Mülheim an der Ruhr ist Teil des Ruhrverbands. Dieser kümmert sich um die Trinkwasserversorgung von über 4,5 Millionen Menschen im dicht besiedelten Ruhrgebiet. Dafür nutzt der Ruhrverband 17 Wasserkraftwerke, 120 Pumpwerke und 9 Gewässergüte-Überwachungsstationen. Das Trinkwasser für Mülheim an der Ruhr kommt vor allem aus zwei Laufkraftwasserwerken.
Hier werden die Werte für den Versorgungsbereiche Mühlheim (ohne Mintard) vorgestellt. Die beiden Wasserwerke Mülheim-Styrum-Ost und Mülheim-Styrum-West sind verantwortlich. Da sie leicht abweichende Werte haben, stellen wir stets den höchsten Wert vor.
Nützliche Informationen zu häufigen Fragen und Problemen finden Sie am Ende des Beitrags in den FAQs zum Trinkwasser in Mülheim.
Das Wasser in Mülheim liegt im mittelharten Bereich. Dieser bewegt sich zwischen 7,3 und 14,0 °dH. Mittelhartes Wasser ist für Verbraucher besonders angenehm, da es eine durchschnittliche Menge an Calcium-Magnesium-Verbindungen aufweist. Entsprechend sind viele Mineralien vorhanden, aber das Risiko für eine Verkalkung der Haushaltsgeräte ist gering. Zudem ist beim Wäschewaschen kein zusätzlicher Enthärter nötig.
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Die dargestellten Prozentzahlen sind errechnete Mittelwerte von veröffentlichten Prüfwerten im Verhältnis zum jeweiligen Grenzwert in der deutschen Trinkwasserverordnung. Technisch bedingte Durchmischungen von Leitungswasser sind an verschiedenen Knotenpunkten im Versorgungssystem möglich.
Alleine durch die Einhaltung der vorgeschriebenen Grenzwerte ist leider keine völlige Schadstofffreiheit garantiert, denn längst nicht alle relevanten Inhaltsstoffe wie Pflanzenschutzmittel oder Arzneimittelrückstände werden gemessen.
Hinzu kommt, dass das Leitungswasser selbst bei der Einhaltung dieser Grenzwerte auf dem Weg zum eigenen Wasserhahn oftmals an Qualität einbüßt. Denn die Prüfpflicht der Wasserwerke, die vorgeschrieben maximalen Werte einzuhalten, endet wortwörtlich an der Grundstücksgrenze - Danach ist der Vermieter, bzw. Eigentümer dafür verantwortlich, dass bei Ihnen sauberes Leitungswasser aus dem Hahn kommt.
In vielen Fällen liegt das an fehlerhaften Installationen, alte Armaturen oder durch einen unbemerkten Bakterienherd, durch den die Schadstoffe in Ihr Trinkwasser gelangen - Das birgt vor allem Risiken für Babys, Kleinkinder und Menschen mit einem schwachen Immunsystem. Nicht zuletzt sind solche Verunreinigungen auch Ursachen für ungeklärte Allergien und Krankheiten.
Nachfolgend haben wir ein paar Mineralien exemplarisch aufbereitet:
61,9 mg/l - Für Natrium gilt ein Grenzwert von 200 mg pro Liter, der in Mülheim unterschritten wird. Der Mineralstoff ist wichtig für den Wasserhaushalt und für die Reizleitung in Nerven- und Muskelzellen. Die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene liegt bei 1.500 mg Natrium.
45,5 mg/l - Im mittelharten Wasser von Mülheim befindet sich eine durchschnittliche Menge an Calcium. Dieses Mineral ist für die Knochen, aber auch für die Erregbarkeiten von Zellen und Nerven wichtig. Erwachsene brauchen pro Tag 1.000 mg Calcium.
8,5 mg/l - Magnesium ist, ähnlich wie Calcium, für den Knochenaufbau und für die Erregbarkeit der Nerven zuständig. Besonders wichtig ist der Mineralstoff für Sportler und Schwangere. Alle Erwachsenen sollten 300 bis 350 mg Magnesium pro Tag zu sich nehmen.
5,4 mg/l - Kalium kümmert sich in Kombination mit Natrium und Chlorid um den Wasserhaushalt. Außerdem reguliert der Mineralstoff die Reizleitung für Nerven und Muskeln. Die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene liegt bei 4.000 mg Kalium.
73 mg/l - In Kombination mit Natrium macht Chlorid die Kochsalzverbindung aus, die sich immer in Wasser vorfindet. Der Mineralstoff ist unter anderem für die Magensäure wichtig. Der Grenzwert liegt bei 250 mg pro Liter Wasser. Erwachsene sollten pro Tag 2.300 mg Chlorid zu sich nehmen.
