Kärnten ist das südlichste Bundesland Österreichs und erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 9.500 km². Dabei grenzt es im Nordosten an die Steiermark, im Nordwesten an Salzburg, im Westen an Osttirol und im Süden an die italienischen Regionen Venetien und Friaul sowie an Slowenien. Zahlreiche Täler charakterisieren die Landschaft in der Ostalpenregion, deren bedeutendster Fluss die Drau ist.
In Kärnten leben ca. 562.000 Menschen, die auf eine kontinuierliche Trinkwasserversorgung vertrauen. Und um genau diese kümmern sich Stadt- und Wasserwerke gleichermaßen. Das Trinkwasser stammt aus Quell- und Grundwasser und fließt nach umfangreichen Proben und Analysen sowie ggf. notwendiger Aufbereitungsverfahren in die Haushalte, damit der tägliche Bedarf, der bei rund 130 Litern pro Tag und pro Person liegt, gedeckt werden kann.
Nützliche Informationen zu häufigen Fragen und Problemen finden Sie am Ende des Beitrags in den FAQs zum Trinkwasser in Kärnten.
Die Kärntner Wasserversorger stellen in öffentlich zugänglichen Trinkwasseranalysen der Bevölkerung die aktuellen Messwerte des Trinkwassers zur Verfügung. Enthalten sind u.a. Daten zur jeweiligen Wasserhärte an den Messstellen. Da sich diese aber in den unterschiedlichen Städten und Regionen befinden, schwanken die Werte.
Die durchschnittliche Wasserhärte liegt in Kärnten bei niedrigen 6 dH, was weichem Wasser entspricht. Durchaus treten im Bundesland aber Schwankungen zwischen 2 und 20 dH auf. So misst man beispielsweise in Reißeck Tratten 2 dH, während der Wert in Reißeck Litzldorf bereits bei 12,5 dH liegt. Die Stadtwerke Klagenfurt teilen mit, dass es sich beim örtlichen Trinkwasser um hartes Wasser handelt, dessen Härtegrad zwischen 17 und 20 dH schwankt. Für den Kalkgehalt sind hauptsächlich die Mineralstoffe Calcium und Magnesium verantwortlich, die der Körper selbst nicht bilden kann. Weil er aber darauf angewiesen ist, um z.B. Zähne und Knochen zu erhalten, trinkt man sicherlich gerne das eine oder andere Glas Wasser mehr.
Für die Bevölkerung in Villach stammt das Wasser aus Thomas- und Unionquelle sowie aus den Grundwasservorkommen in Urlaken und aus dem Grundwasserbrunnen St. Magdalen. Und auch hier registriert man unterschiedliche Härtegrade: „mäßig hartes Wasser“ (9,2 – 10,8 dH) stammt aus der Union-Quelle und „ziemlich hartes Wasser“ aus der Barbara-Quelle (12,8 dH) sowie aus dem Brunnen Urlaken (14,8 – 15 dH).
Weitere Trinkwasseranalysen veröffentlichen Wasserversorger etwa für die Städte Sankt Veit an der Glan, Friesach, Wolfsberg und Feldkirchen.
Wünschen Sie zusätzliche Information zum Thema Trinkwasser in Kärnten, finden Sie am Ende des Artikels in den FAQs Interessantes und Wissenswertes, etwa zu Kärntner Städten wie Velden am Wörther See, Finkenstein am Faaker See und Völkermarkt.
Beste Trinkwasserqualität ist zu jeder Zeit das oberste Gebot der Wasserversorger. Wie schnell das Wasser jedoch gesundheitsschädigende Formen annehmen kann, zeigen Vorfälle in der Kärntner Vergangenheit.
Starke Verunreinigungen durch Zink, Kupfer und Blei stellte man 2018 in Pörtschach fest. Hier waren sowohl das Warmwasser als auch das Stagnationswasser betroffen. Da man veraltete Leitungen und Armaturen dafür verantwortlich machte, riet man der Bevölkerung zu diesem Zeitpunkt, Wasser zunächst ablaufen zu lassen und Kaltwasser zu nutzen.
Gleichzeitig war die Wasserversorgungsanlage Turracher Höhe betroffen, der daraufhin mangelhafte Trinkwasserqualität bescheinigt wurde. Nach wenigen Tagen konnte allerdings Entwarnung gegeben werden.
