Die bayerische Stadt Bamberg verfügt über eine hohe Wasserqualität. Drei verschiedene Wasserwerke im Stadtwald sowie das Wasserwerk Gereuther Wiesen, das Wasserwerk Buger Wiesen und der Brunnen Gaustadt versorgen die Stadt mit Leitungswasser. Auch im Hochbehälter Kudigundenruh gibt es Wasser für Notfälle. Da das Grundwasser der Region bereits eine sehr hohe Qualität aufweist, muss es nur noch von Mangan und Eisen befreit werden.
Früher wurde die Stadt komplett von 300 Brunnen versorgt. Erst im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts wurde das städtische Rohrnetz ausgebaut. Seit dem Jahr 1975 speist auch die Fernwasserversorgung Oberfranken Wasser in das Netz von Bamberg ein, das aus der Ködeltalsperre stammt.
Nützliche Informationen zu häufigen Fragen und Problemen finden Sie am Ende des Beitrags in den FAQs zum Trinkwasser in Bamberg.
In Bamberg sind vier verschiedene Wasserversorgungsgebiete definiert. In Gaustadt, dem Inselgebiet und dem Berggebiet befindet sich die Wasserhärte zwischen 17,0 und 18,6 °dH und liegt somit im harten Bereich. Nur im Versorgungsgebiet Bamberg-Ost ist das Wasser mit 9,3 °dH mittelhart. Hartes Wasser bedeutet, dass viele Mineralstoffe enthalten sind. Die Calcium-Magnesium-Verbindungen im Wasser führen jedoch auch schnell zu einer Verkalkung der Haushaltsgeräte. Beim Wäschewaschen ist eventuell ein zusätzlicher Enthärter nötig. Dies ist bei mittelhartem Wasser nicht der Fall.
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Die dargestellten Prozentzahlen sind errechnete Mittelwerte von veröffentlichten Prüfwerten im Verhältnis zum jeweiligen Grenzwert in der deutschen Trinkwasserverordnung. Technisch bedingte Durchmischungen von Leitungswasser sind an verschiedenen Knotenpunkten im Versorgungssystem möglich.
Wasserqualität in Deutschland bedeutet nicht das keine Schadstoffe im Leitunwasser vorkommen dürfen. Längst werden nicht alle relevanten Inhaltsstoffe wie Rückstände von Arzneimitteln und Pestiziden im Trinkwasser gemessen.
Hinzu kommt, dass das Leitungswasser selbst bei der Einhaltung dieser Grenzwerte auf dem Weg zum eigenen Wasserhahn oftmals an Qualität einbüßt. Denn die Prüfpflicht der Wasserwerke, die vorgeschrieben maximalen Werte einzuhalten, endet wortwörtlich an der Grundstücksgrenze - Danach ist der Vermieter, bzw. Eigentümer dafür verantwortlich, dass bei Ihnen sauberes Leitungswasser aus dem Hahn kommt.
In vielen Fällen liegt das an fehlerhaften Installationen, alte Armaturen oder durch einen unbemerkten Bakterienherd, durch den die Schadstoffe in Ihr Trinkwasser gelangen - Das birgt vor allem Risiken für Babys, Kleinkinder und Menschen mit einem schwachen Immunsystem. Nicht zuletzt sind solche Verunreinigungen auch Ursachen für ungeklärte Allergien und Krankheiten.
Nachfolgend haben wir ein paar Mineralien exemplarisch aufbereitet:
29,1 mg/l - Natrium ist immer in Trinkwasser vorhanden. Der Mineralstoff kümmert sich um den Wasserhaushalt im Körper und ist zudem für die Reizleitung in Nerven- und Muskelzellen zuständig. Die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene liegt bei 1.500 mg.
90,6 mg/l - Calcium ist im harten Bamberger Wasser in recht hoher Menge vorhanden. Dieses Mineral ist für die Knochen und für die Erregbarkeit von Nerven und Zellen verantwortlich. Erwachsene sollten pro Tag 1.000 mg Calcium zu sich nehmen.
16,4 mg/l - Auch Magnesium ist im Bamberger Trinkwasser gut vertreten. Der Stoff ist für den Knochenaufbau und die Erregbarkeit der Nerven zuständig und vor allem für Sportler und Schwangere sehr wichtig. Alle Erwachsenen haben einen Tagesbedarf von 300 bis 350 mg Magnesium.
4,6 mg/l - Kalium kümmert sich gemeinsam mit Natrium und Chlorid um den Wasserhaushalt und um die Leitung von Reizen für die Nerven und Muskeln. Pro Tag sollten Erwachsene 4.000 mg Kalium zu sich nehmen.
40,2 mg/l - Chlorid darf in Mengen von bis zu 250 mg pro Liter Wasser vorhanden sein. Gemeinsam mit Natrium macht Chlorid die Kochsalzverbindung aus. Unter anderem kümmert sich der Mineralstoff um die Magensäure. Erwachsene brauchen etwa 2.300 mg Chlorid pro Tag.