47 mg/l - Für Sulfat gilt ebenfalls ein Grenzwert von 250 mg pro Liter Trinkwasser, der in Mülheim unterschritten wird. Das Mineral ist für den Proteinstoffwechsel, für die Festigkeit von Haut und Haaren, und für die Verdauung wichtig. Ein Tagesbedarf ist nicht festgelegt, aber als Faustregel gelten 100 mg Sulfat pro Tag für Erwachsene.
* Die dargestellten Werte dienen nur zur groben Orientierung. Die errechneten Prozentzahlen stellen das Verhältnis der veröffentlichten Prüfwerte zur empfohlenen Tagesdosis für einen Erwachsenen laut DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.) dar. Abweichungen ergeben sich z.B. aufgrund von Geschlecht, Schwangerschaft & Stillzeit, Alter und Gesundheitszustand.
Wasser enthält auf natürliche Art und Weise Mineralstoffe. Sie sind als mineralische Salze oder anorganische Mineralien im Wasser gelöst. Das Wasser legt einen langen Weg zurück, bis es aus unserer Leitung kommt. Auf der “Wanderung” durch die verschiedenen Erdschichten und Gesteine nimmt es die Mineralien aus dem Boden auf. Dabei gilt die Faustregel: Je wärmer das Wasser, desto mehr Mineralien können aus dem Boden gelöst werden.
Wie viele Mineralstoffe im Wasser gelöst sind, hängt also von der Temperatur, aber auch der Fließgeschwindigkeit ab. Wenn das Wasser länger Zeit hat, die Mineralstoffe aufzunehmen, enthält es auch mehr Mineralien. Deshalb unterscheidet sich der regionale Gehalt der Mineralien im Leitungswasser ziemlich stark. Lesen Sie gerne auch was entmineralisiertes Wasser ist.
Viele Menschen halten Mineralwasser für besser als Wasser aus der Leitung und glauben es enthalte mehr Mineralstoffe. Dazu gibt es jedoch mittlerweile keinen Grund mehr, da die EU vor einigen Jahren ein Gesetz aufgehoben hat, das besagte, dass das sogenannte “Mineralwasser” besonders mineralreich sein muss. Tatsächlich ist deshalb der Mineralstoffgehalt des Leitungswassers in vielen Fällen höher als der des Mineralwassers!
Schon 2016 hat Stiftung Warentest dies belegt: „Leitungswasser ist so gesund wie Flaschenware, unschlagbar günstig und umweltschonend obendrein“, so Hubertus Primus, Vorstand der Stiftung Warentest.
Die Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft (RWW) kümmert sich gemeinsam mit dem Ruhrverband um die Trinkwasserversorgung für Mülheim an der Ruhr. Auch für die Wasseraufbereitung ist die RWW zuständig. Es handelt sich größtenteils um Grundwasser, das von allen Schadstoffen befreit wird. Regelmäßige Wasserproben, die unter anderem von unabhängigen Laboren durchgeführt werden, garantieren, dass das Trinkwasser von Mülheim sich stets an die Vorschriften der deutschen Trinkwasserverordnung hält.
Wenden Sie sich in den folgenden Fällen an Ihren Wasserversorger:
Grundsätzlich sind keine gefährlichen Parameter im Mülheimer Leitungswasser bekannt. In dicht besiedelten Gebieten wie dem Ruhrgebiet können unerwünschte Rückstände von Medikamenten im Trinkwasser, wie etwa Röntgenkontrastmittel, im Leitungswasser vorkommen. Gemeinsam mit Speziallaboren führt die RWW hier zwar regelmäßige Proben durch, doch einen kompletten Schutz können Sie nur selbst sicherstellen.
Relativ hoch ist ebenfalls Nitrat. Dieses wird in der Wasseranalytik als Indikator für ausgebrachte Düngemittel verwendet. Das Nitrat selbst ist im Trinkwasser nicht das große Problem, sondern vielmehr die schädlichen Schwermetalle z.B. Blei, Cadmium, Nickel, Quecksilber, Arsen und Uran. Hinzu kommen bei konventioneller Landwirtschaft diverse Rückstände von Spritzschutz- und Pflanzenschutzmitteln. Bei intensiver Düngung und Ausbringung können sich diese im Boden anreichern und über die Pflanzen in die Nahrungskette sowie das Grundwasser gelangen.
Wasser testen oder
direkt filtern?
Unzählige Anbieter von Wassertest raten dazu Ihr Wasser testen zu lassen. Wir halten davon wenig, denn:
Bis zum Jahr 2017 war das Baden im Mülheimer Fluss Ruhr verboten, da die Sorge bestand, dass verunreinigte Abwässer im Fluss vorkommen könnten. Seit Mai 2017 gibt es nun eine Badestelle im Baldeneysee, wo die Wasserqualität streng überwacht wird. Nach starken Niederschlägen wird bei Bedarf ein vorsorgliches Badeverbot verhängt.
Darüber hinaus gibt es in viele kleinere Bäche in und um Mülheim, die entweder in die Ruhr oder in den Rhein fließen. Nennenswert ist zudem der Rhein-Ruhr-Hafen der Stadt, der zu den wichtigsten Häfen im Ruhrgebiet gehört. Zwischen Frühling und Herbst besteht hier ein Linienverkehr zwischen dem Mülheimer Wasserbahnhof und Essen-Kettwig.