Im August 2021 warnte man die Gemeinde St. Georgen am Längsee vor einer akuten Trinkwasserverunreinigung. Starke Gewitter waren möglicherweise die Ursache, die dazu führten, dass die Bewohner das Trinkwasser mehrere Tage lang abkochen mussten.
Im September 2021 stellte man in Wolfsberg eine weitere Trinkwasserkontaminierung fest, die auf eine Verunreinigung im Quellbereich zurückzuführen war. Man riet auch in diesem Fall der Bevölkerung, das Trinkwasser nur in abgekochtem Zustand zu verwenden, bis Entwarnung gegeben werden konnte.
Gute Wasserqualität bedeutet nicht das keine Schadstoffe im Leitungswasser vorkommen dürfen. Längst werden nicht alle relevanten Inhaltsstoffe wie Rückstände von Arzneimitteln und Pestiziden im Trinkwasser gemessen.
Hinzu kommt, dass das Leitungswasser selbst bei der Einhaltung dieser Grenzwerte auf dem Weg zum eigenen Wasserhahn oftmals an Qualität einbüßt. Denn die Prüfpflicht der Wasserwerke, die vorgeschrieben maximalen Werte einzuhalten, endet wortwörtlich an der Grundstücksgrenze - Danach ist der Vermieter, bzw. Eigentümer dafür verantwortlich, dass bei Ihnen sauberes Leitungswasser aus dem Hahn kommt.
In vielen Fällen liegt das an fehlerhaften Installationen, alte Armaturen oder durch einen unbemerkten Bakterienherd, durch den die Schadstoffe in Ihr Trinkwasser gelangen - Das birgt vor allem Risiken für Babys, Kleinkinder und Menschen mit einem schwachen Immunsystem. Nicht zuletzt sind solche Verunreinigungen auch Ursachen für ungeklärte Allergien und Krankheiten.
Für die Aufbereitung des Wassers und die Einhaltung der Analysewerte sind in Kärnten sowohl die Wasserversorger als auch die angeschlossenen Wasserwerke zuständig. Zu diesen Wasserwerken zählen das Wasserwerk Fürnitz, das Wasserwerk Spittal an der Drau, das Wasserwerk der Marktgemeinde Weißenstein, das Städtische Wasserwerk der Stadt Villach sowie die Wassergenossenschaft St. Jakob im Rosental.
Prüfungen und Analysen finden in diversen festgesetzten Intervallen statt.
Man unterscheidet im Bundesland Kärnten zwischen Eigenkontrolle und Fremdüberwachung. So sind die Betreiber der Wasserversorgungsanlagen dazu verpflichtet, ständige Kontrollen durchzuführen. Schließlich sind sie dafür verantwortlich, die Haushalte kontinuierlich mit bestem Trinkwasser zu versorgen, welches auch auf lange Sicht gesund sein muss.
Zudem verpflichten sie sich gemäß § 134 Wasserrechtsgesetz dazu, ihre Anlagen überprüfen zu lassen und die jeweiligen Berichte der Wasserrechtsbehörde vorzulegen. Diese lässt wiederum die Prüfberichte von Amtssachverständigen erneut kontrollieren.
Wenden Sie sich in den folgenden Fällen an Ihren Wasserversorger:
Damit das Trinkwasser nicht nur Heute sondern auch in Zukunft das bestgeprüfte Lebensmittel bleibt, sind tagtäglich umfangreiche Proben und Analysen wichtig. Denn so sorgsam man auch testet: Es gibt zahlreiche Parameter, die gesundheitsschädigende Wirkung auf den Organismus ausüben können.
Deshalb haben sich Wasserversorger und Wasserwerke gleichermaßen dazu verpflichtet, die Vorschriften der Trinkwasserverordnung einzuhalten. In dieser Verordnung sind sämtliche Parameter genannt, die ständig überprüft werden müssen. Grenzwerte zeigen an, welche Konzentration eines Stoffes in jenen roten Bereich führen, in dem er den Menschen gefährlich werden kann. Um welche Parameter es sich in der geltenden Trinkwasserverordnung handelt, können Sie hier nachlesen.
Während die Spezialisten vor Ort regelmäßig Wasserproben nehmen und Analysen durchführen, sind unabhängige Institute und Gesundheitsbehörden damit betraut, zusätzliche Prüfungen in festgelegtem oder unverhofftem Turnus vorzunehmen.