48,7 mg/l - Auch für Sulfat gilt ein Grenzwert von 250 mg pro Liter Wasser. Der Mineralstoff ist für den Proteinstoffwechsel, die Festigkeit von Haut und Haaren, und für die Verdauung zuständig. Ein Tagesbedarf ist nicht festgelegt, aber die meisten Erwachsenen benötigen mindestens 100 mg Sulfat pro Tag.
* Die dargestellten Werte dienen nur zur groben Orientierung. Die errechneten Prozentzahlen stellen das Verhältnis der veröffentlichten Prüfwerte zur empfohlenen Tagesdosis für einen Erwachsenen laut DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.) dar. Abweichungen ergeben sich z.B. aufgrund von Geschlecht, Schwangerschaft & Stillzeit, Alter und Gesundheitszustand.
Mineralien im Leitungswasser kommen auf natürliche Art und Weise vor. Sie sind als mineralische Salze oder anorganische Mineralien im Wasser gelöst. Das Wasser legt einen langen Weg zurück, bis es aus unserer Leitung kommt. Auf der “Wanderung” durch die verschiedenen Erdschichten und Gesteine nimmt es die Mineralien aus dem Boden auf. Dabei gilt die Faustregel: Je wärmer das Wasser, desto mehr Mineralien können aus dem Boden gelöst werden.
Wie viele Mineralstoffe im Wasser gelöst sind, hängt also von der Temperatur, aber auch der Fließgeschwindigkeit ab. Wenn das Wasser länger Zeit hat, die Mineralstoffe aufzunehmen, enthält es auch mehr Mineralien. Deshalb unterscheidet sich der regionale Gehalt der Mineralien im Leitungswasser ziemlich stark. Mineralien haben auch maßgeblichen Einfluss auf den ph-Wert des Wassers.
Lesen Sie hierzu auch: Was ist basisches Wasser?
Viele Menschen halten Mineralwasser für besser als Wasser aus der Leitung und glauben es enthalte mehr Mineralstoffe. Dazu gibt es jedoch mittlerweile keinen Grund mehr, da die EU vor einigen Jahren ein Gesetz aufgehoben hat, das besagte, dass das sogenannte “Mineralwasser” besonders mineralreich sein muss. Tatsächlich ist deshalb der Mineralstoffgehalt des Leitungswassers in vielen Fällen höher als der des Mineralwassers!
Schon 2016 hat Stiftung Warentest dies belegt: „Leitungswasser ist so gesund wie Flaschenware, unschlagbar günstig und umweltschonend obendrein“, so Hubertus Primus, Vorstand der Stiftung Warentest.
Die Stadtwerke Bamberg kümmern sich um die Aufbereitung des Trinkwassers für die Stadt. Dieses besteht aus Grundwasser, das von den verschiedenen Wasserwerken der Stadt aus dem Boden gepumpt und dann in Hochanlagen gespeichert wird. Zur Aufbereitung des Rohwassers ist es nötig, Mangan und Eisen zu entfernen. Abgesehen davon hat das Grundwasser der Region eine hervorragende Qualität, sodass keine weiteren Maßnahmen nötig sind.
Sowohl die Stadtwerke Bamberg als auch unabhängige Labore führen regelmäßige Wasserproben durch, um zu garantieren, dass das Bamberger Trinkwasser alle Grenzwerte der deutschen Trinkwasserverordnung einhält. Entsprechend können die Stadtwerke bei Bedarf schnell reagieren, falls eine Verunreinigung auffällt. Dies ist jedoch nur sehr selten der Fall.
Wenden Sie sich in den folgenden Fällen an Ihren Wasserversorger:
Das Bamberger Leitungswasser unterschreitet alle Grenzwerte der Trinkwasserverordnung. In der Vergangenheit hat das Trinkwasser der Stadt jedoch unter Nitratbelastungen gelitten. In Zusammenarbeit mit den Landwirten der Region konnten die Nitratwerte in den letzten Jahren deutlich reduziert werden. Jedoch sind sie noch immer höher als der Bundesdurchschnitt.
Als Indikator für ausgebrachte Düngemittel stellt das Nitrat selbst, gar nicht das eigentliche Problem dar, sondern vielmehr die schädlichen Schwermetalle z.B. Blei, Cadmium, Nickel, Quecksilber, Arsen und Uran. Hinzu kommen bei konventioneller Landwirtschaft diverse Rückstände von Spritzschutz- und Pflanzenschutzmitteln. Bei intensiver Düngung und Ausbringung in der Gegend um Bamberg können sich diese im Boden anreichern und über die Pflanzen in die Nahrungskette sowie das Grundwasser gelangen.
Wasser testen oder
direkt filtern?
