung von vielen weiteren gesundheitsschädlichen Stoffen. Nicht zuletzt gilt das für solche Faktoren, die zum immer größeren Problem im Trinkwasser werden: Mikroplastik, Rückstände von Pestiziden und sogar kleinste Reste von Arzneimitteln. [4]
[1] Quarks Magazin (2019): Darum nutzen auch Biobauern Pflanzenschutzmittel. URL: https://www.quarks.de/umwelt/landwirtschaft/darum-nutzen-auch-biobauern-pestizide/
[2] Bundesministerium der Justiz (2020): Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Trinkwasserverordnung – TrinkwV). URL: https://www.gesetze-im-internet.de/trinkwv_2001/BJNR095910001.html
[3] Gesundheitsamt Baden-Württemberg (2021): Legionellen in Trinkwasser-Hausinstallationen. URL: https://www.gesundheitsamt-bw.de/lga/de/themen/hygiene/wasserhygiene/seiten/trinkwasser-hausinstallationen/
[4] Umweltbundesamt (2021): Arzneimittelrückstände in der Umwelt. URL: https://www.umweltbundesamt.de/daten/chemikalien/arzneimittelrueckstaende-in-der-umwelt
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