Zu den bedenklichen Parametern zählt beispielsweise Nitrat. Vielerorts kommt es auf landwirtschaftlichen Nutzflächen zur Überdüngung oder Überweidung. Klärgruben und Mistlagerstätten tragen ebenfalls zum Anstieg der Nitratwerte im Grundwasser bei.
Arzneimittel, Mikroplastik oder Pestizide/Pflanzenschutzmittel sind weitere Auslöser für eine Verunreinigung des Grundwassers. Und nur durch umfangreiche Aufbereitungsmethoden gelingt es, eine Belastung des Trinkwassers zu reduzieren bzw. gänzlich aufzuheben.
So streng die Vorgaben in der Trinkwasserverordnung auch sind, sie beziehen sich nicht auf Messwerte, die innerhalb der Haushalte zustande kommen. Daher ist es sinnvoll, selbst einmal gerade dort die Trinkwasserwerte zu überprüfen, wo noch alte Blei- und Kupferrohre verbaut oder alte Armaturen installiert sind. Schließlich gelangen durch sie gesundheitsschädigende Partikel in das Trinkwasser.
Wasser testen oder
direkt filtern?
Unzählige Anbieter von Wassertest raten dazu Ihr Wasser testen zu lassen. Wir halten davon wenig, denn:
Das Trinkwasser in Kärnten stammt hauptsächlich aus diversen Quellen der Bergregionen sowie aus Grundwasservorkommen. Von dort wird es über Brunnenanlagen gefördert, aufbereitet und an die Haushalte weitergeleitet. Im Jahr 2017 betrug die Länge des Kärntner Wasserleitungsnetzes rund 4.710 km.
Zum Schutz des Quell- und Grundwasservorkommens richtet man Schutzzonen der Kategorien I bis III rund um die Brunnen und Wasserwerke sowie Wasserschutzgebiete für die jeweiligen Einzugsgebiete ein. Sie definieren eindeutige Ge- und Verbote sowie strenge hygienische und chemische Regelungen.
So bestehen beispielsweise im Klagenfurter Raum laut Auskunft der Stadtwerke Klagenfurt Wasserschutzgebiete mit einer Fläche von insgesamt 761 Hektar. Hier schloss man Bewirtschaftungsverträge mit den Landwirten und stellte zahlreiche Ackerflächen auf Brachen und Biolandwirtschaft um.
Das Bleistätter Moor galt vor langer Zeit zu den größten Moorgebieten Kärntens, denn es erstreckte sich über eine Fläche von etwa 600 Hektar. Um 1930 begann man mit dem Bau von Entwässerungsanlagen, um das Moor trockenzulegen und die Fläche landwirtschaftlich nutzen zu können. Aufgrund der in diesem Zusammenhang ausgeschwemmten Pflanzenschutz- und Düngemittel in den Ossiacher See sowie über die Tiebel verschlechterte sich die Wasserqualität sehr.
In den Folgejahren erkannte man das Problem und erreichte über die Sanierung und Flutung des westlichen Moorgebietes eine Verbesserung der Wasserökologie. Seit Jahrzehnten sind nun die Tiebelmündung sowie angrenzende Flächen als Landschafts- und Naturschutzgebiet ausgewiesen. Im Jahr 2002 ging man noch einen Schritt weiter und erzielte eine Nominierung als Natura 2000-Gebiet sowie als Europaschutzgebiet Tiebelmündung. Mittlerweile wurde das gesamte Flutungsbecken als Natura 2000-Gebiet anerkannt.
Seit der Flutung und Renaturierung des Bleistätter Moores im Frühjahr 2017 gibt ein rund sieben Kilometer langer Wanderweg eindrucksvolle Einblicke in diese atemberaubende Region.
Das Leitungswasser in Kärnten wird gemäß der Trinkwasserverordnung regelmäßig von den Wasserversorgern kontrolliert, bevor es bei Ihnen aus der Leitung kommt. Dabei werden verschiedene Parameter eingehalten. Es ist demnach nicht schädlich, das Kärntner Leitungswasser zu trinken. Aber ist es damit gesundes Trinkwasser?
Bevor das Wasser jedoch aus Ihrer Leitung kommt, muss es erst ihr hausinternes Versorgungssystem durchströmen. Wie gut dieses gewartet ist, liegt in den Händen des Hauseigentümers. Vorsorglich sollte man den ersten Schwall Wasser ablaufen lassen.