Unzählige Anbieter von Wassertest raten dazu Ihr Wasser testen zu lassen. Wir halten davon wenig, denn:
Das Leitungswasser in Bamberg wird gemäß der deutschen Trinkwasserverordnung regelmäßig von den Wasserversorgern kontrolliert, bevor es bei Ihnen aus der Leitung kommt. Dabei werden verschiedene Parameter eingehalten. Es ist demnach nicht schädlich, das Bamberger Leitungswasser zu trinken. Aber ist es damit gesundes Trinkwasser?
Bevor das Wasser jedoch aus Ihrer Leitung kommt, muss es erst ihr hausinternes Versorgungssystem durchströmen. Wie gut dieses gewartet ist, liegt in den Händen des Hauseigentümers. Vorsorglich sollte man den ersten Schwall Wasser ablaufen lassen.
Auf dem Weg vom Bamberger Wasserwerk zu Ihnen nach Hause ist das Leitungswasser vielen unbekannten Einflüssen ausgesetzt:
Die Bamberger Wasserwerke kontrollieren das Leitungswasser regelmäßig auf gesundheitsschädliche Parameter wie chemische und mikrobakterielle Belastungen. Dabei haften sie jedoch nur bis zur Übergabe an Ihre Türschwelle - Ab dort sind Hauseigentümer selbst für die Qualität des Trinkwassers verantwortlich.
Durch alte Wasserleitungen können leicht schädliche Schwermetalle oder Mikroorganismen in Ihr Trinkwasser gelangen. Dies kann hochgradig schädigend Kleinkinder sein und ist somit als Wasser für Babynahrung nicht geeignet. Leider werden derartige Zusammenhänge jedoch erst sehr viel später mit dem belasteten Trinkwasser in Verbindung gebracht. Grundsätzlich empfiehlt es sich vorher immer das Wasser für ihr Baby abzukochen.
Eine Wasseranalyse mag auf den ersten Blick Sicherheit bringen, doch sollte man folgendes beachten:
Kalk im Leitungswasser wird auch mit dem “Härtegrad des Wassers” bezeichnet. Es bezeichnet die Konzentration von Kalzium und Magnesium. Kalkhaltiges Wasser zu trinken ist demnach nicht ungesund für den menschlichen Körper. Lediglich für manche Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen und Geschirrspüler kann es sich lohnen sein Trinkwasser zu entkalken.
Für die Messung der Wasserhärte gibt es spezielle Teststreifen. Dabei gilt folgendes:
Experten definieren das Leitungswasser ab folgenden Parametern als “hart”, bzw “weich”:
Neben der Wasserhärte ist auch der Leitwert des Trinkwassers von Bedeutung. Um die Wasserqualität zu beurteilen werden oft Geräte zur Messung von ppm oder tds Werten herangezogen. Allerdings kann man nur sehr eingeschränkt von der Leitfähigkeit auf Wasserqualität schließen.
Warum Sie ihr Wasser filtern sollten zeigen folgende Aspekte:
Sie kennen das Prinzip sicherlich aus dem Schwimmbad: Das Wasser aus dem Hahn schmeckt nach Chlor. In Deutschland wird Chlor dem Trinkwasser nur in den Fällen beigefügt, wenn schädliche mikrobakterielle Verunreinigungen vorliegen. Es kann also schon einmal vorkommen, dass dem Trinkwasser in Bamberg über einen kurzen Zeitraum Chlor beigefügt wird, um Keime und Bakterien unschädlich zu machen. Der Grenzwert für Chlor im Wasser wird dabei jedoch nicht überschritten. Chlor schadet in niedriger Dosierung dem menschlichen Körper nicht direkt.
Die Bamberger Wasserwerke liefern ausnahmslos aufbereitetes Wasser. Legionellen befinden sich daher im deutschen Leitungswasser eher selten. Allerdings vermehren sich Legionellen gerne vor allem in Warmwassertanks und -leitungen. Eine regelmäßige Legionellenprüfung ist daher Pflicht. Befinden sich Legionellen in ihrem Leitungswasser, so ist das fast mit ausnahmsloser Sicherheit auf Ihre interne Wasserinstallation zurückzuführen. Durch die fehlerhafte Wartung und die zu niedrige Erhitzung des Warmwassers können sich in den Leitungen unbemerkt Legionellenpopulationen bilden, die Ihnen gefährlich werden könnten. In solchen Fällen sollte man insbesondere in der Dusche Legionellen filtern.
Coliforme Keime leben ähnlich Enterokokken im menschlichen und tierischen Därmen. Verschiedene Stämme der Koli-Bakterien lösen beim Menschen Magen-Darm-Erkrankungen hervor, unter denen vor allem Babys und Kleinkinder, aber auch Immunschwache sehr leiden können.
Kolibakterien können vor allem durch Tierfäkalien über den Weg von Brunnen- oder Grundwasser in das Trinkwasser gelangen. Wasserversorger messen derartigen Bakterienstämme in koloniebildenden Einheiten. Werden Grenzwerte überschritten sind sie angehalten dem Gesundheitsamt Bescheid zu geben. In solchen Fällen dürfen Anwohner nur noch abgekochtes Wasser trinken.
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