Das Leitungswasser in Mülheim wird gemäß der deutschen Trinkwasserverordnung regelmäßig von den Wasserversorgern kontrolliert, bevor es bei Ihnen aus der Leitung kommt. Dabei werden verschiedene Parameter eingehalten. Es ist demnach nicht schädlich, das Mülheimer Leitungswasser zu trinken. Aber ist es damit gesundes Trinkwasser?
Bevor das Wasser jedoch aus Ihrer Leitung kommt, muss es erst ihr hausinternes Versorgungssystem durchströmen. Wie gut dieses gewartet ist, liegt in den Händen des Hauseigentümers. Vorsorglich sollte man den ersten Schwall Wasser ablaufen lassen.
Auf dem Weg vom Mülheimer Wasserwerk zu Ihnen nach Hause ist das Leitungswasser vielen unbekannten Einflüssen ausgesetzt:
Die Mülheimer Wasserwerke kontrollieren das Leitungswasser regelmäßig auf gesundheitsschädliche Parameter wie chemische und mikrobakterielle Belastungen. Dabei haften sie jedoch nur bis zur Übergabe an Ihre Türschwelle - Ab dort sind Hauseigentümer selbst für die Qualität des Trinkwassers verantwortlich.
In alten Wasserleitungen stecken oft schädliche Schwermetalle oder auch Keime und Bakterien, die dann so in Ihr Trinkwasser gelangen. Dies kann hochgradig schädigend für Babys und Kleinkinder sein. Leider werden derartige Zusammenhänge jedoch erst sehr viel später mit dem belasteten Trinkwasser in Verbindung gebracht. Zum Beispiel kann das giftige Schwermetall Blei zu einer verminderten Intelligenzbildung führen.
Ein Wassertest mag auf den ersten Blick Sicherheit bringen, doch sollte man folgendes beachten:
Kalk im Trinkwasser wird auch mit dem “Härtegrad des Wassers” bezeichnet. Es bezeichnet die Konzentration von Kalzium und Magnesium. Diese Stoffe sind für den menschlichen Körper nicht schädlich. Lediglich für manche Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen und Geschirrspüler kann es sich lohnen sein Wasser zu entkalken.
Für die Messung der Wasserhärte gibt es spezielle Teststreifen. Dabei gilt folgendes:
Experten definieren das Leitungswasser ab folgenden Parametern als “hart”, bzw “weich”:
Passend hierzu können Sie in diesem Artikel nachlesen welche Rolle der pH-Wert von Wasser spielt.
Warum Sie ihr Wasser filtern sollten zeigen folgende Aspekte:
Sie kennen das Prinzip sicherlich aus dem Schwimmbad: Das Wasser aus dem Hahn schmeckt nach Chlor. In Deutschland wird dem Trinkwasser nur in den Fällen Chlor beigefügt, um mikrobakteriellen Verunreinigungen entgegen zu wirken. Es kann also schon einmal vorkommen, dass dem Trinkwasser in Mülheim über einen kurzen Zeitraum Chlor beigefügt wird, um Keime und Bakterien unschädlich zu machen. Der Grenzwert für Chlor im Wasser wird dabei jedoch nicht überschritten. Chlor schadet in niedriger Dosierung dem menschlichen Körper nicht direkt.
Die Mülheimer Wasserwerke liefern ausnahmslos aufbereitetes Wasser. Legionellen befinden sich daher im deutschen Leitungswasser eher selten. Allerdings vermehren sich Legionellen gerne vor allem in Warmwassertanks und -leitungen. Eine regelmäßige Legionellenprüfung ist daher Pflicht. Befinden sich Legionellen in ihrem Leitungswasser, so ist das fast mit ausnahmsloser Sicherheit auf Ihre interne Wasserinstallation zurückzuführen. Durch die fehlerhafte Wartung und die zu niedrige Erhitzung des Warmwassers können sich in den Leitungen unbemerkt Legionellenpopulationen bilden, die Ihnen gefährlich werden könnten. In solchen Fällen sollte man insbesondere in der Dusche Legionellen filtern.
Coliforme Keime leben im menschlichen und tierischen Därmen. Verschiedene Stämme der Koli-Bakterien lösen beim Menschen Magen-Darm-Erkrankungen hervor, unter denen vor allem Babys und Kleinkinder, aber auch Immunschwache sehr leiden können.
Kolibakterien können vor allem durch Tierfäkalien über den Weg von Brunnen- oder Grundwasser in das Trinkwasser gelangen. Wasserversorger messen derartigen Bakterienstämme in koloniebildenden Einheiten. Werden Grenzwerte überschritten sind sie angehalten dem Gesundheitsamt Bescheid zu geben. In solchen Fällen dürfen Anwohner nur noch abgekochtes Wasser trinken.
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