Auf dem Weg vom Kärntner Wasserwerk zu Ihnen nach Hause ist das Leitungswasser vielen unbekannten Einflüssen ausgesetzt:
Die Kärntner Wasserwerke kontrollieren das Leitungswasser regelmäßig auf gesundheitsschädliche Parameter wie chemische und mikrobakterielle Belastungen. Dabei haften sie jedoch nur bis zur Übergabe an Ihre Türschwelle - Ab dort sind Hauseigentümer selbst für die Qualität des Trinkwassers verantwortlich.
Durch alte Wasserleitungen können leicht schädliche Schwermetalle oder Mikroorganismen in Ihr Trinkwasser gelangen. Dies kann hochgradig schädigend Kleinkinder sein und ist somit als Wasser für Babynahrung nicht geeignet. Leider werden derartige Zusammenhänge jedoch erst sehr viel später mit dem belasteten Trinkwasser in Verbindung gebracht. Grundsätzlich empfiehlt es sich vorher immer das Wasser für ihr Baby abzukochen.
Eine Wasseranalyse mag auf den ersten Blick Sicherheit bringen, doch sollte man folgendes beachten:
Kalk im Leitungswasser wird auch mit dem “Härtegrad des Wassers” bezeichnet. Es bezeichnet die Konzentration von Kalzium und Magnesium. Kalkhaltiges Wasser zu trinken ist demnach nicht ungesund für den menschlichen Körper. Lediglich für manche Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen und Geschirrspüler kann es sich lohnen sein Trinkwasser zu entkalken.
Für die Messung der Wasserhärte gibt es spezielle Teststreifen. Dabei gilt folgendes:
Experten definieren das Leitungswasser ab folgenden Parametern als “hart”, bzw “weich”:
Neben der Wasserhärte ist auch der Leitwert des Trinkwassers von Bedeutung. Um die Wasserqualität zu beurteilen werden oft Geräte zur Messung von ppm oder tds Werten herangezogen. Allerdings kann man nur sehr eingeschränkt von der Leitfähigkeit auf Wasserqualität schließen.
Warum Sie ihr Wasser filtern sollten zeigen folgende Aspekte:
Sie kennen das Prinzip sicherlich aus dem Schwimmbad: Das Wasser aus dem Hahn schmeckt nach Chlor. In Österreich wird Chlor dem Trinkwasser nur in den Fällen beigefügt, wenn schädliche mikrobakterielle Verunreinigungen vorliegen. Es kann also schon einmal vorkommen, dass dem Trinkwasser in Kärnten über einen kurzen Zeitraum Chlor beigefügt wird, um Keime und Bakterien unschädlich zu machen. Der Grenzwert für Chlor im Wasser wird dabei jedoch nicht überschritten. Chlor schadet in niedriger Dosierung dem menschlichen Körper nicht direkt.
Die Kärntner Wasserwerke liefern ausnahmslos aufbereitetes Wasser. Legionellen befinden sich daher im österreichischen Leitungswasser eher selten. Allerdings vermehren sich Legionellen gerne vor allem in Warmwassertanks und -leitungen. Eine regelmäßige Legionellenprüfung ist daher Pflicht. Befinden sich Legionellen in ihrem Leitungswasser, so ist das fast mit ausnahmsloser Sicherheit auf Ihre interne Wasserinstallation zurückzuführen. Durch die fehlerhafte Wartung und die zu niedrige Erhitzung des Warmwassers können sich in den Leitungen unbemerkt Legionellenpopulationen bilden, die Ihnen gefährlich werden könnten. In solchen Fällen sollte man insbesondere in der Dusche Legionellen filtern.
Coliforme Keime leben ähnlich Enterokokken im menschlichen und tierischen Därmen. Verschiedene Stämme der Koli-Bakterien lösen beim Menschen Magen-Darm-Erkrankungen hervor, unter denen vor allem Babys und Kleinkinder, aber auch Immunschwache sehr leiden können.
Kolibakterien können vor allem durch Tierfäkalien über den Weg von Brunnen- oder Grundwasser in das Trinkwasser gelangen. Wasserversorger messen derartigen Bakterienstämme in koloniebildenden Einheiten. Werden Grenzwerte überschritten sind sie angehalten dem Gesundheitsamt Bescheid zu geben. In solchen Fällen dürfen Anwohner nur noch abgekochtes Wasser trinken.
Schmeckt ihr Wasser auch nicht?
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